Umwelt schonen, Geld sparenEnergie sparen im Haushalt - clevere Tipps für den Alltag
In den 41 Millionen Haushalten in Deutschland wird der Energiebedarf zu rund 60 Prozent aus Erdgas, Öl und Kohle gedeckt. Mehr als zwei Drittel der Energie werden für das Heizen und das Bereiten von Warmwasser verwendet, der Rest zum Betrieb von Haushaltsgeräten. Ein Verbrauch, der sich wirtschaftlich und ohne Einbußen an Lebensqualität reduzieren lässt - und das schon mit kleinen Maßnahmen. Welche das sind, erklärt das Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf einer neuen Website.
Inhalt des Artikels:
"80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel" - so lautet eine Kampagne der Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Ihr Ziel ist es, Deutschland von fossiler Energie unabhängig zu machen. Damit das gelingen kann, müssen erneuerbare Energien ausgebaut und Energie gespart werden - auch in privaten Haushalten. Denn auf deren Konto gehen immerhin 29 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland.
Damit es mit dem Energiesparen klappt, muss jeder einzelne mitmachen - der Freiheit und Sicherheit sowie der Umwelt zuliebe. Und last not least, um den eigenen Geldbeutel zu schonen.
Energie im Haushalt sparen - ohne zu investieren
Auf energiewechsel.de finden interessierte Bürgerinnen und Bürger nicht nur spannende Hintergründe zur Kampagne, sondern auch alltagstaugliche Tipps, wie sich von heute auf morgen und ganz ohne Neuinvestitionen viel Energie und damit bares Geld sparen lässt.
Rund 320 Euro Stromkosten im Jahr soll ein Haushalt in einem Mehrfamilienhaus dadurch einsparen können. Wer in einem Einfamilienhaus lebt, für den sollen sogar 410 Euro Sparpotenzial pro Jahr drin sein.
Warmwasser sparen - so geht's
67 Prozent unseres Energieverbrauchs im Haushalt benötigen wir fürs Heizen. Die größten Einsparpotenziale liegen also bei der Beheizung unserer Wohnräume und beim Warmwasser.
Duschen statt baden
Besser kurz duschen statt baden. Dadurch wird jede Menge Warmwasser eingespart. Auch die individuelle Duschzeit und die Wassertemperatur sollten weiter gesenkt werden. Das tut nicht nur der Haushaltskasse, sondern auch der Haut gut.
Energiesparduschkopf einbauen
Wassersparende Duschköpfe haben einen kleineren Kopf und bündeln das Wasser. Dadurch verbrauchen sie sie deutlich weniger Wasser als ein regulärer Duschkopf oder gar eine Regendusche. Oft haben sie einen Durchflussbegrenzer gleich mit eingebaut. Eine kleine Investition, durch die man bis zu 30 Prozent Warmwasserkosten sparen kann.
Sparsame Strahlregler in der Küche
Auch in der Küche hilft ein sparsamer Strahlregler, den Energiefluss zu senken. Denn meist läuft der Wasserhahn nur, um "mal schnell" Gemüse, Obst oder die Hände zu waschen. Kleine Griffe, die am Ende die große Rechnung ausmachen.
Auch mal kaltes Wasser nutzen
Wer seine Hände mit Seife wäscht, benötigt kein warmes Wasser. Die Seife entfernt den Schmutz auch mit kaltem Wasser.
Spülmaschine statt Handabwasch
Im Vergleich zum Handabwasch ist der Geschirrspüler tatsächlich nachhaltiger. Mit ihm können wir bis zu 50 Prozent der Energie und 30 Prozent des Wassers einsparen. Denn die Maschine nutzt das Wasser sparsamer als die Spülhände. Noch effizienter wird es mit dem Ökoprogramm anstelle des Kurzprogramms der Spülmaschine.
Wie kann man beim Heizen sparen?
Frieren will im Winter niemand. Um Energie zu sparen und die eigenen Kosten zu senken, ist das auch gar nicht nötig.
Raumtemperatur um ein Grad absenken
Die Raumtemperatur um nur ein Grad abzusenken, spart etwa sechs Prozent Energie. Bereits die Temperatur im Wohnzimmer am Abend zu drosseln und das Schlafzimmer generell kühler zu halten, macht sich auf der nächsten Heizkostenabrechnung bemerkbar.
Heizkörper nicht zubauen oder bedecken
Bei Heizkörpern gilt das Motto: Sie brauchen Luft um sich - aber nicht in sich. Damit Heizkörper energiesparend heizen, sollten sie nicht verdeckt werden. Also kein Sofa direkt an den Heizkörper stellen oder die Vorhänge die Heizung überdecken lassen. Nur so kann der Heizkörper effizient arbeiten - und das spart Heizkosten, nämlich bis zu zwölf Prozent.
Türen geschlossen halten!
Ein einfacher Energiespartipp mit großer Wirkung: Bis zu fünf Prozent Heizkosten können vermieden werden, wenn die Türen zwischen den Räumen geschlossen sind. Das gilt vor allem für Türen zu Räumen, in den weniger oder gar nicht geheizt wird.
Heizkörper regelmäßig entlüften
Auch regelmäßiges Entlüften bedeutet, Energie zu sparen. Das dauert pro Heizkörper durchschnittlich fünf Minuten. Eine gut investierte Zeit, denn regelmäßiges Entlüften kann 1,5 Prozent der jährlichen Heizkosten senken.
