Sie geben nicht aufVermisster Arian: Suche mit Drohnen und Hubschraubern am Fluss Oste geplant
Das Schicksal des sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens ist weiter unklar. Nun steht eine neue, groß angelegte Suchaktion bevor!
Die Polizei konzentriert sich auf den Fluss Oste. Anfang der Woche soll die neue Suche starten, mit Drohnen und Hubschraubern im Einsatz.
Hunderte Hinweise eingegangen
In der Stadt Zeven hat die Polizei ein Lagezentrum eingerichtet, das bisher Hunderte Hinweise auf das Schicksal des sechsjährigen Arian aufgenommen hat und abarbeitet.
Doch eine heiße Spur war bislang nicht dabei. Der autistische Junge scheint wie vom Erdboden verschluckt: "Mittlerweile verstehen wir es nicht, dass der Junge nicht irgendwo gefunden wird", sagte Polizeisprecher Heiner van der Werp am Montag. Am sonnigen langen Wochenende seien viele Menschen am Fluss Oste unterwegs gewesen.
Bereits mehrfach suchte die Polizei mit Helikoptern die Ufer des Flusses ab, der Arian mitgerissen haben könnte. Nach drei Wochen sind die Chancen, den Sechsjährigen in der freien Natur unversehrt zu finden, verschwindend gering.
"Ermittlungsgruppe Arian" wertet Spuren aus
Die Polizei ermittelt unterdessen weiter in dem Fall. Nach dem offiziellen Ende der Suchaktion kam auch nochmal ein Suchhund zum Einsatz.
"Es ist immer ganz wichtig, dass man sich nicht zu sehr auf eine Richtung fokussiert und etwas anderes dabei aus den Augen verliert", sagte ein Sprecher der Polizei.
Demnach versucht die "Ermittlungsgruppe Arian" Hypothesen aufzustellen, was am Tag des Verschwindens passiert sein könnte. Die Gruppe besteht aus fünf Ermittlern und Ermittlerinnen.
Polizei: "Sind jetzt in realistischer Phase"
Die Ermittler stellten Ende April die Suche nach Arian offiziell ein. Zuvor hatte die Bundeswehr die bei der Suche beteiligten Soldaten und Soldatinnen abgezogen.
Ein Polizeisprecher sagte dem NDR, dass man nun von einer "euphorischen in die realistische Phase" der Suche komme.
Irgendwann setzt, glaube ich, bei vielen so ein Stück weit Realismus ein. Und da darf man auch die Augen nicht verschließen.
Sprecher der Polizei | dpa
1.200 Menschen suchten nach Arian
Auch große Suchaktionen hatten keinen Erfolg. Eine 1,5 Kilometer lange Menschenkette aus 800 Helfern suchte das Gebiet vom Ort Kranenburg südlich in Richtung Elm ab. Insgesamt waren rund 1.200 Einsatzkräfte vor Ort.
"In diesem Bereich wurden in den letzten Tagen immer wieder Fußspuren gefunden, die von Arian stammen könnten", teilte die Polizei mit.
Zusätzlich waren zehn Drohnen und Boote im Einsatz. Auch dabei: eine Reiterstaffel.
Eltern wenden sich per Facebook an Helfer
Vor dem Wochenende hatten Arians Eltern über die Facebook-Seite der Polizei einen Appell an die Helfer gerichtet, in dem sie erklärten, wie ihrem Sohn geholfen werden könne. "Wir glauben, dass Arian sich auf den Weg gemacht hat, um ein großes Abenteuer zu erleben", hieß es darin.
Er könnte sich deshalb nicht nur in Elm, sondern auch in die umliegenden Gemeinden bewegt und dort versteckt haben.
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei in Bremervörde hat ein Hinweistelefon eingerichtet und bittet die Bevölkerung um Mithilfe. Wer etwas zum Aufenthaltsort des Jungen sagen kann, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 04761 7489-135 (oder -144) zu melden.
Die Beschreibung des Jungen: Er hat dunkelblonde Haare und trug zuletzt einen orangefarbenen, längeren Pullover, eine schwarze Jogginghose mit Drachenmuster und Socken.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
AFP
NDR
Polizei Rotenburg
Zum Thema vermisste Kinder
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 08. Mai 2024 | 17:15 Uhr