
Gelbe Wolke Saharastaub über Deutschland: Wie gefährlich ist er für Menschen und Autos?
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21. März 2025, 12:34 Uhr
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Manchmal sind es bräunliche Flecken auf dem Auto oder orange-brauner Schnee im Winter, meistens aber merken wir Saharastaub daran, dass die Luft etwas trüber als gewöhnlich ist. Bilder aus südeuropäischen Ländern zeigen immer wieder rotgefärbte Himmel und Landschaften wie vom Mars. Auch in Deutschland wird Saharastaub von Messstationen registriert - in Berlin etwa 5 bis 10 Mal pro Jahr.
Umweltbundesamt: negative Effekte auf die Gesundheit
Ist von Saharastaub in den Nachrichten die Rede, sorgen sich viele Menschen um ihre Gesundheit. Und so ganz harmlos ist der Staub tatsächlich nicht: "Es ist davon auszugehen, dass Wüstenstaub einen negativen Effekt auf die menschliche Gesundheit hat und die Entstehung von Atemwegserkrankungen sowie deren Verschlechterung begünstigt", schreibt das Umweltbundesamt auf seiner Website.
Asthmatiker sollten kürzer treten
Wissenschaftlich bewiesen ist, dass feinste mineralische Partikel das Risiko für Entzündnungen in den Lungen erhöhen. Viele Menschen mit Lungen-Vorerkrankungen, wie etwa Asthma, merken deshalb schnell, wenn wieder Saharastaub in der Luft ist. Kurzatmigkeit, Husten und Brustschmerzen sind die Folgen - gerade im Frühjahr, wenn sich die Staubpartikel möglicherweise mit Pollen verbinden.
Asthmatiker sollten an Tagen mit viel Saharastaub besser auf Sport verzichten oder ihn nach drinnen verlagern. Die meisten Allergiker wissen zudem: Öfter duschen als normal hilft.
Feinstaub durch Autos viel gefährlicher
Für gesunde Menschen ist Saharastaub dagegen ungefährlich. Allerdings ist in Sachen Saharastaub aus Sicht des Umweltbundesamtes noch ganz viel Forschung nötig. Studien für Deutschland gibt es bisher nicht.
Wissenschaftlicher Konsens dagegen ist: Feinstaub durch Autos (Abgase und Reifenabrieb) ist viel gefährlicher als Saharastaub. Vor allem, weil er jeden Tag in der Luft ist und nicht nur 5 bis 10 Mal pro Jahr.
ADAC: Saharastaub schnell vom Auto waschen
Saharastaub auf dem Auto sieht nicht nur hässlich aus, sondern kann theoretisch auch zu einem Sicherheitsproblem werden, sagt der ADAC. Verdreckte Scheinwerfer, Rücklichter oder Scheiben können zu Unfällen führen. Deshalb: Runter mit dem Staub und zwar mit ganz viel Wasser. Wer den Staub nur mit einem Lappen wegwischt, riskiert Kratzer im Lack. Die Empfehlung des ADAC: Ab in die Waschanlage.
Sinnvoll ist es auch, den Innenraumfilter (manchmal auch Pollenfilter genannt) zu wechseln. Aber erst, wenn die Staubbelastung wieder geringer ist.
Ein prima Dünger
Gartenfreunde dagegen können sich freuen, denn Saharastaub ist ein idealer Dünger. Die kleinen Staubkörnchen liefern wertvolle Nährstoffe wie Calcium, Magnesium, Eisen und Phosphor. Werden die Tomaten dieses Jahr also besonders groß, könnte das am Saharastaub liegen...
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 20. März 2025 | 17:15 Uhr