Turnschuhe von Nike stehen im Schaufenster eines Ladens, der nur Sportschuhe und Sneaker verkauft.
Turnschuhe von Nike im Schaufenster in Berlin. Bildrechte: picture alliance/dpa | Wolfram Steinberg

Cleverer, mutiger, prominenter Drei Gründe, warum Nike Adidas längst den Rang abläuft

22. März 2024, 22:04 Uhr

1. Die "Air" Jordan-Geschichte ist filmreif

Vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn 1984 der damals kleine Sportartikelhersteller Nike nicht alles auf eine Karte gesetzt hätte. Ein junger Universitätsbasketballer mit dem Namen Michael Jordan wollte eigentlich bei Converse unterschreiben, einem Unternehmen das damals zu Adidas gehörte. Doch am Ende entschieden sich "Air" Jordan und seine Eltern für Nike. Die Sportler wurde zum Megastar, die Schuhe sind heute noch ein Klassiker.

Mit Matt Damon und Ben Affleck in den Hauptrollen ist dem amerikanischen Sportartikelhersteller ein filmisches Denkmal gesetzt worden. "Air - Der große Wurf" sei ein toller Imagefilm für Nike, beurteilte die Süddeutsche Zeitung das Werk. Fakt ist aber, die Auswirkungen waren damals extrem. Schon 1989 war Nike der umsatzstärkste Sportartikelhersteller und ist es bis heute gelieben.

Ben Affleck als Phil Knight in einer Szene des Film "Air - Der große Wurf"
Ben Affleck als Nike-Chef Phil Knight in einer Szene des Film "Air - Der große Wurf" Bildrechte: picture alliance/dpa/Amazon Studios/Warner Bros. | Ana Carballosa

2. Keine Angst vor der Kontroverse - der Fall Colin Kaepernick

Lieber alles so lassen, wie es ist. Niemandem auf die Füße treten, nur um den Platz an der Sonne nicht zu gefährden. So tickt Nike NICHT. Ein Beispiel ist der Fall um Footballstar Colin Kaepernick.

2016 war der Eklat perfekt. Colin Kaepernick kniete beim Abspielen der amerikanischen Nationalhymne. Er protestierte damit gegen Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze. Der Protest spaltete das Land. Colin Kaepernick bekam nach Ablauf seines Vertrages in San Francisco kein neues Angebot aus der NFL, wohl auch, weil viele Besitzer der Profiteams befürchteten, viele Fans würden zu Hause bleiben.

Nike schreckte das nicht. 2018 machte der Sportartikelhersteller Colin Kaepernick zum Teil einer Werbekampagne. Fans verbrannten daraufhin Schuhe des Sportartikelherstellers und posteten dies, viele andere solidarisierten sich mit dem Sportstar. Der Fall Colin Kaepernick wurde weltweit besprochen und Nike war mittendrin.

Umstrittene Nike-Werbung in New York Auf einer elektronischen Werbetafel für Nike-Produkte ist Colin Kaepernick zu sehen.
Auf einer elektronischen Werbetafel in New York für Nike-Produkte ist Colin Kaepernick zu sehen. Bildrechte: imago/Levine-Roberts

3. Lebenslange Verträge - ist Nike überhaupt noch einzuholen?

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Nike vermeldete einen Jahresumsatz von umgerechnet 47,1 Milliarden Euro bei einem Gewinn von 4,7 Milliarden. Adidas musste bei einem Umsatz von 21,4 Milliarden Euro einen Verlust von 75 Millionen hinnehmen - und nun den der deutschen Nationalmannschaft.

Fußballschuheverschiedener Ären von adidas im Museum 3 min
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Brisant Fr 22.03.2024 17:10Uhr 03:21 min

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Dazu sind lebenslange Verträge für die absoluten Megastars der neuste Schrei. Die hat zwar Nike nicht erfunden, aber man nutzt auch diese Möglichkeit. Christiano Ronaldo soll einen solchen Vertrag besitzen, der die Summe von einer Milliarde Euro beinhalten soll. Auch die Basketballstars Lebron James, Kevin Durant und natürlich Michael Jordan sollen lebenslange Verträge besitzen.

Cristiano Ronaldo von Al Nassr begrüßt seine Fans beim Endspiel des Riyadh Season Cup 2024 im Kingdom Arena Stadium in Riad, Saudi-Arabien
Cristiano Ronaldo spielt inzwischen in Saudi-Arabien. Er soll einen lebenslangen Vertrag mit Nike haben. Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Str


Ist also Nike nicht mehr einzuholen als Weltmarktführer? Es scheint so, aber der Markt ist extrem umkämpft. Ein Beispiel ist Lionel Messi. Es hält sich hartnäckig die Geschichte, dass Nike den Weltfussballer als Werbegesicht verlor, weil man seinem Vater keine Trainingsanzüge schickte. Heute hat Messi einen Vertrag auf Lebenszeit bei Adidas und seine Trikots verkaufen sich auch in den USA hervorragend.

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 22. März 2024 | 17:15 Uhr

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