Gemüsereste nicht wegwerfen! Regrowing: So funktioniert der Gemüse-Anbau im Wasserglas
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01. Mai 2025, 09:29 Uhr
Gemüsereste im Glas nachziehen? Das funkioniert! Regrowing heißt der Trend - und der ist nicht nur nachhaltig, sondern spart auch Geld. Diese Gemüsesorten eignen sich dafür und so klappt es mit dem Vermehren auf der Fensterbank.
Diese Gemüsearten eignen sich fürs Regrowing
Die Abfälle einiger Gemüsesorten gehören nicht zwingend in den Biomüll, bestimmte Arten wachsen nämlich schnell und umkompliziert nach. Der Strunk von Salat bildet im Wasserglas neue Blätter aus, Möhren entwickeln zwar lediglich frisches Grün, das lässt sich aber zum Beispiel für grüne Smoothies verwenden.
Diese Gemüsearten sind zum Vermehren geeignet:
- Möhren
- Salat
- Rettich
- Stangensellerie
- Rote Beete
- Kohl
- Frühlingszwiebeln und Lauch
- Porree
- Zwiebeln
- Knoblauch
- Wurzelpetersilie
- Ingwer & Kurkuma
So funktioniert das Austreiben im Wasserglas
Die Gemüsereste müssen auf jeden Fall gesund und nicht alt sein. Am besten verwendet man Bio-Gemüse, weil es nicht mit Keimhemmern behandelt wurde.
Das Gemüse ungefähr zwei Zentimeter über der Wurzel abschneiden und in ein mit Wasser gefülltes Glas stellen. Nach ein paar Tagen treiben die ersten zarten Blätter wieder aus der Mitte aus. Das funktioniert auch mit dem abgeschnittenen Strunk von einem Salatkopf.
Damit das Gemüse weiterwächst, braucht es viel Licht und Wärme, etwa auf einer Fensterbank. Die beste Jahreszeit, um aus altem neues Gemüse zu machen, sind der Frühling und Sommer. Wichtig: Mindestens alle drei Tage muss das Wasser komplett ausgewechselt werden!
Regrowing ist auch in Erde möglich
Soll das Gemüse von der Fensterbank noch länger wachsen, kann es nach etwa zwei Wochen im Wasserglas in einen Topf mit Anzuchterde gefüllt werden. Die Erde dabei gleichmäßig feucht halten. Wird zu viel gegossen, können die Kulturen schimmeln.
Die Erträge beim Regrowing sind eher gering und nicht mit einer Aussaat im Gemüsebeet zu vergleichen. Aber für kleine Mengen und den Spaß am Anbauen lohnt sich das Experiment auf jeden Fall.
Regrowing-Anleitungen
1. Romana- und Kopfsalat
- Den unteren Teil des Strunks inklusive Herz ins Wasser stellen. Der Wasserstand sollte nicht zu hoch sein, da die Blätter schnell faulen können.
- Wasser regelmäßig wechseln. Wenn sich neue Blätter bilden, kann der Salat in Anzuchterde eingetopft werden.
- Die neuen Blätter sind kleiner als die ursprünglichen, schmecken aber genauso gut.
- Noch besser klappt es, wenn die äußeren Salatblätter entfernt werden und nur das Herz des Salats im Wasser steht.
- Sollte das Glas zu groß sein, kann der Strunk mit vier Zahnstochern, die auf dem Glasrand aufliegen, fixiert werden.
2. Frühlingszwiebel
- Die 2 bis 3 cm langen Enden der Frühlingszwiebel in eine Wasserschüssel stellen. Die Enden zeigen nach unten. Damit sie nicht umfallen, kann man ein paar Kieselsteine am Boden platzieren.
- Im Gefäß sollte so viel Wasser sein, dass die untere Hälfte des Strunks bedeckt ist.
- Die nachgewachsenen grünen Blätter können abgeschnitten und zum Kochen verwendet werden.
3. Ingwer
- Voraussetzung: Für den Nachzieh-Erfolg muss der Ingwer ein Auge oder eine Sprossspitze haben. Augen sind kleine knubbelige Verwachsungen auf der Schale der Knolle.
- Vom Ingwer ein Stück mit einem Auge abschneiden (2-3 cm) und zwei Tage an der Luft trocknen lassen.
- Dann den Ingwer in Erde stecken, das Auge zeigt dabei nach oben.
- Den Ingwer ca. 3 cm hoch mit Erde bedecken.
- Nach drei bis vier Monaten zeigen sich gut entwickelte Sprosse, nach acht bis zehn Monaten ist der neue Ingwer reif für die Ernte.
4. Möhren
- Die Karotte selbst lässt sich nicht nachziehen, dafür aber ihr Grün, dass sich beispielsweise wie Petersilie verwenden lässt.
- Dafür einfach die Möhre etwa einen Zentimeter unterhalb des grünen Teils abschneiden, mit der Schnittfläche nach unten in einen Topf mit Erde stecken und gießen.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
Ökotest
Techniker Krankenkasse
NDR
MDR Garten
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 30. April 2025 | 17:15 Uhr