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"Biodeutsch" ist das Unwort des Jahres 2024. Bildrechte: picture alliance/dpa | Christian Lademann

Laut Sprachwissenschaftlern:Unwort des Jahres 2024 - Warum "Biodeutsch" rassistisch ist

14. Januar 2025, 09:23 Uhr

Sprache ist wichtig, aber oft machen wir uns keine Gedanken darüber, wie unsere Sätze und Worte beim Gegenüber ankommen. Was im Kleinen gilt, gilt auch für die Gesellschaft: Deshalb kürt eine Jury aus Sprachwissenschaftlern jedes Jahr einen Begriff, dessen Gebrauch negative Auswirkungen in der Öffentlichkeit habe. 2024 fiel die Wahl auf "biodeutsch".

Biodeutsch war zunächst ein satirischer, ironischer Begriff

Aus Spaß sei 2024 zu oft Ernst geworden, so die Jury.

Ursprünglich sei "biodeutsch" als ironisch-satirischer Ausdruck verwendet worden. Seit einigen Jahren werde der Begriff jedoch sehr "gedankenlos und wörtlich" genutzt. Vor allem in den sozialen Medien werde "biodeutsch" rassistisch und nationalistisch verwendet. Ziel sei eine Abgrenzung und Abwertung von Deutschen mit Migrationsbiographie.

Die mit dem Gebrauch von biodeutsch einhergehende Unterteilung in angeblich 'echte' Deutsche und in Deutsche zweiter Klasse ist eine Form von Alltagsrassismus.

2024 gab es mehr Einsendungen zum Unwort des Jahres. Bildrechte: picture alliance / Markus Mainka | Markus Mainka

Remigration: Unwort des Jahres 2023

Das Unwort des Jahres wird nach verschiedenen Kriterien aus Vorschlägen ausgewählt, die Bürgerinnen und Bürger bis zum 31. Dezember eines Jahres einreichen können. Insgesamt gab es in diesem Jahr 3.172 Einsendungen, noch einmal deutlich mehr als im Vorjahr.

Im Jahr 2023 war "Remigration" zum Unwort des Jahres gekürt worden. Wenn Rechtsextremisten den Begriff "Remigration" verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll, auch unter Zwang.

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
dpa

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