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Der Spitzkegelige Kahlkopf aus der Gruppe der halluzinogenen Pilze. Bildrechte: imago images/Westend61

RauschmittelMagic Mushrooms: Das sind die bedenklichen Langzeitwirkungen

18. April 2024, 16:02 Uhr

Magic Mushrooms sind Pilze mit halluzinogener Wirkung. "Magic" ist an diesen Mushrooms aus Konsumentensicht also ihre sinnestäuschende Wirkung. Es gibt über 100 Sorten von Pilzen mit halluzinogenen Wirkstoffen. Die meisten dieser Pilze enthalten die Wirkstoffe Psilocybin und Psilocin, daher werden sie auch "Psilos" genannt.

Wie ist die Wirkung von "Magic Mushrooms"?

Den Pilz-Wirkstoff Psilocybin oder Psilocin kann man frisch, getrocknet, in Tee oder in Kapselform einnehmen. Die Wirkung tritt nach zehn bis sechzig Minuten ein, hält zwei bis acht Stunden an und umfasst u.a.

  • intensivere Wahrnehmung von Farben und Kontrasten, Halluzinationen
  • Euphorie, Verbundenheitsgefühle
  • verändertes Orts- und Zeitgefühl
  • Schwindel
  • Veränderung des sexuellen Erlebens
  • gesteigerter Antrieb 

Wie gefährlich sind die Zauberpilze? Welche Langzeitwirkungen gibt es?

Nicht immer "zauberhaft" sind die Wirkungen der Pilze: "Psilos" können unangenehme körperliche Symptome wie Übelkeit, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder erhöhten Herzschlag und Blutdruck verursachen.

Insgesamt gilt: Die Wirkstoffe sind wenig giftig und machen kaum abhängig, aber können Ängste oder Panikattacken und unterschwellig vorhandene Psychosen aktivieren und auslösen. Auch möglich: Tödlichen Unfällen aufgrund von leichtsinnigem Verhalten unter Drogen-Einwirkung.

Sind Magic Mushrooms legal?

Nein. Psilocybin fällt unter das Betäubungsmittelgesetz: Besitz, Handel und die Abgabe sind somit verboten, es drohen Haftstrafen oder Geldstrafen.

Den Spitzkegeligen Kahlkopf (Psilocybe semilanceata) kann man auch in Deutschland finden. Bildrechte: imago/imagebroker

Kann man Magic Mushrooms in Deutschland kaufen oder finden?

Legale Shops, in denen man Magic Mushrooms oder ihren Wirkstoff in Deutschland kaufen kann, gibt es nicht.

Doch im Herbst lohnt ein Blick auf Schaf- oder Rinderweiden, denn hier wächst der bei uns häufigste Vertreter psilocybinhaltiger Pilze: der Spitzkegelige Kahlkopf (Psilocybe semilanceata).

Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Wissenswert: Drei Fakten über "Magic Mushrooms"

  • Vermutlich wurden psilocybinhaltige Pilze schon vor Tausenden von Jahren verwendet - unter anderem von den Azteken Mexikos.
  • 1957 gelang es dem Chemiker Albert Hofmann - der schon das LSD entdeckt hatte - als erstem, Psilocybin und Psilocin als wirksame Substanzen des Pilzes zu isolieren.
  • Bis heute wird auch wissenschaftlich an der Verwendbarkeit der Wirkstoffe in der Psychiatrie geforscht

Also "Magic" für alle? Eher nicht: Es wird wohl noch Jahre dauern, bis mit marktreifen Ergebnissen gerechnet werden kann. Zudem bezieht sich die Forschung auf Patienten mit konkreter psychiatrischer Symptomatik, z.B. bei Depressionen.

Quellen

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 08. Januar 2024 | 17:15 Uhr