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In China ist erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit der Vogelgrippe gestorben. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Grund zur Sorge?Vogelgrippe - Erster Mensch an Subtyp H3N8 gestorben

05. Juni 2023, 15:09 Uhr

Die Schlagzeile: "Erster Todesfall nach Infektion mit Virus XYZ in China" hätte vor Jahren kaum Aufmerksamkeit erlangt. Durch die Corona-Pandemie ist das nun anders - im Fall der Vogelgrippe zu Recht?

In China ist erstmals ein Mensch nach einer Infektion mit einer seltenen Form der Vogelgrippe gestorben. Die 56-jährige Frau aus der südlichen Provinz Guangdong war nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO überhaupt erst der dritte registrierte Mensch, der sich mit dem Subtyp H3N8 der Vogelgrippe infizierte. Bei diesem Subtyp handelt es sich nicht um die H5N1-Entwicklungslinie 2.3.3.4b, die gerade weltweit unter Wildvögeln und Geflügel grassiert und auch schon bei verschiedenen Säugetieren nachgewiesen wurde und schwere Verläufe zur Folge hat.

Die Infektion mit der Vogelgrippen-Sublinie H5N1 hat für infizierte Tiere oft tödliche Folgen. (Symbilbild) Bildrechte: IMAGO/reportandum

Tote Frau mit Vorerkrankungen

Die 56 Jahre alte Frau habe Vorerkrankungen gehabt und sei nach offiziellen Angaben am 3. März mit einer schweren Lungenentzündung ins Krankenhaus gekommen. Dort sei sie am 16. März verstorben. Zuvor sei sie auf einem Markt mit infiziertem Geflügel in Kontakt gekommen. Weitere Menschen, mit denen die Frau Kontakt hatte, hätten sich nicht angesteckt.

Symptome bei Vogelgrippe

Die beiden anderen H3N8-Fälle bei Menschen wurden nach WHO-Angaben im April und Mai 2022 aus China gemeldet. Eine Person erkrankte schwer, eine zweite hatte nur milde Symptome. Die Symptome reichen von Fieber, Husten und Atemnot über erbrechen, Übelkeit und Durchfall. Seltener sind Kopfschmerzen, Hals- und Muskelbeschwerden. Sporadische Infektionen von Menschen mit Vogelgrippe sind in China nicht unüblich, da dort Vogelgrippeviren in großen Geflügel- und Wildvogel-Populationen weit verbreitet sind. Die Symptome der Vogelgrippe treten zwei bis fünf Tage nach der Infektion auf.

In China sind Vogelgrippe-Viren in großen Vogel-Propulationen weit verbreitet. (Symbolbild) Bildrechte: dpa

Ansteckung: Keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung

Die vereinzelten Infektionen bei Menschen finden in der Regel durch Kontakt mit infizierten Vögeln statt. Normalerweise bemerken Infizierte die Infektion gar nicht oder haben nur leichte Symptome. Selten kann der Verlauf aber auch schwer sein.

Bei den bisherigen Fällen sei eine Infektion immer über Tiere erfolgt. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung findet also nicht statt. "Nach den vorliegenden Informationen scheint das Virus nicht die Fähigkeit zu haben, sich leicht von Mensch zu Mensch zu übertragen", teilte die WHO mit. Das Risiko einer Ausbreitung unter Menschen werde deshalb als gering eingeschätzt.

Nach Angaben der WHO wird das Risiko für Menschen als gering eingeschätzt. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/IP3press

Überwachung trotzdem nötig

Die ausführliche WHO-Risikoanalyse von Mai 2022 habe nach wie vor Gültigkeit. Darin heißt es: "Zwar können weitere Infektionen bei Menschen mit H3N8-Viren nicht ausgeschlossen werden, aber das Risiko ist gering. Die Wahrscheinlichkeit anhaltender Übertragungen von Mensch zu Mensch ist auch gering, basierend auf den begrenzten Informationen, die bislang zur Verfügung stehen."

Da sich die Viren jedoch ständig weiterentwickelten, sei eine weltweite Überwachung nötig, um Veränderungen zu erkennen, die die Gesundheit beeinträchtigen könnten.


BRISANT/dpa/reuters

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