Sänger*in Nemo bei der Pressekonferenz des Eurovision Song Contest 2024
Nemo gewinnt den ESC 2024. Die Glas-Trophäe zerbricht beim Feiern. Bei der Pressekonferenz war aber schon für Ersatz gesorgt. Bildrechte: picture alliance/dpa/Lehtikuva | Antti Aimo-Koivisto

Acht Millionen Deutsche schauen im TV ESC-Finale: Nemo aus der Schweiz gewinnt - Trophäe geht beim Feiern kaputt

13. Mai 2024, 17:52 Uhr

Viel Politik und Protest in Malmö. Das ESC-Finale hatte aber auch große Emotionen. Nemo aus der Schweiz gewinnt und lässt die Trophäe fallen. In Deutschland schauen acht Millionen Menschen zu und freuen sich mit Isaak über Platz 12.

Am Ende ging es dann doch mal um Musik. Der Sieg beim ESC geht an Nemo und die Schweiz.

Nachdem Nemo die Glas-Trophäe von der schwedischen ESC-Gewinnerin Loreen entgegengenommen hatte, gab es einen letzten Auftritt auf der Bühne in Malmö. Nemo schwenkte dabei, auf dem Boden sitzend, leidenschaftlich den Pokal. Als der Star der Show wieder aufstehen wollte, knallte Nemo die Trophäe offenbar zu fest auf die Bühne.

Das Ergebnis: Die Hälfte der Trophäe lag auf der Bühne, während die andere Hälfte sich noch in der Hand befand.

Ende gut, alles gut. Ein Ersatz war schnell parat.

Nemo möchte Heimatstadt Biel zum nächsten ESC-Austragungsort machen

Nemo ist in Biel in der Schweiz geboren, lebt aber inzwischen in Berlin und identifiziert sich als nicht-binär.

In der Heimatstadt Biel gab es in der Nacht bei Partys und Public Viewing viel zu feiern. Die Stadt will Nemo einen großen Empfang bereiten. Man wolle das gern organisieren, aber Nemo müsse noch zustimmen.

Nemo hatte sich dafür stark gemacht, den nächsten ESC 2025 nach Biel zu holen. Die Schweiz darf traditionsgemäß als Gewinnerland den nächsten ESC ausrichten. Das Problem könnten aber die Hotelbetten für Beteiligte und Gäste werden: In Biel mit seinen knapp 60.000 Einwohnenden gibt es nur rund 600 Hotelbetten.

Gegen Städte wie Genf, Basel, Bern oder Zürich dürfte Biel wenig Chancen haben.

Kroatien rockt die Malmö-Arena - Baby Lasagna ist der Publikumsliebling

Baby Lasagna, der eigentlich Marko Purišić heißt, begeisterte die ESC-Fans. Bei seinem Titel "Rim Tim Tagi Dim" sang die ganze Halle mit.

Eindrücke vom Eurovision Song Contest 2024
Feuerwerk und die Hände in den Himmel. Kroatien war der Publikumsliebling. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Martin Meissner


Er war der Liebling der Fans in Malmö und bekam auch im Publikumsvoting die meisten Stimmen. Da wesentlich mehr Stimmen der Jurys der teilnehmenden Länder an die Schweiz gingen, reichte es am Ende zum zweiten Platz. Die Ukraine kam auf Platz drei.

Isaak bricht ESC-Fluch - Deutschland auf Platz 12

Deutschland landete mit Sänger Isaak und dem Lied "Always On The Run" auf dem zwölften Platz von 25 Finalisten. Der ESC-Fluch mit der jahrelangen Serie von letzten und vorletzten Plätzen ist damit gebrochen.

ISAAK mit seiner Band
Isaak freut sich über Platz 12. Er hat das beste Ergebnis für Deutschland seit sechs Jahren erreicht. Bildrechte: IMAGO/TT


"Ich bin sehr happy. Ich bin super happy, super stark", so der 29-Jährige. Die meisten Punkte bekam er von der Jury. Von den Zuschauern erhielt er wenige Punkte. Trotzdem ist es das beste deutsche Ergebnis seit dem vierten Platz von Michael Schulte im Jahr 2018.

Sänger Isaak in einem Musikvideo 5 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
5 min

BRISANT Mi 08.05.2024 17:10Uhr 04:33 min

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Video

Acht Millionen Deutsche schauen den ESC in der ARD und bei One

Da ist so manches Fußballspiel neidisch. Der ESC ist und bleibt ein Massenereignis, auch vor dem TV-Gerät.

Das Finale sahen in Deutschland fast acht Millionen Menschen im Fernsehen. Die Übertragung in der ARD verfolgten knapp 7,4 Millionen Menschen, dazu kamen 600.000 Zuschauer bei One. Wie der Medienbranchendienst dwdl.de berichtete, lagen die Zuschauerzahlen damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Politik und Proteste beim ESC-Finale - Joost Klein und die Niederlande ausgeschlossen

So viel Drama gab es beim ESC selten. Mit den Niederlanden ist erstmals ein Land vom Finale ausgeschlossen worden. Gegen den Sänger Joost Klein ermittelt die Polizei.

Die Proteste vor der Halle und die Buhrufe im Saal, die beim Auftritt von Israel zu hören waren, sorgten für viele Diskussionen. Spannungen und politische Auseinandersetzungen machen auch vor dem ESC nicht Halt.

Wegen der Begleitumstände sind viele der Gäste aus Europa und der ganzen Welt traurig. Zwar habe man das gemeinsame Erlebnis während der Show gefühlt, aber es sei nicht „unser ESC“, wenn draußen bewaffnete Polizisten herumliefen, so einige der Kommentare.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 12. Mai 2024 | 17:15 Uhr

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