Alternative zu Kondom und Sterilisation Wie Männer mit Wärme verhüten können
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13. Juni 2024, 16:17 Uhr
Verhütung ist bei vielen Paaren immer noch Frauensache, Männer kümmern sich seltener um das Thema. Kann sein, dass das noch einige Zeit so bleibt. Kann aber auch sein, dass sich das durch die Silkonring-Methode bald ändert. Noch nie davon gehört?
Temporäre Unfruchtbarkeit wegen der Wärme
Thermische Verhütung lautet das Stichwort. Die Idee dahinter: mit Wärme auf die Spermien einwirken. Eigentlich wird damit nur die Natur ausgetrickst, denn Spermien werden nicht ohne Grund in den Hoden außerhalb des Körpers "hergestellt". Sie benötigen nämlich eine niedrigere Temperatur als im Inneren des Körpers.
Wenn man die Temperatur nun dauerhaft und um mindestens zwei Grad erhöht, machen die Spermien schlapp, die Spermienproduktion stoppt. Der Effekt: eine temporäre Unfruchtbarkeit.
Spezielle Thermo-Unterhosen sollen diesen Effekt auslösen - oder aber Silikonringe.
Mindestens 15 Stunden pro Tag tragen
Und so funktioniert es: Penis und Hodensack werden durch den Ring gezogen. Die Hoden werden dabei eng an den Körper und leicht in den Leistenkanal gedrückt - klingt erstmal schmerzhaft, soll aber aushaltbar sein, sagen die Hersteller solcher Ringe und einige Anwender. Wichtig dabei: die passende Größe des Rings.
Trägt man den Ring nun mindestens 15 Stunden am Tag, sorgt das für den gewünschten dauerhaften Temperaturanstieg - und die zeitweise Unfruchtbarkeit.
Welche Risiken hat diese Methode?
Es gibt nur wenige medizinische Studien zum Thema, deshalb ist noch nicht ganz klar, welche Langzeitfolgen die Anwendung hat. Klar ist nur, dass Spermien wieder produziert werden, wenn man die Methode "absetzt".
Aktuell dürfen die Ringe auch nicht als Verhütungsmittel verkauft oder beworben werden, weil sie dafür nicht medizinisch zugelassen sind. Erhältlich sind sie aber tzrotzdem.
Wie zuverlässig ist die Verhütung mit Wärme?
Wie viele Spermien nach der Wärme-Verhütung noch im Ejakulat sind, lässt sich nur über ein Spermiogramm zuverlässig sagen. Das kostet und ist ziemlich unpraktisch.
Bei falscher Anwendung des Rings oder anderen Faktoren kann es also durchaus zu einer Befruchtung kommen. Viele Mediziner stehen der Wärme-Methode deshalb skeptisch gegenüber - oder kennen sie noch nicht so genau.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 31. Januar 2024 | 17:15 Uhr