20. Jahrestag der Tsunami-Katastrophe Natalia Wörner - Tsunami hat ihr Leben verändert
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28. Dezember 2024, 17:34 Uhr
Es war eine der schlimmsten Naturkatastrophen der jüngeren Menschheitsgeschichte. Der Tsunami von 2004 jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal. Viele haben die schrecklichen Bilder von damals noch immer im Kopf.
Schauspielerin Natalia Wörner hat den Tsunami am eigenen Leib erfahren - und überlebt. In einer ZDF-Doku spricht sie darüber, wie ihr das gelungen ist und wie es danach für sie weiterging.
Natalia Wörner hat überlebt
Natalia Wörner machte zum Zeitpunkt der Katastrophe gemeinsam mit ihrem Freund - dem kanadischen Schauspieler Robert Seeliger - Urlaub im thailändischen Khao Lak. Eigentlich wollten sie an diesem Tag zurück nach Bangkok fliegen, doch dann kam die Katastrophe auf sie zu.
Das Paar überlebte den Tsunami unbeschadet. Die Erfahrung schweißte die beiden offenbar zusammen: 2006 bekamen sie einen Sohn und beschlossen zu heiraten. Die Ehe hielt aber nur bis 2008.
Hilfe und Spenden für die Opfer
Während der Katastrophe wurden die beiden zu Ersthelfern. In einer ZDF-Dokumentation erinnert sich Natalia Wörner an das Durcheinander und die Überforderung vor Ort:
Wir wollten mit unserem Fahrer fünf Schwerverletzte in ein Krankenhaus bringen und die haben uns schon beim Abbiegen auf das Gelände abgewiesen, weil es ein großes Chaos gab.
Zurück in Deutschland, entschloss sich die Schauspielerin, den Opfern weiter zu helfen. Sie gründete mit anderen die Tsunami-Direkthilfe und sammelte 300.000 Euro, die direkt in die von der Flutkatastrophe betroffenen Länder flossen. Sie wurden unter anderem dafür genutzt, Schulen wieder aufzubauen.
Die Schuldgefühle plagten sie
In der Doku spricht Natalia Wörner darüber, wie sie die Katastrophe unmittelbar erlebt hat:
Es war für mich an dem Tag schon kaum zu ertragen, diese Menschen zu sehen, deren Leid zu sehen und die vielen Leichen.
Auch Schuldgefühle hätten sie geplagt, "weil man selber unversehrt in einer Situation ist, die für viele Menschen tödlich war."
Und: Durch die Flutkatastrophe hat sich ihre Beziehung zum Wasser verändert. Vor dem Tsunami habe sie nie Angst vor dem Wasser gehabt.
Das hat sich nach dem Tsunami tatsächlich komplett verändert. Ich konnte erst mal eine Zeit lang gar nicht in der Nähe von Wasser sein. Und nicht nur das Wasser selbst, sondern auch die Geräusche waren für mich fast unerträglich.
Die Katastrophe von 2004
Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004, um 7:58 Uhr Ortszeit, hob sich vor der indonesischen Insel Sumatra der Meeresgrund um zehn Meter an. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand, dass hier eine derart große Naturkatastrophe ihren Anfang nimmt.
Was dann geschah, ging in Bildern um die Welt. Eines der stärksten Beben, das je gemessen wurde, setzte eine mehr als 1.000 Kilometer lange Flutwelle ab, die ungebremst auf die Küsten mehrerer Länder traf. Wellen von über 30 Metern Höhe verwüsteten ganze Landstriche.
Mehr als 230.000 Menschen aus 50 verschiedenen Staaten sind am Tsunami und seinen Folgen gestorben - darunter auch 537 Deutsche. Am stärksten betroffen waren Küstenregionen in Indonesien, Sri Lanka, Indien und Thailand.
Doku erinnert an die Tragödie
Das ZDF blickt mit der Doku "Überlebt! Tsunami 2004" auf das Geschehene zurück. Im Film berichten Zeitzeugen, wie sie die Tragödie überlebten und wie dieser Tag ihr Leben veränderte.
Die Doku macht anschaulich, welche Auswirkungen der Tsunami auf die betroffenen Länder hatte. In Thailand zum Beispiel registrierten die Behörden die Gefahr zwar, doch sie gaben keine gezielten Warnungen heraus. Ein Fehler, der vielen Menschen das Leben kostete. In der Region wurde inzwischen eines der modernsten Frühwarnsysteme aufgebaut, um einen erneuten Tsunami schneller zu erkennen.
Die ZDF-Doku über den Tsunami 2004 ist aktuell in ZDF-Mediathek zu sehen.
BRISANT