StarsRoyalsHaushaltGesundheitLifestyle
Grippeimpfung - ab wann ist der beste Zeitpunkt und wer sollte sich impfen lassen? Wann sollten sich Kinder impfen lassen? Alle Infos in der BRISANT Übersicht. Bildrechte: Colourbox.de

Kosten, Zeitpunkt, RisikogruppenGrippe-Impfung: Wer sie wirklich braucht und wann sie sinnvoll ist

05. Februar 2025, 09:20 Uhr

Impfung gegen Influenza noch im Februar?

Auch jetzt kann sich eine Impfung gegen Influenza noch lohnen. Wer noch nicht geimpft ist, kann das nachholen. Dies gilt besonders für ältere Menschen, Schwangere oder chronisch Kranke, wenn sie noch nicht geimpft sind.

Beachten Sie bei der Terminplanung für den Influenza-Schutz aber: Nach der Impfung dauert es noch etwa 10 bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat.

Grippeschutzimpfung: Wann ist der beste Zeitpunkt?

Die beste Zeit für die Grippeschutzimpfung beginnt jährlich im Oktober und dauert bis Anfang Dezember.

Wichtig zu wissen: Bei einem zu frühen Impftermin kann der Impfschutz bei der Grippewelle im neuen Jahr schon geschwächt sein.

Lässt man sich zu spät impfen, ist das Risiko einer Ansteckung zu Beginn der Grippe-Saison im Spätherbst erhöht.

Wen eine echte Grippe (Influenza) erwischt hat, der fühlt sich richtig krank. Gute Besserung! Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Grippe (Influenza)Eine echte Virusgrippe (Influenza) ist keine einfache Erkältungskrankheit, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung.

Typisch für die echte Grippe ist das plötzlich einsetzende Krankheitsgefühl mit Fieber, Halsschmerzen und trockenem Husten, begleitet von Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Die Erkrankten fühlen sich sehr schwach.

Bei einem unkomplizierten Verlauf halten die Beschwerden etwa 5 bis 7 Tage an.

Risikogruppen: Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Die Impfung gegen Influenza ist besonders wichtig für folgende Risikogruppen:

  • Ältere Menschen ab 60 Jahre: Sie haben ein höheres Risiko für Komplikationen. Für diese Gruppe wird ein Hochdosis-Impfstoff empfohlen.
  • Schwangere ab dem 4. Monat, bei chronischen Erkrankungen schon früher.
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit chronischen Krankheiten. Dazu gehören Atemwegs-, Herz-, Kreislauf-, Leber-, Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen sowie Immundefekte (z. B. HIV).
  • Bewohner von Pflege- oder Altenheimen
  • Medizinisches Personal und Pflegende: Durch häufigen Kontakt mit Patienten besteht ein erhöhtes Ansteckungs- und Übertragungsrisiko.
  • Personen im öffentlichen Dienst: Kontakt mit vielen Menschen erhöht das Risiko (z. B. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher oder Mitarbeitende in Verkehrsbetrieben).

Menschen ab 60 Jahren wird die Grippeimpfung empfohlen. Bildrechte: IMAGO/Depositphotos

Wer sollte sich nicht impfen lassen?

  • Wer an einer akuten Infektion oder Fieber leidet, sollte sich lieber nicht impfen lassen. Eine leichte Erkältung spricht jedoch nicht gegen die Grippeimpfung.
  • Menschen mit einer schweren Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs, zum Beispiel eine bekannte Allergie gegen Hühnereiweiß (bei bestimmten Impfstoffen), sollten mit ihrem Arzt über Alternativen sprechen.
  • Auch, wer früher schon einmal eine starke Impfreaktion auf Grippeimpfungen hatte, sollte sich vor einer Impfung vom Arzt beraten lassen.

Wer früher schon einmal eine starke Impfreaktion auf Grippeimpfungen hatte, sollte sich vor einer erneuten Impfung vom Arzt beraten lassen. Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Kinder: Auch gegen Grippe impfen?

