Ein Mann packt 2018 in einem Supermarkt Obst in einen Plastikbeutel.
Wie wäre es, für ein paar Wochen auf Plastik zu verzichten und regional einzukaufen? Bildrechte: picture alliance / dpa Themendienst | Benjamin Nolte

Auto, Plastik, Lärm Fünf gute Tipps, was man alternativ fasten kann

20. Februar 2024, 14:26 Uhr

Viele Menschen nutzen die Wochen bis Ostersonntag (31. März), um auf Alkohol, Süßigkeiten oder Fleisch zu verzichten. Das ist gut für die Gesundheit, aber es gibt noch viel mehr Möglichkeiten des Verzichts. Was kann man außerdem fasten? BRISANT mit ein paar kreative Ideen.

Verzicht bedeutet Gewinn

Wer sich oder seiner Umwelt zwischen Aschermittwoch und Ostern etwas Gutes tun will, aber nicht unbedingt traditionell fasten möchte, für den haben wir ein paar alternative Vorschläge.

Auf irgendetwas wird beim Fasten immer verzichtet - sei es die Bequemlichkeit, schlechte Angewohnheiten oder zu viel Konsum. Das wiederum bedeutet gleichzeitig Gewinn: Wer das Handy mal zur Seite legt, hat mehr Zeit zum Lesen oder für Gespräche. Wer weniger Zucker isst, fühlt sich besser und lebt gesünder. Wer sich mehr bewegt, fühlt sich glücklicher und euphorischer.

Auch wenn die Fastenzeit auf ein paar Wochen begrenzt ist, kann man durchaus Impulse für längere Zeit setzen. Vielleicht integriert man das ein oder andere Ritual sogar dauerhaft in seinen Alltag.

Fahrradfahrer machen nach einer Zeit mit schlechtem Wetter eine Tour durch die Landschaft
Öfter aufs Fahrrad umsteigen und das Auto auch mal stehen lassen. Bildrechte: imago images/Shotshop

Tipp 1: Auto-Fasten

Die meisten von uns bewegen sich zu wenig, doch Auto-Fasten kann sicher nicht jeder und ist auch abhängig von der (beruflichen) Lebenssituation. Aber es lohnt sich zu prüfen, welche Alternativen zum Auto es gibt.

Ein Fahrrad oder E-Bike bringt einen zumindest staufrei von A nach B und man tut außerdem was für die Gesundheit. Noch entspannter ist der öffentliche Nahverkehr - zumindest in Großstädten. Anderswo könnten Mitfahrgelegenheiten organisiert werden.

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Bewegungsroutinen einführen

Wer grundsätzlich mehr Bewegung in seinen Alltag einbauen möchte, für den sind diese Tipps sinnvoll:

  • Der Klassiker: Treppen steigen statt den Aufzug zu nehmen.
  • In der U-Bahn oder Straßenbahn stehen statt sitzen.
  • Eine Bushaltestelle eher aussteigen oder den ganzen Weg zur Arbeit laufen statt fahren.
  • Beim Telefonieren nicht sitzen bleiben, sondern stehen oder herumgehen.
  • Bei der Kaffeepause das Fenster öffnen, davor stehen und bewusst atmen.

Tipp 2: Schlechte-Angewohnheiten-Fasten

Jeder hat schlechte Angewohnheiten! Warum nicht eine oder mehrere davon angehen und bis Ostern versuchen, sie abzulegen?

Zwei Frauen sitzen am Tisch, eine mit Handy in der Hand.
Schlechte Angewohnheit: Viele Menschen können einfach nicht ohne ihr Handy leben. Bildrechte: imago images/Shotshop

Schlechte Angewohnheiten können sein:

  • Immer zu spät kommen.
  • Nicht richtig zuhören.
  • Andere unterbrechen.
  • Die Kinder anschreien.
  • Die Kinder nicht einfach mal in Ruhe machen lassen.
  • Nicht aus dem Bett kommen.
  • Erst reden, dann denken.
  • Immer die Hand am Smartphone.
  • Sich immerzu beschweren.
  • Zu spät ins Bett gehen.
  • Wichtige Dinge aufschieben.
  • Etwas immer wieder tun, das den Partner oder die Partnerin stört.

Tipp 3: Klima-Fasten

Beim Klima-Fasten geht es darum, einfach mal Dinge zu tun, die fürs Klima gut sind. Positiver Effekt: Durch ein paar kleine Veränderungen kann man Energie und CO2 einsparen.

So kann man im Alltag CO2 einsparen:

  • Keine Plastikverpackungen kaufen bzw. überhaupt Verpackungsmüll vermeiden.
  • Weniger oder gar kein Fleisch essen.
  • Regional und/oder Bio einkaufen.
  • Elektrogeräte ganz ausschalten und nicht auf Stand-by lassen.
  • Lampen nicht unnötig brennen lassen.
  • Herkömmliche Leuchtmittel durch LED-Lampen ersetzen.
  • Laufen oder Rad fahren statt das Auto nehmen.
  • Bahn fahren statt Fliegen.
  • Einen Baum pflanzen oder eine Baumpatenschaft abschließen.
  • Wäscheleine oder Wäscheständer statt den Wäschetrockner benutzen.

Auch die Herstellung von Gütern produziert CO2 und schadet dem Klima. Einige Wochen lang nichts Neues zu kaufen, sondern nur gebrauchte Dinge oder geliehene Dinge, das könnte auch zum Klima-Fasten passen.

Tipp 4: Konsum-Fasten

In den nächsten Wochen kann man sich ruhig mal die Frage stellen: Brauche ich das überhaupt?
Konsum-Fasten bedeutet, eine Zeit lang nichts anzuschaffen, was nicht wirklich benötigt wird.

Wie geht das?

  • Für ein paar Wochen außer Lebensmitteln gar nichts kaufen.
  • Erstmal die Vorräte in der Küche checken und gegebenenfalls verbrauchen.
  • Nichts Neues kaufen, egal ob Möbel, Kleidung oder Haushaltswaren. Und wenn doch etwas dringend benötigt wird, dann lieber nachhaltig Second-Hand shoppen.
  • Nichts (oder so wenig wie möglich) online bestellen - auch wenn die Verlockung groß ist.

Pkws stehen im Stau
Verkehr, Baustellen - in der Großstadt wimmelt es nur so von Lärmquellen. Bildrechte: IMAGO/Michael Gstettenbauer

Tipp 5: Geräusch-Fasten

Besonders in den Großstädten sind die Menschen täglichem Lärm ausgesetzt. Doch auch im Haushalt gibt es die eine oder andere Geräuschquelle, die vermieden werden kann. Am Ende sorgen diese Tipps für mehr Entspannung und Wohlbefinden.

So kann man Lärm reduzieren:

  • Rad statt Auto fahren und eine Strecke durch ruhige Straßen wählen.
  • Radio, Fernseher und Musik ausschalten bzw. gar nicht erst einschalten.
  • Besen statt Staubsauger benutzen.
  • Wäscheständer statt Trockner nutzen.
  • Laute Küchengeräte nicht benutzen, sondern lieber mal wieder per Hand schnippeln oder rühren.
  • Filzgleiter unter Stuhlbeinen und anderen Möbelbeinen anbringen.

Extra-Tipp:

Auf keinen Fall sollte man sich zu viel vornehmen. Es ist leichter, sich etwas auszusuchen, das man sicher schaffen kann. Denn ein kleiner Erfolg ist besser als kein Erfolg - und vielleicht läuft es sogar so gut, dass man dauerhaft etwas in seinem Alltag ändern möchte.

BRISANT

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 14. Februar 2024 | 17:15 Uhr

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