Taylor Swift
Der Taylor-Swift-Gottesdienst in Heidelberg konnte am Sonntag Jung und Alt begeistern. Bildrechte: IMAGO / ZUMA Wire

"Shake It Off" in der Kirche So beliebt sind die Taylor-Swift-Gottesdienste

14. Mai 2024, 10:33 Uhr

Gottesdienste, die Spaß machen, mitreißen und Jung und Alt begeistern können – genau das ist das Ziel der Taylor-Swift-Gottesdienste in Heidelberg. Der Plan scheint aufzugehen, denn die Plätze waren schnell ausverkauft.

Taylor Swift füllt die Kirchenbänke

Am Sonntag (12.05.) konnten sich Heidelberger gleich zweimal von dem Konzept der Pop-Gottesdienste überzeugen lassen. Der Song "Anti Hero" von Taylor Swift war zugleich auch der Titel der beiden Veranstaltungen. Auch wenn die Popsängerin nicht persönlich vor Ort war, schallte ihre Musik durch die Reihen – live gesungen von Sängerin Tine Wiechmann.

Dass die Popikone nicht dabei war, schien aber niemanden zu stören, denn die evangelische Kirche war trotzdem sehr gut besucht. Rund 1.200 Menschen nahmen teil, darunter echte "Swifties", Familien mit Kindern, aber auch Senioren.

Um zu garantieren, dass auch alle Platz in der gotischen Kirche finden, mussten zuvor Tickets gebucht werden – der Eintritt war aber für alle kostenlos. Und tatsächlich waren am Ende kaum noch Plätze frei, vor der Heiliggeistkirche bildete sich anfangs sogar eine Schlange.

Sängerin Tine Wiechmann tritt in der Heiliggeistkirche während eines Taylor-Swift-Gottesdienstes auf.
Tine Wiechmann sorgte für die Live-Musik während des Gottesdienstes. Die Reihen waren voll. Bildrechte: picture alliance/dpa | Uwe Anspach

 Gottesdienst verbindet Pop mit Politik

Taylor Swift ist nicht die erste Popsängerin, die es in die Heidelberger Kirche geschafft hat. So gab es seit 2015 immer wieder Konzerte mit Popmusik und auch schon einen Gottesdienst, der das Leben und die Musik von Michael Jackson thematisierte.

An diesem Sonntag wurden nicht nur sechs Lieder von Taylor Swift ins Programm aufgenommen. Im Gottesdienst ging es auch um ihr politisches Wirken. So thematisierte Pfarrer Vincenzo Petracca in seiner Predigt ihren Einsatz für Frauen, Homosexuelle und gegen Rassismus.

Es geht aber auch um die christlichen Wurzeln der US-amerikanischen Sängerin. Die finden sich beispielsweise auch in dem Song "Christmas must be something more" wieder. Der Pfarrer erkennt in dem Lied auch Kritik an der Konsumgesellschaft und dem Bedeutungsverlust des christlichen Feiertags.

eine Band spielt in der Kirche 3 min
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Brisant Mo 13.05.2024 17:15Uhr 02:31 min

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Kirche lockt auch Neue Menschen an

Einige Heidelberger sind erfreut, dass die Kirche so auch attraktiver für junge Menschen wird. Die Sängerin Tine Wiechmann bewertet das Konzept positiv und freut sich über das große Interesse.

Wir versuchen Dinge in der Kirche zu thematisieren, die Menschen vornehmlich erst mal berühren. Wenn sie dann auch noch voll ist, ist das natürlich für uns eine schöne Sache.

Tine Wiechmann dpa

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. Mai 2024 | 17:15 Uhr

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