Auf diesem von der Pressestelle der kolumbianischen Streitkräfte veröffentlichten Foto kümmern sich Soldaten und indigene Männer um die vier Geschwister, die nach einem tödlichen Flugzeugabsturz vermisst wurden, im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta.
Bildrechte: picture alliance/dpa/Colombia's Armed Force Press Office/AP

Glückliches Ende Wunder im Amazonas: Kinder nach Flugzeugabsturz im Dschungel gerettet

13. Juni 2023, 18:57 Uhr

Glückliches Ende nach wochenlanger Suche im kolumbianischen Dschungel: Vier nach einem Flugzeugabsturz im Regenwald vermisste Kinder sind 40 Tage später lebend gefunden worden. Überlebt haben sie offenbar, weil sie sich im Wald gut auskannten.

Wochenlang irrten die Geschwister im dichten Regenwald Kolumbiens umher. Sie bauten sich Unterstände und ernährten sich von Früchten. Nach einer mühsamen Suche mit Hunderten Soldaten und Indigenen sind die Kinder gefunden worden. "Eine Freude für das ganze Land!", schrieb der kolumbianische Präsident Gustavo Petro bei Twitter.

Dazu veröffentlichte er ein Foto von Soldaten und Indigenen, die bei der Suche der indigenen Kinder im Alter von elf Monaten sowie vier, neun und 13 Jahren geholfen hatten. Der Armee zufolge wurden sie etwa fünf Kilometer westlich der Absturzstelle entdeckt.

Auf diesem von der Pressestelle der kolumbianischen Streitkräfte veröffentlichten Foto posieren Soldaten und indigene Männer für ein Foto mit den vier Geschwistern, die nach einem tödlichen Flugzeugabsturz vermisst wurden, im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta.
Pressefoto der kolumbianischen Armee: Alle vier Kinder wurden gerettet. Bildrechte: picture alliance/dpa/Colombia's Armed Force Press Office/AP

Sie waren allein, sie haben es aus eigener Kraft geschafft. Das ist ein Beispiel für totales Überleben, das in die Geschichte eingehen wird.

Kolumbiens Präsident Gustavo Petro bei Twitter

Drei Menschen starben bei dem Unglück

Die Geschwister waren am 1. Mai mit einer Propellermaschine vom Typ Cessna 206 im Süden des Landes abgestürzt. Private Kleinflugzeuge sind in der unwegsamen Region oft die einzige Möglichkeit, größere Strecken zurückzulegen. Bei dem Unglück kamen die Mutter der Kinder, der Pilot und ein indigener Anführer ums Leben.

Auf diesem von der Pressestelle der kolumbianischen Streitkräfte veröffentlichten Bild steht ein Soldat vor dem Wrack einer Cessna C206, die am 18. Mai 2023 im Dschungel von Solano im kolumbianischen Bundesstaat Caqueta abgestürzt ist
Am 18. Mai fanden Helfer das Wrack des abgestürzten Flugzeugs im Dschungel. Bildrechte: picture alliance/dpa/Pressebüro der kolumbianischen Streitkräfte via AP

Riesiger Sucheinsatz des Militärs

In der Hoffnung, die 13-jährige Lesly, den neunjährigen Soleiny, den vierjährigen Tien Noriel und die elf Monate alte Cristin zu retten, wurde eine Suche mit 160 Soldaten und 70 Indigenen organisiert. Die Einsatzkräfte hatten ihre Spur verfolgt und dabei eine Babyflasche, eine Schere, Schuhe, Windeln, zerkaute Früchte, Fußabdrücke und Notunterkünfte entdeckt. 

Militärangehörige laden einen der vier indigenen Geschwister, die nach einem tödlichen Flugzeugabsturz vermisst wurden, auf dem Militärflughafen aus einem Flugzeug aus.
Die geretteten Kinder werden nun im Krankenhaus behandelt. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | John Vizcaino

Großmutter half bei der Suche

Außerdem wurden über dem Gebiet 10.000 Flugblätter abgeworfen, auf denen die Kinder auf Spanisch und in ihrer indigenen Muttersprache aufgerufen wurden zu bleiben, wo sie sind. Über Lautsprecher an Helikoptern wurde eine Botschaft im Dschungel verbreitet, in der die Großmutter der Kinder diese aufruft, sich nicht weiter von der Absturzstelle weg zu bewegen, damit die Soldaten sie finden könnten.

Kinder kannten sich im Dschungel aus

Die Kinder gehören dem indigenen Volk der Huitoto oder Witoto an. Ihnen ist der Dschungel vertraut: Sie lernen früh jagen, fischen und das Sammeln von essbaren Pflanzen. In dem Gebiet des Absturzes leben allerdings auch Schlangen, Jaguare, Pumas und andere Raubtiere. Außerdem sind dort bewaffnete Drogenbanden aktiv.

BRISANT/dpa/AFP/Twitter

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 10. Juni 2023 | 17:15 Uhr

Das könnte Sie auch interessieren