Hände halten in einem Hospiz.
Wie begleitet man einen sterbenden Menschen in den Tod? Das kann man in einem Letzte Hilfe Kurs lernen. Bildrechte: imago/photothek

Lebensqualität Letzte Hilfe Kurs - lernen, wie man Sterbende in den Tod begleitet

13. November 2023, 12:28 Uhr

Der Tod ist Teil eines jeden Lebens - und dennoch bis heute für viele Menschen ein Tabuthema. Meist herrscht Rat- und Hilflosigkeit, wenn ein Angehöriger im Sterben liegt. Abhilfe schaffen können sogenannte Letzte Hilfe Kurse. Hier lernt man, wie man Betroffenen am Ende ihres Lebens beistehen und für den eigenen Tod vorsorgen kann.

Eine Situation, der sich die meisten Menschen nicht nur einmal in ihrem Leben stellen müssen: einen Freund, Verwandten oder Angehörigen in den Tod zu begleiten.

Wie macht man das richtig - und was sollte man auf keinen Fall tun? Darum geht es in Letzte Hilfe Kursen.

Symbolbild - Menschen bei euner Besprechungsrunde
Letzte Hilfe Kurse richten sich an Menschen jeden Alters, werden aber oft von Menschen um die 30 besucht. (Symbolfoto) Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Was lernt man in einem Letzte Hilfe Kurs?

Die Kurse dauern in der Regel zwischen drei und vier Stunden, vermitteln Basiswissen, Orientierung und praktische Handgriffe. Ziel des Beistandes ist nicht die Verlängerung des Lebens, sondern die Linderung von Leiden und der Erhalt der Lebensqualität.

Geleitet werden die Kurse meist von zwei Kursleitern, die eine Gruppe von maximal 20 Teilnehmern betreuen. Behandelt werden normalerweise vier Themenkomplexe:

Zum einen, wie man mit einer Patientenverfügung vorsorgen kann und welche Entscheidungen für den eigenen Tod zu treffen sind. Dabei geht es nicht nur um formale, sondern auch um ethische Fragen.

Ein weiterer Teil der Kurse widmet sich der praktischen Hilfestellung. Wie hilft man einem sterbenden Menschen, der Durst hat, aber nicht selbständig trinken kann? Und wie erkennt man seinen Durst überhaupt?

Dann wird besprochen, wie körperliche Nähe helfen kann, wie man Schmerzen lindert und der Abschied gestaltet werden kann.

Im letzten Teil des Kurses geht es um die Situation, wenn der Tod eingetreten ist. Wann muss ein Arzt gerufen werden - und an wen sollte man sich außerdem wenden?

Seniorin wird dabei geholfen aus einem Wasserglas zu trinken.
Wie kann man schwerkranken oder sterbenden Menschen helfen, ihren Durst zu löschen? (Symbolbild) Bildrechte: imago/photothek

Für wen ist ein Letzte Hilfe Kurs geeignet?

Die meisten Letzte Hilfe Kurse werden von Menschen ab einem Alter von etwa 30 Jahren besucht. Eine Altersober- oder -untergrenze gibt es bei Erwachsenen nicht. Jeder Interessierte ist willkommen. Einige Einrichtungen bieten Letzte Hilfe Kurse sogar für Kinder an.

Wie findet man einen Letzte Hilfe Kurs?

Letzte Hilfe Kurse werden mittlerweile deutschlandweit angeboten. Teilweise kostenlos, andere gegen einen geringen zweistelligen Unkostenbeitrag. Veranstalter sind meist Hospize, Kirchen und kirchliche Einrichtungen, Kliniken oder gemeinnützige Vereine. Eine umfangreiche Liste an Kursen finden Sie hier.

(Dieser Artikel wurde erstmals am 06.01.2023 veröffentlicht.)

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
malteser.de
letztehilfe.info

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. November 2023 | 17:15 Uhr

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