Brief an seine Kinder So dramatisch war die Geburt von Mario Götzes Sohn Rome
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11. Januar 2025, 15:31 Uhr
Das Fußballjahr 2025 hat gerade erst begonnen. Sportlich läuft es für Mario Götze gut. Im 100. Spiel für Eintracht Frankfurt hat er das entscheidende Tor geschossen. Doch hinter dem Star steckt auch ein Mensch. Wie damals in Dortmund als sein Vertrag auslief und er sich zwischen Fußball und Familie entscheiden musste:
"Liebe Gioia, lieber Rome, Papa hat eine Geschichte für euch" - so beginnt der emotionale Brief von Mario Götze an seine beiden Kinder, den er im Sportmagazin "The Players' Tribune" veröffentlicht hat.
Es ist keine einfache Geschichte. Denn der Erstgeborene des Eintracht-Frankfurt-Spielers hatte eine komplizierte Geburt:
Sein Herzschlag war zu langsam
Als Ann-Kathrin Götze im siebten Monat schwanger war, mitten in der ersten Coronawelle, sei ihre Hebamme zu einer Routineuntersuchung zu ihnen nach Hause gekommen. "Es sieht so aus, als ob es ihrem Baby nicht gut geht", habe die Hebamme gesagt, "sein Herzschlag ist zu langsam, wir müssen den Krankenwagen rufen."
Ich hatte das Gefühl, mein Herz würde aufhören zu schlagen. Wir hatten uns auf eine Geburt in Düsseldorf vorbereitet, wo wir den Arzt kannten und wo wir uns sicher fühlten - aber der Krankenwagen fuhr zum nächsten Krankenhaus.
Angst um sein Leben
Schlimmer als ein Albtraum - so erinnert sich Mario Götze an das Gefühl. Die Angst, ein Kind zu verlieren, könne man als Elternteil nicht in Worte fassen.
Alles, was ich denken konnte, war: Bitte, bitte, bitte, bitte, lass es ihm gut gehen.
Im Krankenhaus zunächst die Erleichterung: Das kleine Herz schlug noch. Doch dann habe sich der Arzt für einen sofortigen Kaiserschnitt entschieden. Rome kam sechs Wochen zu früh auf die Welt und musste seine ersten Wochen auf der Intensivstation verbringen.
Mario Götze musste sich gegen den Fußball entscheiden
Und mit ihm: Mama und Papa. Als Mario Götze seinen Sohn zum ersten Mal sah, wusste er, dass sich sein Leben verändert hatte. Durch die Coronapandemie habe er das Krankenhaus nicht verlassen dürfen. Wäre er damals zum Training von Borussia Dortmund gefahren, hätte er nicht zurück zu seinem Sohn gedurft.
Ich musste mich entscheiden: Fußball oder Familie.
Doch Mario Götze musste nicht lange überlegen: "Ich bin in erster Linie ein Vater. Und dann ein Fußballer. Dafür werde ich mich nie entschuldigen", schreibt der 32-Jährige.
Heute merke man es seinem Sohn nicht an, dass er zu früh geboren wurde. "Du hast so viel Energie, dass Papa angefangen hat, Kaffee zu trinken, um mithalten zu können", schreibt der Profifußballer. Und so hat die Geschichte doch noch ein Happy End.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 21. November 2024 | 17:15 Uhr