Schwitzende Frau auf einer Parkbank
An immer heißere Sommer müssen wir uns wohl gewöhnen. Bildrechte: Imago/PantherMedia / Antonio Guillem Fernandez

Trockenheit und Hitze So überstehen Sie die heißeste Zeit des Jahres

12. August 2024, 12:30 Uhr

Wenn die Quecksilbersäule die 30-Grad-Marke übersteigt, leidet so mancher an Kopfschmerzen, Schweißausbrüchen, Schwindelgefühl und Schlaflosigkeit. Gegen die Hitze lässt sich nichts ausrichten. Wer sich jedoch auf die hohen Temperaturen einstellt und richtig mit der Situation umgeht, kann den Hitzestress ein wenig lindern und Totalausfälle vermeiden.

Kleidung

Heiße Tage schreien nach luftigen Sachen. Wenn Sie an keine Kleiderordnung gebunden sind, ziehen Sie ein Kleid, einen Rock, kurze oder lange weite Hosen aus dünnem Stoff an und kombinieren Sie das mit weit geschnittenen Blusen oder Hemden. Vermeiden Sie eng anliegende Sachen ebenso wie synthetische Materialien. Im Zweifelsfall sind lange Hosen und langärmelige Hemden aus Baumwolle oder Seide besser als hautenge Radlerhose und körperbetonendes T-Shirt. Ziehen Sie sich bequeme Schuhe an.

Die Füße schwellen bei Hitze schnell an. Da kann der falsche Schuh schnell zur Qual werden. Wenn Sie sich viel draußen aufhalten, sollten Sie helle Kleidung bevorzugen und auch eine Kopfbedeckung nicht vergessen. Denken Sie auch an das für Ihren Hauttyp richtige Sonnenschutzmittel.

Essen

Eisbein und Klöße sollten bei Temperaturen jenseits der 27 Grad im Schatten tabu sein. Gönnen Sie sich stattdessen mehrere leichte Mahlzeiten.

Gut geeignet sind zum Beispiel Salate oder kalte bzw, lauwarme Obst- oder Gemüsesuppen. Wichtig: Essen Sie nicht zu scharf! Das kann zu schlimmen Schweißausbrüchen führen. Wenn Sie Ihren Kantinenpächter als unflexiblen Wirtschafter kennen, versorgen Sie sich an heißen Tagen lieber selbst. Ein Obstsalat lässt sich abends zu Hause zubereiten und bleibt über Nacht im Kühlschrank frisch.

Auch gut: Sandwiches mit Salatblatt und kaltem mageren Fleisch. Selbst eine Obstspeise wie Rhabarbergrütze mit Vanillesauce ist am Abend schnell gekocht und kann am Morgen in einem Glas mit zur Arbeit genommen werden.

Ein Obstsalat in einer roten Schüssel.
Nehmen Sie lieber einen Obstsalat statt schwerer Kost zu sich. Bildrechte: Colourbox.de

Trinken

Trinken ist das A und O an heißen Tagen. Wichtig: Trinken Sie nicht erst, wenn Sie unter Durstgefühl leiden und der Mund schon ganz ausgetrocknet ist. Führen Sie sich stattdessen den ganzen Tag über kontinuierlich Flüssigkeit zu. Trinken Sie rund zwei Liter Wasser, wenn Sie stark schwitzen 2,5 bis drei Liter.

Am gesündesten ist naturbelassenes Wasser. Auch gut: Mineralwasser (ohne Kohlensäure). Wenn Sie gutes Trinkwasser (nicht zu hart und nur wenig gechlort) haben, können Sie auch das trinken.

Wer Wasser nichts abgewinnen kann, sollte sich auf Tees verlegen. Pfefferminze, Hagebutte oder Roibusch eignen sich sehr gut. Mit einigen Spritzern Zitrone und einem Löffel Honig sind sie - ob warm oder leicht gekühlt - leckere Flüssigkeitsspender. Aber Vorsicht: Nehmen Sie Ihre Getränke nicht zu kalt (Kühlschranktemperatur) zu sich. Das bekommt dem Magen nicht. Außerdem kann man sich so eine Erkältung holen.

Hervorragende Flüssigkeitsspender sind übrigens auch Wassermelonen. Wegen des ziemlich hohen Flüssigkeitsverlustes an heißen Tagen sollten Sie auch etwas mehr Salz zu sich nehmen als sonst.

Verzichten Sie an sehr heißen Tagen auf Kaffee, schwarzen Tee, Cola und andere Limonaden oder Energydrinks. Sie wirken schweiß- und harntreibend und entwässern den Körper.