Chronisch kranke Kinder (Asthma, Diabetes, Herzerkrankungen), Frühgeborene oder Kinder, die engen Kontakt zu Risikopatienten haben, sollten geimpft werden, empfiehlt das RKI.

Für gesunde Kinder wird eine generelle Impfung nicht empfohlen. Aber auch sie können von einer Grippeimpfung profitieren. So kann der Verlauf einer Influenza-Infektion für geimpfte Kinder leichter verlaufen, Krankheitsausbrüche in Schulen oder Kitas können verhindert werden. In Ländern wie Finnland, Großbritannien, Litauen oder Slowenien wird die Grippeimpfung auch für gesunde Kinder empfohlen.

Für Kinder und Jugendliche von 2 bis 17 Jahren ist ein Lebend-Impfstoff in Form eines Nasensprays zugelassen. Dieser sollte bei schwerem Asthma, Immundefekten oder Immunschwäche, bei Behandlung mit Salicylaten (wie ASS) sowie bei Schwangeren und Kindern unter zwei Jahren nicht eingesetzt werden. Fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrem Arzt nach.

Auch sonst gesunden Kindern kann eine Grippeimpfung helfen - zum Beispiel gegen schwere Verläufe. Bildrechte: Colourbox.de

Neuer Impfstoff gegen Grippe: Ab wann ist er erhältlich?

Der neue Influenza-Impfstoff mit dem Wirkverstärker MF59 für Personen ab 60 Jahren ist noch nicht für Patientinnen und Patienten verfügbar. Ärztinnen und Ärzte können diesen Impfstoff ab Frühjahr 2025 bestellen, ab Herbst 2025 soll er dann verimpft werden.

Für die aktuelle Grippesaison 2024/2025 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) weiterhin die Impfung mit dem Hochdosis-Impfstoff für Personen ab 60 Jahren.

Welche Nebenwirkungen oder Impfreaktionen kann es bei der Impfung gegen Grippe geben?

Es kann zu Schmerzen an der Einstichstelle und anderen lokalen Reaktionen kommen. Auch Erkältungssymptome sind möglich. Doch keine Sorge: Diese Reaktionen sind Folge der erwünschten Immunreaktion.

Bei der Impfung mit dem Hochdosis-Impfstoff, der für Menschen ab 60 Jahre empfohlen ist, treten diese Reaktionen häufiger auf und sind meist nach ein bis zwei Tagen abgeklungen. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.

Darf ich nach der Grippeimpfung Sport treiben?

Lieber nicht. In den ersten Tagen nach jeder Impfung sollten Leistungssport und starke körperliche Belastung vermieden werden.

Der Körper braucht die Energie für die Verarbeitung des Impfstoffs. Wer keine Nebenwirkungen verspürt, kann aber gemütlich Rad fahren oder Yoga machen.

Kann ich durch die Impfung Grippe bekommen?

Nein. Da es nicht möglich ist, durch Totimpfstoffe Infektionskrankheiten auszulösen, kann die Influenza-Impfung die Grippe-Erkrankung nicht auslösen.

Die Impfung kann keine Grippe auslösen, bietet aber auch keinen hundertprozentigen Schutz. Bildrechte: IMAGO/Shotshop

Wer übernimmt die Kosten für die Grippeimpfung?

Für Risikogruppen, wie ältere oder erkrankte Menschen, werden die Kosten von allen gesetzlichen Krankenkassen und in der Regel auch von privaten Krankenversicherungen übernommen.

Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten auch für Personen unter 60 Jahren. Bei Privatversicherten ist dies abhängig vom individuellen Tarif. Am besten kurz bei der eigenen Krankenkasse nachfragen.

Bei Kindern und Jugendlichen ist die Impfung nach einer Empfehlung vom Arzt ebenfalls meist kostenlos - Privatversicherte müssen wieder ihren individuellen Tarif beachten.

Quellen und weiterführende Links

Mehr zum Thema Grippe & Co.

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 03. Februar 2025 | 17:15 Uhr