Frust statt Lust Orgasmushemmung - Was kann Mann dagegen tun?
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16. Januar 2024, 14:58 Uhr
Orgasmushemmung, also der verzögerte oder ausbleibende Orgasmus, betrifft nicht nur Frauen, sondern ebenfalls Männer. Auch sie können das Problem haben, beim Sex gar nicht oder nur mit Schwierigkeiten zum Höhepunkt zu kommen. Betroffene erleben das Erreichen des Orgasmus, wenn es überhaupt gelingt, nicht als lustvoll, sondern eher als harte Arbeit.
Das Unvermögen, beim Sex normal zum Höhepunkt zu kommen, erzeugt Leidensdruck und kann sowohl das Selbstwertgefühl der Betroffenen als auch ihre Beziehungen stark belasten. All das macht den Liebesakt zum Frustakt.
Komplexe Ursachenfindung
Die sexuellen Probleme sind in der Regel sehr komplex und können durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden - zum Beispiel durch körperliche Erkrankungen wie Diabetes, Nervenschädigungen oder Tumore. Nach Angaben von Sexualberaterin Beatrix Roidinger im Focus können zudem hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen.
Auch eine sogenannte Desensibilisierung der Eichel, die durch harte Stoßtechniken oder intensives und druckvolles Masturbieren eingetreten sein kann, kann ursächlich für eine Orgasmushemmung sein. Hinzu kommt, dass Alkohol-, Drogenkonsum oder einige Medikamente die Orgasmusfähigkeit beeinträchtigen können.
Psyche als wichtiger Faktor
Neben den körperlichen Faktoren kann auch die mentale Ebene eine Rolle spielen - und hier vor allem Leistungsdruck, Versagensängste, Selbstwertprobleme, Depression und Stress. Zudem gibt es noch die emotionale Komponente.
Die kann nach Angaben von Beatrix Roidinger bei Männern zum Tragen kommen, die Schwierigkeiten damit haben, sich richtig hinzugeben. Auch die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft könne verhindern, dass der Mann zum Orgasmus kommt.
Hilfe gibt's beim Fachmann
Wenn die Orgasmusfähigkeit über einen längeren Zeitraum ausbleibt und die Lebensqualität des Betroffenen dadurch beeinträchtigt wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden - am besten ein Urologe. Kann dieser keine ursächlichen Erkrankungen oder Medikamente ausfindig machen, führt der Weg häufig zur Psycho- bzw. Sexualtherapie.
Meist kann den Betroffenen eine professionelle Sexualtherapie helfen. Sie besteht aus therapeutischen Gesprächen, in denen eine mögliche psychologische Ursache ausfindig gemacht werden soll, und "Hausaufgaben". Bei den sogenannten Hausaufgaben können Betroffene beispielsweise versuchen, das Masturbationsverhalten zu ändern.
Auch sanftere Stoßtechniken können nach Angaben von Beatrix Roidinger mit der Zeit wieder mehr Gefühl und Erregung in den Penis bringen. Ganz wichtig bei jeder Art von Therapie: die offene Kommunikation des Betroffenen mit dem Partner bzw. der Partnerin, denn die sind durch die Orgasmushemmung ebenfalls betroffen.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 07. Dezember 2023 | 17:15 Uhr