Richtig Lüften: Stoßlüften
Selbst durch richtiges Lüften kann man die Heizkosten minimieren. Mehrmaliges Stoßlüften (möglichst alle Fenster dafür öffnen) ist deutlich effektiver, als den ganzen Tag über ein Fenster anzukippen. Dadurch kühlen nämlich die Möbel aus - und entsprechend mehr Energie ist nötig, um den Raum wieder aufzuheizen. Außerdem wichtig: Während des Lüftens die Heizkörper ausdrehen.
Energiesparend kochen, backen und kühlen
Es sind oft nur kleine Tricks und Kniffe, die keinerlei Mehraufwand bedeuten, in der Summe jedoch allerhand Energie und Kosten einsparen. Denn wo gekocht und gebacken wird, fließt jede Menge Strom.
Herd: Beim Kochen den Deckel nutzen
Deckel auf den Topf! Klingt einfach, machen trotzdem viele Hobbyköche nicht - obwohl sich dadurch viel Strom sparen lässt.
Auch wichtig: die Topfgröße sollte zum Kochfeld passen. Wer etwa dreimal pro Woche kocht, kann dadurch an die 30 Euro Energiekosten pro Jahr einsparen.
Herd: Eier und Gemüse in nur wenig Wasser garen
Wer Eier und Gemüse mit nur 2 cm Wasser im Topf gart, anstatt sie komplett mit Wasser bedeckt zu kochen, spart Zeit und Geld. Kocht man etwa dreimal pro Woche, können aufs Jahr gerechnet mindestens zehn Euro eingespart werden.
Noch einen draufsetzen kann man, indem man die Herdplatte rechtzeitig abschaltet und die Restwärme zum Fertiggaren nutzt.
Wasserkocher: Nur die Menge Wasser kochen, die man benötigt
Wasser im Wasserkocher zu erhitzen ist deutlich stromsparender, als auf dem Herd. Wer allerdings jeden Tag einen Liter Wasser zu viel kocht, gibt pro Jahr mindestens 14 Euro mehr aus, die man sich hätte sparen können.
Backofen: Umluft statt Ober-/Unterhitze nutzen
Wer Umluft statt Ober-/Unterhitze wählt, kann mit einer niedrigeren Temperatur backen. Außerdem können so mehrere Ebenen im Backofen gleichzeitig genutzt werden.
Selbst wer nur einmal pro Woche backt, spart dadurch mindestens 18 Euro im Jahr.
Backofen: Aufs Vorheizen verzichten
Wer aufs Vorheizen des Backofens verzichtet, kann bis zu acht Prozent Strom sparen.
Kühlschrank: Temperatur um 1 Grad erhöhen
In vielen Haushalten ist der Kühlschrank zu kalt eingestellt. Sieben Grad sind ausreichend, damit die Lebensmittel frisch bleiben. Vor allem, wenn der Kühlschrank richtig eingeräumt ist. Aufs Jahr gerechnet spart man dadurch mindestens fünf Euro.
Gefrierfach: Regelmäßig abtauen
Auch wenn es lästig ist: Eine einen Zentimeter dicke Eisschicht im Gefriefach verdoppelt seinen Stromverbrauch. Wer regelmäßig abtaut kann etwa neun Euro pro Jahr sparen.
Beim Wäschewaschen Energie sparen
Wäsche auf niedriger Temperatur waschen
Fürs Wäschewaschen sind in der Regel 30°C statt 60°C oder 90°C ausreichend. Das Waschmittel entfernt Schmutz und Flecken auch bei niedriger Temperatur.
Waschmaschine: Energiesparprogramm (Eco-Programm) nutzen
Obwohl es länger dauert, sind Energiesparprogramme sparsamer. Der Grund: Das Wasser wird weniger erhitzt und das spart Strom.
Waschmaschine: Maschine ganz voll machen
Moderne Waschmaschinen kann man guten Gewissens richtig voll machen. Wer zweimal pro Woche wäscht spart dadurch - aufs Jahr gerechnet - mindestens 25 Euro Energiekosten.
Wäscheständer statt Wäschetrockner
Zumindest Sommer sollte der Wäschetrockner aus bleiben. Wäschständer nutzen und Fenster öffnen - das schont Wäsche und Geldbeutel.
Standby-Modus vermeiden - Elektronische Geräte ausschalten
Ob Fernseher, Computer oder Wlan-Router - elektronische Geräte verbrauchen auch im Standby-Modus Strom. Wer das verhindern möchte, kann sie mithilfe einer Steckerleiste komplett ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden.
Bei manchen Routern kann man das Wlan nachts per Zeitschaltung deaktivieren. Nutzt man seinen PC für eine kurze Zeitspanne nicht, lohnt es sich, den Rechner in den Ruhezustand zu versetzen, anstatt den Bildschirmschoner zu nutzen.
LED-Lampen statt Halogen- oder Energiesparlampen
Möglichst viel Licht für möglichst wenig Strom - das machen LED-Lampen möglich. Sie sind deutlich effizienter als Halogen- oder Energiesparlampen. Wer nicht alle Glühlampen auf einen Schlag austauschen möchte, sollte mit den Räumen beginnen, die am häufigsten beleuchtet werden. Spätestens wenn ein Ersatz notwendig wird, sollte man auf LED umsteigen.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
energiewechsel.de
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 07. September 2022 | 17:15 Uhr