Symptome früh lindernMigräne im Anflug? Dieses Medikament könnte die Lösung sein
Es beginnt mit Nackenschmerzen, Unwohlsein, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen oder einer sogenannten Aura - eine Art "Vorwarnung", bei der Betroffene z.B. Flimmern, Zickzacklinien, Kribbeln oder Sprachstörungen erleben. Betroffene wissen, dass auf diese Symptome eine Migräne folgt. Ein Medikament kann das nun im besten Fall verhindern.
Bekämpfung der Frühsymptome
Ubrogepant heißt der Hoffnungsträger. Ubrogepant gehört zur Gruppe der sogenannten Gepante. Das sind Medikamente, die gezielt den CGRP-Rezeptor blockieren, einen Botenstoff, der bei Migräne eine zentrale Rolle spielt.
Eine Nachauswertung einer Studie aus dem Jahr 2023, veröffentlicht in der medizinischen Fachzeitschrift Nature Medicine, zeigt: Ubrogepant kann nicht nur Schmerzen bei akuter Migräne lindern, sondern bereits frühe Migräne-Symptome wie Lichtempfindlichkeit, Nackenschmerzen und Konzentrationsprobleme eindämmen - und das innerhalb der ersten Stunden nach Einnahme.
Für Migränepatienten heißt das, dass die frühen Symptome im Keim erstickt werden können und die richtige Migräne gar nicht erst ausbricht bzw. Intensität und Dauer der Kopfschmerzen deutlich verringert werden.
Wie kommt man an das Medikament?
In Deutschland ist Ubrogepant derzeit noch nicht zugelassen. Während der Wirkstoff in den USA bereits seit 2019 zur Akutbehandlung von Migräne eingesetzt wird, fehlt in Europa noch die offizielle Zulassung. Zurzeit ist sogar noch unklar, wann und ob ein Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) überhaupt gestellt wird.
Hierzulande erhältlich ist hingegen ein Medikament aus der gleichen Wirkstoffklasse. Atogepant gehört ebenfalls zu den Gepanten und wird Menschen verschrieben, die regelmäßig unter Migräne leiden und die Zahl der Anfälle langfristig senken möchten.
Wie geht es weiter?
Die Ergebnisse der Nachauswertung sind für Migräne-Patienten vielversprechend. Allerdings betonen die Forscher, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um die Wirkung in der Frühphase gezielt nachzuweisen.
Das bedeutet: Die Forschung geht weiter, und mit ihr wächst die Hoffnung, dass Ubrogepant bald auch in Europa - und speziell in Deutschland - als neue Option für Migräne-Patienten zur Verfügung steht.
Quellen und weiterführende Links
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 16. Mai 2025 | 17:15 Uhr