Eine Frau trinkt vor einer strahlenden Sonne aus einer Wasserflasche.
Bildrechte: imago/Eibner

Bewegung

Machen Sie Art, Dauer und Intensität der Bewegung an heißen Tagen von Ihrer persönlichen Konstitution abhängig. Gesunde, trainierte Menschen können auch bei 30 Grad im Schatten zur Arbeit laufen oder radeln, wenn sie das sonst auch tun.

Wer nicht so fit ist, sollte sich auf ein Mindestmaß an Bewegung beschränken und stattdessen lieber "faulenzen". Von übersteigerter sportlicher Aktivität ist an Hitzetagen grundsätzlich abzuraten. Sie belastet den Kreislauf unnötig. Ältere Menschen mit gesundheitlichen Problemen sollten im Zweifelsfall das Haus gar nicht erst verlassen.

Arbeitsräume

Lüften Sie morgens gründlich und machen Sie dann die "Schotten dicht". Vermeiden Sie Durchzug! Die meisten empfinden ihn an heißen Tagen zwar als sehr angenehm. Gerade wer verschwitzt ist, kann sich aber im Durchzug schwer erkälten.

Machen Sie stattdessen regelmäßig eine Schocklüftung: also kontrollierten Durchzug, um die verbrauchte Luft im Raum zu erneuern. Fragen Sie Ihren Arbeitgeber nach Ventilatoren. Sie sorgen für die nötige Abkühlung.

Sonnenschutz

Vermeiden Sie direkten Kontakt mit der Sonne. Suchen Sie Schatten. Wenn Sie draußen arbeiten, ziehen Sie sich Sachen an, die den Körper soweit wie möglich bedecken, und tragen Sie Mütze, Hut oder Kopftuch.

Reiben Sie freiliegende Körperteile mit einem Sonnenschutzmittel ein. Nehmen Sie ruhig einen hohen Lichtschutzfaktor. Meiden Sie - wenn es irgend geht - die Mittagssonne. In der Zeit von ca. 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr (Sommerzeit) prasselt ein hoher Anteil schädlicher Strahlen auf uns herab.

Eincremen mit Sonnencreme
Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor ist Pflicht Bildrechte: Colourbox.de

Sonnenstich

Ein Sonnenstich tritt in der Regel im Sommer nach mehrstündigem Aufenthalt in der Sonne auf. Durch die UV-Strahlen im Sonnenlicht schwellen die Hirnhäute an und drücken auf das Gehirn.

Achtung: Vor allem Menschen mit sehr kurzen Haaren oder Glatze, aber auch kleine Kinder, sind durch den fehlenden natürlichen Schutz der Haare besonders gefährdet. Sie sollten sich deshalb nie längere Zeit ohne Kopfbedeckung in der Sonne aufhalten.

Übrigens: Die Symptome eines Sonnenstichs treten oft erst längere Zeit nach dem Aufenthalt in der Sonne ein.

So erkennen Sie einen Sonnenstich:

  • Hochroter, trockener Kopf
  • Schwindelgefühl
  • Müdigkeit, Benommenheit
  • Nackensteife, das Kinn kann nicht mehr auf die Brust gezogen werden
  • Übelkeit


Wen es trifft, der muss sofort in den Schatten gebracht werden. Oberkörper hochlagern und kalte Umschläge auf den Kopf. Rufen Sie einen Arzt!

Eine junge Frau liegt auf einer Wiese und kühlt sich den Kopf
Bildrechte: imago/Steinach

Schlafen

Manche finden bei der Hitze einfach nicht in den Schlaf und wälzen sich nachts von einer Seite auf die andere. Diese fünf Tipps sollen für einen besseren Schlaf sorgen.

Tipp 1: Lüften Sie das Schlafzimmer morgens ausgiebig und dunkeln Sie es dann so weit wie möglich ab. So bleibt eine gewisse Frische bis zum Abend erhalten.
  • Tipp 2:
Duschen Sie abends sehr warm. Das öffnet die Poren, sodass sich die Hitze nicht im Körper staut.
  • Tipp 3:
Benutzen Sie im Sommer Bettwäsche aus Naturseide oder mit Naturseidenanteil. Sie hat einen angenehmen, kühlenden Effekt.
  • Tipp 4:
Touren Sie rechtzeitig vor dem Schlafen herunter. Wer am Abend ruhiger wird, kommt besser in den Schlaf.
  • Tipp 5:
Wenn Sie nicht zur Ruhe kommen, dann versuchen Sie die guten alten Baldriantropfen oder eine Mischung aus Baldrian und Hopfen. Präparate gibt es im Handel und in der Apotheke. Auch einen Versuch wert: Trinken Sie ein Glas Wasser und nehmen Sie dann eine Prise Salz auf die Zunge (nicht an den Gaumen drücken!), oder essen Sie einen Becher puren Joghurt.

(Dieser Artikel wurde am 20.07.2022 erstmals veröffentlicht.)

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 28. Juni 2024 | 17:15 Uhr

Weitere Themen