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Nach den WechseljahrenPostmenopause: Auf diese typischen Symptome sollten Sie achten

04. März 2025, 08:23 Uhr

Die Postmenopause ist die letzte Phase der Wechseljahre. Sie beginnt ein Jahr nach der letzten Regelblutung und dauert bis zum Lebensende.

Der Östrogenspiegel bleibt jetzt dauerhaft niedrig, was zu verschiedenen Beschwerden und Gesundheitsrisiken führen kann.

Was betroffene Frauen jetzt wissen sollten und welche Möglichkeiten es gibt, Symptome zu lindern:

Welche Symptome treten in der Postmenopause auf?

  • Hitzewallungen können auch nach den Wechseljahren über viele Jahre anhalten - viele Frauen haben auch im Alter von über 60 noch Schweißausbrüche. Das kann sehr belastend sein.
  • Das kann jetzt helfen: Die Hormontherapie (HRT oder HET) mit bioidentischen Hormonen kann gerade bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen eine Option sein. Besprechen Sie diese Möglichkeit ausführlich mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Hat hier jemand einen Ventilator? Hitzewallungen können auch in der Postmenopause noch andauern. Bildrechte: imago/Paul von Stroheim

  • Vaginale Trockenheit (vaginale Atrophie): Die Haut im Intimbereich wird jetzt zunehmend trockener - daher bleiben diese Beschwerden meist bestehen oder verstärken sich in der Postmenopause noch. Auch Harnwegsinfekte können zunehmen.
  • Das kann jetzt helfen: Leichte Beschwerden können mit Hyaluroncremes oder pflanzlichen Ölen behandelt werden. Bei starken Beschwerden helfen Mittel mit einer östrogenhaltigen Creme (Estradiolcreme), Zäpfchen oder Tabletten sehr gut. Durch die niedrige Dosierung und lokale Anwendung sind sie auch ohne Risiko einsetzbar.


Gut zu wissen: Östriolhaltige Mittel lassen sich auch mit anderen Hormonersatztherapien kombinieren.

Aktive Partnerschaft: Wenn Frauen Problemen mit vaginaler Trockenheit in der Postmenopause haben, kann eine Estriolcreme helfen. Bildrechte: Colourbox


  • Schlafstörungen: Schlafprobleme sind oft eines der ersten Probleme, die Frauen in den Wechseljahren bemerken - und oftmals halten sie auch in der Postmenopause an. Haben Frauen auch nach der Menopause noch (oder wieder) Probleme mit dem Schlaf, liegt das oft an einer Kombination aus hormonellen und altersbedingten Faktoren. Auch Schilddrüsenprobleme oder Insulinresistenz können eine Rolle spielen und sollten von der Ärztin oder dem Arzt in den Blick genommen werden.
  • Das kann jetzt helfen: Nach Rücksprache mit Frauenärztin oder Frauenarzt kann auch hier eine Hormontherapie helfen. Wenn dies für Sie nicht in Frage kommt, kann Ihre Ärztin andere Möglichkeiten wie bestimmte Antidepressiva oder Melatonin in Betracht ziehen. Regelmäßige Schlafzeiten, kein Alkohol oder Nikotin am Abend und andere schlaffördernde Gewohnheiten helfen vielen Frauen auch schon sehr gut.

Hör-Tipp zum Thema:

Achtung: Gesundheitsrisiken in der Postmenopause

Das Hormon Östrogen schützt Herz und Knochen, unterstützt den Fettstoffwechsel sowie Haut, Haare und Bindegewebe. Ist es in der Postmenopause kaum noch vorhanden, lohnt es sich, bestimmte Risiken im Blick zu behalten:

  • Osteoporose: Östrogen aktiviert die Zellen, die für den Knochenaufbau wichtig sind und hemmt Zellen, die den Knochen abbauen. Östrogenmangel kann daher die Gefahr von Knochenschwund (Osteoporose) stark erhöhen. Denken Sie daher frühzeitig (ab ca 50 Jahren) daran, eine Knochendichtemessung vornehmen zu lassen, rät Expertin Dr. Katrin Schaudig - so kann das individuelle Risiko bestimmt werden. Bezahlt wird die Messung von den Krankenkassen jedoch meist nur bei einem begründeten Verdacht.
  • Das kann jetzt helfen: Eine Hormontherapie kann die Knochendichte stabilisieren. Jedoch: Wer eine gute Knochendichte hat, kein Osteoporoserisiko und Krebserkrankungen in der Familie, sollte sich gut überlegen, ob dies nötig ist, so Dr. Schaudig. Auch Krafttraining, kalziumreiche Ernährung und Vitamin D sind für starke Knochen eine wichtige Unterstützung.

Bei Osteoporose nimmt die Knochendichte gefährlich ab. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Nach den Wechseljahren steigt für Frauen das Risiko für Bluthochdruck und Herzinfarkte. Auch hier ist der niedrige Östrogenspiegel in der Postmenopause ein wichtiger Faktor.
  • Das kann jetzt helfen: Regelmäßige Blutdruckkontrollen, gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung sind jetzt besonders wichtig​.

Ernährung für starke Knochen: Oft hilft eine Ernährungsumstellung auch bei anderen Beschwerden in der Postmenopause. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia



  • Diabetes/Insulinresistenz: Nach dem Wegfall des Östrogens sind viele Frauen auch gefährdet für eine Insulinresistenz: Die Körperzellen reagieren dabei weniger empfindlich auf Insulin. Das führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel ansteigt - und damit auch die Gefahr, an Diabetes-Typ-2 zu erkranken. Auch Gewichtszunahme vor allem im Bauchbereich spielt hier eine Rolle und ist in dieser Phase für viele Frauen ein belastendes Thema.
  • Das kann jetzt helfen: Oftmals ist eine Ernährungsumstellung viel hilfreicher als eine kurzfristige Diät, denn sie kann auch bei anderen Beschwerden in der Postmenopause unterstützen.

Die Zeit so um die 50 sollte eigentlich der Zeitpunkt sein, wo Frauen ganz verschärft darüber nachdenken [...] wie kann ich mich für die nächsten 30, 40 Jahre gut aufstellen? [...] Es ist nie zu spät - nutzen Sie jede Gelegenheit, auch in Bezug auf Ernährung und Sport.

Dr. Katrin Schaudig | Podcast "Hormongesteuert"

Sich gut um die eigene Gesundheit in der Postmenopause kümmern - das beginnt im Idealfall schon Jahre vorher! Bildrechte: IMAGO / HalfPoint Images

Hormone ja oder nein in der Postmenopause?

Grundsätzlich gilt: Eine Hormonbehandlung oder eine Hormonersatztherapie sollte immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ausführlich besprochen werden. Bei der Entscheidung stehen die konkreten Beschwerden im Vordergrund, ebenso wichtig sind bestimmte Risiken wie zum Beispiel eine vorherige Brustkrebserkrankung.

Bei schweren Hitzewallungen, aber auch bei Osteoporose wird die Hormonersatztherapie heute häufig empfohlen.
Meist unbedenklich ist die lokale Therapie mit einer östrogenhaltigen Vaginalcreme.

Oft ist in diesem Zusammenhang auch von sogenannten Window of Opportunity die Rede - es bezeichnet den Zeitraum, in dem eine Hormonersatztherapie (HRT) bei Wechseljahresbeschwerden besonders wirksam ist. Meist befindet es sich um die Zeit der letzten Regelblutung. Je später mit einer Hormonersatztherapie begonnen wird, desto weniger effizient kann sie sein.

Quellen und weiterführende Links

Rund um die Wechseljahre

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 03. März 2025 | 17:15 Uhr