Versuchte ErpressungWeitere Zeugen sollen im Schumacher-Prozess aussagen
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08.01.2025 |
Der Prozess um die gescheiterte Erpressung der Familie von Michael Schumacher wird fortgesetzt. Am Mittwoch (08.01.) sollen weitere Zeugen in dem Fall aussagen. Nicht alle von ihnen tun das freiwillig und einige erscheinen erst gar nicht zum Termin.
Die prominenteste Zeugin wäre Sabine Kehm gewesen. Sie ist die Managerin des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters, eine Vertraute der Familie und war bereits zum zweiten Mal geladen. Doch im Vorfeld sagte sie den Termin ab. Eine überraschende Wendung, denn die Anwälte der Familie selbst wollten sie erneut im Zeugenstand sehen.
Ein weiterer Zeuge aus dem Umfeld des Angeklagten, der bereits zweimal unentschuldigt gefehlt hatte, soll von der Polizei vorgeführt werden. Ein anderer Zeuge habe sich erneut krank gemeldet, sagte eine Gerichtssprecherin.
Ein vorzeitiges Ende des Prozesses ist damit nicht abzusehen. Der nächste Verhandlungstag ist für den 22. Januar angesetzt. Möglicherweise wird dann mehr über die Verbindung zwischen der angeklagten Krankenschwester und dem Wachmann bekannt. Mit einem Urteil ist frühestens Ende Januar zu rechnen.
23.12.2024 | Panne im Schumacher-Prozess
Am zweiten Prozesstag um die gescheiterte Erpressung der Familie Schumacher ist es zu einer Panne gekommen. Die Schumacher-Managerin Sabine Kehm konnte nicht erneut als Zeugin aussagen, weil die Verteidiger darüber nicht informiert worden waren. Die Vernehmung der Managerin ist nun für den 8. Januar angesetzt.
Hauptangeklagter bleibt in U-Haft
Der Verteidiger des Hauptverdächtigen hat dessen Freilassung beantragt. Er habe umfassend gestanden und brauche Geld für teure Medikamente. Das Gericht lehnte den Antrag ab, da der Hauptangeklagte sonst untertauchen könne. Er stehe wegen einer anderen Straftat noch unter Bewährung.
18.12.2024 | Auch die Krankenschwester steht vor Gericht
Wegen der gescheiterten Erpressung der Familie von Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher ermittelt die Staatsanwaltschaft nun auch gegen eine Krankenschwester. Sie hatte den Rennfahrer zeitweise betreut. In ihrem Fall gehe man inzwischen dem Anfangsverdacht der Beteiligung an einer versuchten Erpressung nach, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Wuppertal.
Beim Prozessbeginn um den Erpressungsversuch in Wuppertal hatten sowohl der Hauptverdächtige als auch eine Mitarbeiterin der Schumacher-Familie die Krankenschwester erwähnt. Sie war am ersten Prozesstag als Zeugin geladen, aber nicht erschienen.
10.12.2024 | Prozess-Auftakt gegen drei Männer
Drei Männer aus Wuppertal und Umgebung haben im Juni 2024 versucht, von der Familie von Ex-Rennfahrer Michael Schumacher 15 Millionen Euro zu erpressen. Am Dienstag (10.12.) hat der Prozess am Schöffengericht Wuppertal begonnen. Angeklagt sind ein 53-jähriger Hauptangeklagter, sein 30-jähriger Sohn und ein weiterer Mann, der aus Wülfrath stammt.
Gleich zu Beginn legten der 53-Jährige und sein Sohn ein Geständnis ab.
Prozessauftakt mit Geständnis
Sie gaben zu, dass sie im Besitz privater Bilder von Michael Schumacher und seiner Familie waren. "Ich stehe dafür gerade. Ich habe den Scheiß gebaut", sagte der 53-Jährige.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 53-jährigen Hauptangeklagten versuchte Erpressung in einem besonders schweren Fall vor. Laut Anklage forderte er 15 Millionen Euro von den Schumachers. Er drohte damit, sonst private Dateien der Familie im Darknet zu veröffentlichen.
Zwei Festplatten mit Bildern und Videos
Zwei Festplatten mit Bild- und Videomaterial habe er von seinem Mitangeklagten aus Wülfrath bekommen. Darauf enthalten waren hunderte private Fotos und Videos, die den Gesundheitszustand von Michael Schumacher dokumentieren - darunter seine digitale Krankenakte.
Sein Komplize, der wegen Beihilfe angeklagt ist, arbeitete als Sicherheitsmitarbeiter bei Familie Schumacher. "Ich wollte es denen zurückgeben. Ich dachte, ich könnte mit der Geschichte ein bisschen Geld verdienen. Die Summe sollte durch drei geteilt werden. Zwischen 10 und 15 (Millionen Euro) sollten es sein. Ich habe dann direkt 15 genommen", sagte der Hauptangeklagte vor Gericht. Ihm hätte man gesagt, das Material stamme von einer Krankenschwester.
Auch an den Anwalt von Corinna Schumacher, die Nebenklägerin im Prozess ist, wandte er sein Wort: "Richten sie der Familie bitte aus, dass es mir wirklich leid tut."
Auch der Sohn des Angeklagten gesteht
Der 30-jährige Sohn gestand vor Gericht, eine E-Mail-Adresse für seinen Vater eingerichtet, ein Video von einem Telefonat seines Vaters mit einer Mitarbeiterin der Schumacher-Familie aufgenommen und E-Mails für seinen Vater verschickt zu haben. Laut eigener Angabe habe er erst später erfahren, dass es dabei um den Ex-Rennfahrer Michael Schumacher gehe.
Die Mitarbeiterin forderte im Zuge der Erpressung als Beweis eine Probe des Video- und Fotomaterials. Über eine technisch nicht zurückverfolgbare E-Mail-Adresse seien die Dateien geschickt worden - der Schweizer Polizei sei es allerdings gelungen, die Telefonnummer des Anrufers nach Kassel zurückzuverfolgen.
Weitere Ermittlungen hätten schließlich zu den Männern aus Wuppertal geführt.
Ein Urteil wird allerdings nicht vor 2025 erwartet.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
dpa
SWR
ARD
WDR
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 08. Januar 2025 | 17:15 Uhr