Frauen "rein dienstlich angefasst" So verteidigt Thomas Gottschalk sein Verhalten bei "Wetten, dass..?"
Hauptinhalt
13. Oktober 2024, 17:46 Uhr
Eine Berührung hier, ein Tätscheln da - Thomas Gottschalk ging bei seiner Sendung "Wetten, das..?" gern auf Tuchfühlung mit seinen weiblichen Promigästen.
Dafür hagelte es immer wieder Kritik und Vorwürfe, er würde Frauen körperlich zu nahe kommen. In einem Interview mit dem "Spiegel" verteidigt der 74-Jährige sein Auftreten.
Ich habe Frauen im TV rein dienstlich angefasst. Wie ein Schauspieler, der im Film küsst, weil es im Drehbuch steht.
Ob seine Gäste das "Drehbuch" kannten, ist ungewiss. Thomas Gottschalk ist aber mittlerweile zur Erkenntnis gekommen, dass dieser Umgang heute nicht mehr akzeptabel ist. Er sagt:
Trotzdem würde ich das heute bleiben lassen, weil ich weiß, dass gewisse Dinge mittlerweile politisch inkorrekt sind, die es damals nicht waren.
"Ich war früher trittsicher, heute bin ich es nicht immer."
Auf die Interviewfrage, ob er verbittert sei, antwortet Thomas Gottschalk, er sei "nur in mancher Beziehung verunsichert und bemerke bisweilen: Es war mal anders."
Der Entertainer betrete heute auch keinen Aufzug mehr, in dem nur eine Frau steht. "Was mache ich, wenn sie im zweiten Stock rausrennt und ruft: '#MeToo, der hat mich angefasst!'?", so Gottschalk.
Weg in die Bedeutungslosigkeit?
Insgeheim hoffte er wohl auf eine Fortsetzung, doch mittlerweile hat sich Thomas Gottschalk von seiner langjährigen Show "Wetten, dass..?" verabschiedet. Dabei gibt er im Interview zu:
Ich hatte in meinem Wahn gedacht: Ich trete so groß ab, wie ich angefangen habe. Aber das geht nicht mehr. Der Unterhaltungschef des ZDF hat mir neulich gesagt: 'Uns fehlt die Kohle, dich entsprechend deiner Größe zu verabschieden'".
Er spüre aber auch, dass sein Wert gesunken sei. "Eine Open-Air-Show von Florian Silbereisen" werde "als gigantische Lichtorgie gefeiert" - "während die letzte 'Wetten, dass..?'-Sendung aus der kleinen Messehalle in Offenburg geradezu popelig daherkam", ärgert sich Thomas Gottschalk.
"Ich war kein Tatscher."
Dabei könnte er sich mit 74 Jahren nun wirklich entspannt zurücklehnen und sein Glück mit Frau Karina genießen, die er im September auf Ibiza geheiratet hat.
Doch das "Tatsch-Thema" wird ihn wohl immer wieder beschäftigen - ob er will oder nicht. Es ist nicht das erste Mal, dass er sich dazu äußert. Bereits dieses Jahr im Februar sprach er mit seinem Kumpel Mike Krüger im Podcast "Die Supernasen" darüber.
Schon da betonte Thomas Gottschalk: "Ich war kein Tatscher - und ich will das nie gewesen sein." Er habe die Frauen in der Sendung "nur festgehalten, um zu verhindern, dass sie zum Jet rennen."
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Oktober 2024 | 17:15 Uhr