Im Winter Vitamin-D-Mangel: Ursachen, Symptome und Behandlung
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13. Januar 2025, 17:11 Uhr
Vitamin D ist besonders wichtig für die Knochen. Normalerweise kann der Körper es mithilfe von Sonneneinstrahlung selbst herstellen. Doch gerade die Sonne fehlt häufig im Winter. Wie es zu einem Vitamin-D-Mangel kommt und was man dagegen tun kann? Ein Überblick.
Was ist Vitamin D und wofür ist es wichtig?
Vitamin D ist der Überbegriff für eine Gruppe fettlöslicher Vitamine. Es kann im Gegensatz zu anderen Vitaminen vom Körper selbst gebildet werden, indem die Haut der Sonne ausgesetzt wird. Die im Sonnenlicht enthaltene UVB-Strahlung regt die Bildung von Vitamin D an.
Die körpereigene Herstellung deckt den größten Teil des Vitamin-D-Bedarfs ab. In der Regel werden 80 bis 90 Prozent mithilfe von Sonnenlicht selbst gebildet.
Vitamin D spielt eine zentrale Rolle im Knochenstoffwechsel. Es fördert die Aufnahme von Kalzium und Phosphat aus dem Darm und deren Einbau in die Knochen. Diese beiden Mineralstoffe sind wichtig für die Knochenhärtung. Vitamin D ist auch an anderen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Außerdem hat es Einfluss auf die Muskelkraft und das Immunsystem.
Vitamin-D-Mangel im Winter
In den Wintermonaten reicht die Intensität und Dauer der Sonneneinstrahlung in Deutschland nicht aus, um Vitamin D im Körper zu bilden. Die körpereigene Bildung in der Sonne ist nur vom April bis Oktober möglich. Im Frühjahr und Sommer können Vitamin-D-Reserven im Fett- und Muskelgewebe gespeichert werden, auf die der Körper in der dunklen Jahreszeit zurückgreifen kann, die aber oftmals nicht genügen.
Deshalb raten viele Experten inzwischen zu einer zusätzlichen Vitamin-D-Aufnahme in der dunklen Jahreszeit - als Nahrungsergänzung in Form von Kapseln, Tabletten oder Tropfen.
Welche Risikogruppen gibt es?
Bestimmte Personengruppen haben ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel.
- Dazu zählen unter anderem Menschen, die sich nicht oft im Freien aufhalten - auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die viel am Computer spielen oder arbeiten und entsprechend wenig draußen sind.
- Menschen mit einer dunklen Hautfarbe haben ebenfalls ein Risiko für einen Vitamin-D-Mangel, da sie aufgrund des hohen Gehalts an Melanin weniger Vitamin D bilden können.
- Im Alter nimmt die Vitamin-D-Bildung im Körper deutlich ab. Das Risiko eines Vitamin-D-Mangels für ältere Menschen ist daher deutlich höher.
- Auch Rauchen begünstigt einen Vitamin D-Mangel, ebenso wie Übergewicht.
- Da Säuglinge durch die Muttermilch nur wenig Vitamin D aufnehmen und nicht einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden sollten, zählen auch sie zur Risikogruppe.
- Menschen mit einer chronischen Erkrankung der Leber, der Niere und des Magen-Darm-Traktes sind ebenfalls oft von einem Mangel betroffen.
Welche Symptome treten bei einem Vitamin-D-Mangel auf?
Fehlt dem Körper Vitamin D über einen längeren Zeitraum, kommt es zur Entkalkung und schließlich zur Erweichung der Knochen.
Folgende Symptome können auftreten:
- Knochenschmerzen
- Verformungen der Knochen (vor allem der Rippen, Beine und Wirbelsäule)
- Muskelschwäche
- verringerte Muskelkraft
- Knochenbrüche
- Schwellungen am Übergang von Knorpel zu Knochen
- Erweichung des Hinterkopfs
- Anfälligkeit für Infekte
- verzögertes Schließen der Fontanelle bei Kleinkindern
Am besten kann ein Vitamin-D-Mangel durch einen Bluttest beim Arzt erkannt werden. Dieser empfiehlt sich bei begründetem Verdacht auf eine Mangelsituation und bei Risikopersonen.
Wie kann ich einem Vitamin-D-Mangel entgegenwirken?
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, sich täglich für fünf bis 25 Minuten in der Sonne aufzuhalten. Gerade im Frühling und Sommer kann dadurch für einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel gesorgt werden. Passen Sie die Dauer an Ihren Hauttyp an!
Ein Gang ins Solarium als Alternative im Winter empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz nicht, da dort andere Bestrahlungsstärken als in der Sonne herrschen. Zudem erhöhen Solarien das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.
Welche Lebensmittel enthalten viel Vitamin D?
Durch bestimmte Lebensmittel kann ein kleiner Teil des Vitamin-D-Bedarfs gedeckt werden.
Lebensmittel mit viel Vitamin D:
- fetter Seefisch (Hering, Lachs, Makrele)
- Innereien (Leber, Nieren)
- Speisepilze (Pfifferlinge, Champignons)
- Eier
- Milchprodukte
Symptome bei dauerhafter Überdosierung
Ein dauerhaft erhöhter Vitamin-D-Spiegel ist gefährlich. Eine chronische Überdosierung führt laut DGE dazu, dass der Kalziumspiegel im Blut ansteigt - das ziehe weitere Folgen nach sich. So könne es zu Herzrhythmusstörungen kommen und auch Nierenschädigungen seien möglich.
Zu viel Vitamin D kann aber auch zu Kopfschmerzen, Erbrechen, Schläfrigkeit, Durchfall und übermäßigem Harndrang führen.
Die Nebenwirkungen treten nur durch einen dauerhaften Konsum von mehr als 100 Mikrogramm pro Tag auf, nicht bei zu viel Sonne.
Hinweis Dieser Artikel wurde zuerst am 07.02.2022 veröffentlicht.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 07. Februar 2022 | 17:15 Uhr