
Fast alle tun es Das hilft gegen Nägelkauen oder Knibbeln
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17. Februar 2025, 14:31 Uhr
An den Fingernägeln kauen oder auf die Lippen beißen: Fast alle machen das, zeigt eine repräsentative Studie eines Hamburger Forscherteams, die in der Zeitschrift "Psychologie heute" veröffentlicht wurde. 97 Prozent der Befragten sind bekennende Kauer oder Beißer, 24 Prozent geben sogar an, dass ihnen das einen gewissen Leidensdruck verschafft, also nicht gut tut.
Tics müssen nicht auf seelische Probleme hindeuten
Als Hauptgrund für solche Verhaltensweisen vermuten die Hamburger Wissenschaftler Stressabbau. Allerdings sei das Wissen darüber auch im medizinischen Bereich lückenhaft. Viele Menschen schämten sich für derartige Zwangsstörungen, nicht zuletzt wegen Klischees wie etwa dem, "dass Nägelkauer willensschwach seien".
Das Verhalten als "Spitze des Eisbergs schwerer seelischer Probleme" zu betrachten, sei jedoch eine unbewiesene Annahme, betonen die Fachleute. Das gilt auch für die seltenen Fälle, in denen sich Menschen Haare vom Kopf reißen. Trichotillomanie heißt der Fachbegriff dazu.
Betroffen sollten sich fragen: Was stresst mich gerade?
Was aber hilft nun gegen Nägelkauen und Co.? "Liebevoll-konsequente Erinnerung" nennen die Forscher als Antwort. Schelte und böse Worte aus dem Umfeld helfen eher nicht.
Um Stress bei Betroffenen zu reduzieren, seien Entspannungsübungen hilfreich. Die Forscher raten zudem zu Nachsicht mit sich selbst. Ticks könnten dazu beitragen, besser auf den Körper zu hören: "Was ist da gerade los, was stresst mich?"
Quellen und weiterführende Links:
KNA
Psychologie heute
Online-Angebot "Tricks gegen Ticks"
Wikipedia
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 15. Februar 2025 | 17:15 Uhr