StarsRoyalsHaushaltGesundheitLifestyle
Die RSV-Fälle bei Kleinkindern in Deutschland steigen an. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Risiko für Säuglinge?RS-Virus: Symptome, Infektion, Impfung - Wie gefährlich ist RSV?

11. Juli 2024, 15:04 Uhr

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Atemwegsvirus, das eigentlich nur milde Symptome auslöst. RSV kann aber insbesondere bei Älteren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sowie bei Neugeborenen und Säuglingen schwere Atemwegserkrankungen verursachen. Immer wieder rollen Wellen mit hohen Fallzahlen durch Deutschland - vor allem in den jüngsten Altersgruppen.

Diese Symptome löst das RSV aus

An RSV kann man prinzipiell in jedem Alter erkranken. Es wird durch Tröpfchen beim Niesen oder Husten übertragen und befällt die Atemwege. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern ist der Erreger bedeutsam. Die Symptome können denen einer einfachen Atemwegsinfektion gleichen, also Schnupfen, Husten, Niesen, Fieber, aber auch schwere Verläufe mit Lungenentzündungen bis hin zum Tod sind möglich.

Als Risikogruppen für schwere Verläufe gelten zum Beispiel Frühgeborene, Kinder mit Lungen-Vorerkrankung oder mit Herzfehler, Erwachsene über 65 und Menschen mit beeinträchtigtem Immunsystem. Gerade in den Wintermonaten bis in den März hinein breitet sich die Krankheit oft wellenförmig aus und lässt die Fallzahlen in die Höhe schießen. 

Ein RSV-Anstieg sorgt immer wieder für Probleme in deutschen Kliniken. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Mohssen Assanimoghaddam

Stiko empfiehlt Impfung gegen RSV

Nach Angaben von Experten sei das RSV für Frühgeborene ein Risiko, da ihre Atemwege noch sehr eng seien und die Kinder zudem noch keine Immunität gegen das Virus aufgebaut hätten. Bei Säuglingen in Deutschland sind RSV-Infektionen die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen. Aus diesem Grund hat die Ständige Impfkommission (Stiko) für Neugeborene und wenige Monate alte Säuglinge eine vorbeugende Impfung zum Schutz vor schweren Atemwegsinfektionen durch RSV empfohlen. 

Der monoklonale Antikörper Nirsevimab soll einmalig in der ersten von Neugeborenen und Säuglingen erlebten RSV-Saison gespritzt werden, also üblicherweise zwischen Oktober und März. Das Molekül bindet sich an ein Virusprotein und verhindert so das Eindringen des Erregers in Körperzellen.

Die Stiko empfiehlt eine Impfung gegen das RS-Virus für Neugeborene und Säuglinge. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Passive Immunisierung durch Antikörper

Es handelt sich um eine sogenannte passive Immunisierung: Verabreicht werden bereits gebildete Antikörper, diese werden also nicht aktiv vom eigenen Immunsystem produziert. Bei Nirsevimab hält der Schutz nach Angaben von Medizinern etwa sechs Monate.

Es ist das erste Mal, dass die Stiko eine Prävention mit sogenannten monoklonalen Antikörpern standardmäßig empfiehlt. Monoklonale Antikörper sind im Labor hergestellte Proteine, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen sollen. Nirsevimab ist der Stiko zufolge sicher und wird in der Regel gut vertragen.

Quellen und weiterführende Links


BRISANT
dpa
Stiko
RKI

Mehr zum RS-Virus

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 28. Juni 2024 | 17:15 Uhr