Inszeniertes Foto zum Thema Nachbarschaft
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Gemeinsam statt einsam 5 Tipps: So gelingt gute Nachbarschaft

30. September 2024, 19:06 Uhr

Egal, ob man zur Miete wohnt oder im Eigenheim: Nachbarn gibt es überall. Obwohl sich jeder ein gutes Miteinander wünscht, landen doch immer wieder Nachbarschaftsstreits vor Gericht - oft um vermeintliche Kleinigkeiten.

Es ist gar nicht so schwer, selbst etwas dafür zu tun, mit den Menschen von nebenan gut klarzukommen.

Besseren Kontakt zu den Nachbarn - das wünscht sich laut einer repräsentativen Umfrage eine Mehrheit der Menschen in Deutschland (60 Prozent), unabhängig von Alter, Geschlecht und Bildungsstand.

Streit gibt es dennoch immer wieder. Wenn sich jemand durch Lärm, Grillgerüche oder falsch geparkte Autos gestört fühlt, kann es schwierig werden.

Oft unterschätzt, aber unbezahlbar: Hallo sagen!

Grüßen, lächeln und vielleicht eine kurze, freundliche Bemerkung machen ("Ihre Balkonblumen sehen toll aus!"). Dauert nur wenige Sekunden und ist die Basis für jede gute Nachbarschaft.

Spätestens, wenn es mal ein Problem gibt, zahlt sich diese "Basisarbeit" aus: Falls es mal zu laut war oder Ihnen ein Missgeschick passiert ist, ist der Kontakt zu jemandem, den man als sympathisch einstuft, unkomplizierter.

Gar nicht spießig: Sich vorstellen - gern mit Kuchen!

Oft als Klischee belächelt: Als neu zugezogener Nachbar im Haus klingeln, einen selbst gebackenen Kuchen in der Hand, und sich den Mitbewohnern kurz vorstellen.

Klar, das ist schon etwas aufwändiger als kurz im Treppenhaus "Hallo" zu sagen. Aber es wirkt, um Vertrauen zueinander aufzubauen. Und wer nicht gerne backt, darf auch selbst gekochte Marmelade oder eine Blume mitbringen.

Wem das allzu unangenehm ist, der kann auch einen Vorstellungs-Brief (vielleicht mit Foto?) in die Briefkästen der Nachbarn werfen.

Zwei Erwachsene und zwei Kinder laufen händehaltend über eine Straße.
Halloween - ein Tag, an dem oft Kinder an der Tür klingeln. Eine tolle Gelegenheit, auch die ganz jungen Nachbarn besser kennenzulernen! Bildrechte: IMAGO / Depositphotos

Päckchen annehmen

Wer oft im Homeoffice arbeitet, bereits in Rente oder krank Zuhause ist, kennt das: Gerne klingelt der Postbote, denn er weiß, dass er Päckchen und Pakete hier abgeben kann. Das kann manchmal nerven.

Aber für das nachbarschaftliche Miteinander sollte man es trotzdem tun. Man lernt einander beim Abholen der Pakete kennen und kann Hilfsbereitschaft zeigen. Irgendwann ist man sicher auch mal selbst auf die Unterstützung der Nachbarn angewiesen.

Jemand übergibt ein Paket.
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Hilfe anbieten und aufmerksam sein

Bei Ihnen im Haus wohnen ältere oder kranke Menschen? Bieten Sie doch mal spontan an, den Einkauf hochzutragen.

Oft ergibt sich darüber ein Gespräch und Sie merken, ob diese Person sich über weitere Hilfe freuen würde. Oftmals sind schon einmalige Dienste oder kleine Gesten eine große Erleichterung.

Eine Frau hilft 2009 einer Seniorin, eine schwere Einkaufstasche zu tragen.
Kleine Geste, große Freude: Hilfe anbieten! Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Hilfe, Unterstützung, Gemeinschaft: Nachbarschafts-Initiativen

Gute Nachbarschaft entsteht nicht immer von alleine. Doch es gibt inzwischen zahlreiche Initiativen in ganz Deutschland. Viele davon finden sich beim Deutschen Nachbarschaftspreis oder dank Plattformen im Internet wie nebenan.de oder Netzwerk Nachbarschaft, auf denen man Gleichgesinnte im näheren Umfeld finden kann.

Menschen stellen Dominosteine auf 3 min
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3 min

Brisant Sa 28.09.2024 17:15Uhr 03:28 min

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Da kann es um gemeinsame Aktivitäten oder Hilfe ebenso gehen wie um die gemeinsame Nutzung von Rasenmähern oder Bohrmaschinen oder auch um Spenden für Nachbarschaftsprojekte.

Unglücklicher junger Mann hält sich im Bett die Ohren zu.
Die Nachbarn machen Party ohne Ende? Oft Anlass für Stress! Bildrechte: IMAGO / Depositphotos

Der Konflikt ist da - was jetzt?

Trotz aller guten Vorsätze hat es doch gekracht und es gibt Stress mit den Nachbarn? Jetzt ist besonnenes Handeln wichtig! Streitschlichtungs-Expertin Christina Kotschubin rät in solchen Situationen dazu, das Gespräch zu suchen.

Allerdings sei es dabei entscheidend, nicht im Moment des größten Ärgers an der Tür zu klingen. Und bei sich zu bleiben - also keinen Vorwurf zu formulieren, sondern die eigene Situation zu erklären. Zum Beispiel, dass Sie früh aufstehen und daher auch früh ins Bett müssen - und deshalb abendlicher Lärm für Sie schwierig ist.

Miteinander reden - auch wenn es schwer fällt

"Es gehört viel Entschlossenheit und Mut dazu, die Konflikte mit dem Nachbarn anzugehen", weiß auch Christina Kotschubin. Trotzdem ist im persönlichen Gespräch die Wahrscheinlichkeit einer gemeinsamen Lösung am größten.

Um Konflikte nachhaltig zu lösen, sollte man aufeinander zugehen und über die Situation reden.

Christina Kotschubin nebenan.de

Die Deutschen sind gute Nachbarn!

Übrigens schneiden die Deutschen beim Miteinander im europäischen Vergleich besonders gut ab: In einer repräsentativen Umfrage aus dem Jahr 2019 gaben 60 Prozent der Deutschen an, dass sie ein gutes Verhältnis zu ihren Nachbarn haben.

Das ist ein Spitzenwert, denn in den anderen untersuchten Ländern - unter anderem Schweden, Finnland und Dänemark - hatten durchschnittlich nur 50 Prozent der Befragten angegeben, dass sie mit den Menschen von nebenan gut klarkommen.

Na, dann: Auf weiter gute Nachbarschaft!

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. September 2024 | 17:15 Uhr

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