Fans beim GoldenSky Country Music Festival im Discovery Park in Sacramento
Große Acts kassieren bei Konzerten ab, die kleineren müssen sehen, wo sie bleiben. Bildrechte: picture alliance / abaca | TNS/ABACA

Inflation geht zurück Werden Konzerttickets bald billiger?

31. Dezember 2024, 13:08 Uhr

Ein Mann im Porträt
Bildrechte: Raphaela Fietta

Bis zu 400 Euro für ein Ticket fürs Adele-Konzert in München. Auch wer die Auftritte von Taylor Swift dieses Jahr in Deutschland sehen wollte, war schnell einige Hundert Euro los. Wahre Fans mussten da wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Die Begründung für die hohen Preise: Inflation, gestiegene Kosten. Doch seit Monaten geht die Inflation zurück. Was heißt das für die Ticketpreise?

Adele in München
Die acht Adele-Konzerte in München waren eine logistische Meisterleistung - und die kostet! Bildrechte: IMAGO / Sven Simon

Genau vorherzusagen, wie sich die Ticketpreise 2025 entwickeln werden, ist schwer. Einerseits ist immer wieder von Schmerzgrenzen die Rede, andererseits werden diese Grenzen immer wieder überschritten.

Zwar hat sich die Inflation abgeschwächt, doch bleiben die Personal- und Logistikkosten weiter hoch - und sinken nicht. Die schlechte Nachricht also: Wer 2025 Superstars sehen will, wird wohl weiter tief in die Tasche greifen müssen.

Das zeigt auch ein Blick auf die Vorverkaufspreise: Für ein Ed Sheeran-Ticket in Düsseldorf am 5. September zahlen Fans bis zu 148 Euro. Für Robbie Williams in der Berliner Waldbühne liegen die Preise zwischen rund 123 und 192 Euro.

Taylor Swift spielt Gitarre auf der Bühne
Gute Show, hohe Preise: Taylor Swift hat bei ihren Konzerten in Deutschland richtig Kasse gemacht. Bildrechte: Getty Images

Darum sind die Superstar-Tickets so teuer

Woran liegt das? Verschiedene Gründe stecken dahinter. Beispiel Adele: Bei ihr habe eine enorme Inszenierung hinter den Konzerten gestanden, sagt Branchen-Experte Johannes Everke vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft. "Das erwarten Fans bei solchen Superstars und natürlich entstehen dadurch hohe Kosten." Sind die Fans also ein Stück weit selber schuld?

Robbie Williams während eines Konzerts.
Robbie Williams ist 2025 live in Deutschland zu erleben, allerdings zu saftigen Preisen. Bildrechte: IMAGO/Daniel Scharinger

Vor allem kleine Acts sind bedroht

Doch während Superstars wie Adele oder Taylor Swift eher keine Existenzsorgen haben müssen, sind die gestiegenen Kosten für kleine Acts ein echtes Problem. "Wenn man ein Konzert mit weniger als 500 Tickets veranstaltet, ist es wirklich schwer, Geld damit zu verdienen", so Johannes Everke.

Hinzu kommt: Wer teure Taylor Swift-Tickets gekauft hat, hat unter Umständen nicht mehr so viel für andere Acts übrig.

Teure Tickets: Diese Idee soll helfen

Auch Sängerin Catt aus Weimar kennt das Problem mit den hohen Ticketpreisen. Damit aber auch Menschen zu ihren Konzerten kommen können, die sich das eigentlich nicht leisten können, hat sie sich etwas ausgedacht: solidarische Tickets. Das Prinzip: Wer mehr Geld hat, kauft etwas teurere Tickets und subventioniert so günstigere Tickets für Menschen mit weniger Einkommen.

Eine Idee, ein Anfang und ein Signal an Menschen, die gerne zu Konzerten gehen: Auch für 30 oder 40 Euro kann man ein richtig gutes Konzert erleben.

Video: Catt "Wild heart"

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. Dezember 2024 | 17:15 Uhr

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