Portrait einer erschöpften Frau
Wer zu wenig schläft, hat auch ein erhöhtes Erkältungsrisiko - das zeigt eine neue Studie. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Alarmierende Studie Zu wenig geschlafen? Dann droht eine Erkältung!

13. März 2025, 11:55 Uhr

Wer zu wenig geschlafen hat, fühlt sich morgens schon wie gerädert. Eine neue Studie aus Norwegen zeigt nun: Die Folgen von Schlafmangel sind noch viel gravierender. Schlafmangel macht anfälliger für Erkältungen.

Schlaf: Wie wenig ist zu wenig?

Da ist man schon müde - und muss auch noch befürchten, krank zu werden? Stimmt leider.

Eine Studie, für die 1.335 Krankenschwestern und Pfleger in Norwegen befragt wurden, zeigt jetzt: Schon bei einem Schlafdefizit von bis zu zwei Stunden, erhöht sich das Risiko für eine Erkältung um ein Drittel (33 Prozent).

Portrait einer erschöpften Frau
Wer müde ist, sollte sich besonders gut schützen: Eine Erkältung droht bei Schlafmangel. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Warum Schlafmangel krank macht - die neuesten Erkenntnisse

Wer mehr als zwei Stunden zu wenig schlief, hatte ein noch höheres Risiko für eine Erkältung, so die Studie, die im Fachblatt "Chronobiology International" erschienen ist.

Auch das Risiko für eine Bronchitis, eine Nasennebenhöhlenentzündung und einen Magen-Darm-Infekt war erhöht. Die Folgen sind für Menschen in der Pflege besonders dramatisch:

Schlafmangel und unregelmäßiger Schichtdienst [...] beeinträchtigen nicht nur das Immunsystem der Krankenschwestern und -pfleger, sondern könnten sich auch auf ihre Fähigkeit auswirken, eine hochwertige Patientenversorgung zu gewährleisten.

Siri Waage, Universitätskrankenhaus Haukeland dpa

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Schlafmangel und Schichtarbeit können auch die Qualität der Patientenversorgung beeinträchtigen. Bildrechte: IMAGO / peopleimages.com

Woran das liegt? Das wissen die Forscherinnen und Forscher nicht genau - trotzdem gilt der Zusammenhang mit dem Hormonsystem als gesichert. Die im Schlaf freigesetzten Wachstumshormone wirken sich positiv auf das Immunsystem aus.

Schlafdefizit und Immunsystem

Die norwegischen Erkenntnisse werden von anderen Studien gestützt: Auch Untersuchungen der LMU München bestätigen den Zusammenhang zwischen zu wenig Schlaf und einem geschwächten Immunsystem:

Studenteilnehmer wurden hier 24 Stunden wach gehalten, danach ihre Immunparameter gemessen. Fazit: Wer wenig schläft, hat auch weniger Immunzellen im Blut.

Auch Botenstoffe des Immunsystems, sogenannte Zytokine, werden vom Schlafmangel beeinflusst.

Auch Impfstudien bestätigen den Vorteil des Schlafs für das Immunsystem, erläutert Schlafforscherin Luciana Besedovsky. Studien zeigen: Wer nach einer Impfung ausreichend schläft, bildet mehr Antikörper.

Symbolbild Erkältung - Eine Frau liegt schniefend und triefend im Bett.
Schlecht geschlafen - und dann auch noch krank. Bildrechte: Colourbox.de

Wirksame Tipps gegen Schlafmangel

Ausreichender Schlaf ist somit noch wichtiger für Wohlbefinden und Gesundheit. Da ist es gut zu wissen, dass gut zwei Drittel aller Schlafstörungen sich nach Expertenmeinung ohne Medikamente beheben lassen.

Schlafhygiene lautet das Stichwort. Und die lässt sich mit guten Gewohnheiten - wie einem regelmäßigen Schlafrhythmus, einer kühlen Temperatur im Schlafzimmer (16 bis 18 Grad) und möglichst wenig Bildschirmzeit am Abend - fördern.

Auch eine feste Abendroutine mit Entspannungstechniken wie Lesen oder Meditation kann helfen.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 13. März 2025 | 17:15 Uhr

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