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Nick Carter soll wiederholt Frauen missbraucht haben - alles eine Schmutzkampagne? Bildrechte: IMAGO/Future Image

Backstreet Boys-SängerVergewaltigungsvorwürfe: Nick Carter wehrt sich mit Gegenklage

03. Februar 2023, 16:47 Uhr

Nick Carter hat Klage eingereicht gegen zwei Frauen, die ihn sexueller Übergriffe bezichtigen. Der "Backstreet Boys"-Sänger sei Opfer einer Verleumdungskampagne und wolle so seinen Ruf retten. Außerdem hätten ihm die Vorwürfe finanziell geschadet. Besonders brisant: In der Klageschrift geht es auch um den mittlerweile gestorbenen Bruder Aaron Carter.

Nick Carter wehrt sich. Der Backstreet Boys-Sänger hat rechtliche Schritte gegen eine Frau eingeleitet, die ihn beschuldigt, sie sexuell missbraucht zu haben.

Wogegen klagt Nick Carter?

Sie und eine weitere Frau, die ähnliche Vorwürfe gegen den Musiker vorgebracht hatte, sollen laut Klageschrift, die das "People"-Magazin zitiert, die #MeToo-Bewegung ausgenutzt und sich gegen den Sänger verschworen haben. Das Ziel? Carter zu "diffamieren und seinen Ruf zu ruinieren, um Aufmerksamkeit und Ruhm zu erlangen und/oder Geld von Carter zu erpressen." Durch die Anschuldigungen sei Carter und den Backstreet Boys ein finanzieller Schaden von mehr als 2,3 Millionen Dollar entstanden.

Carter und seine Anwälte beriefen sich demnach darauf, dass das mutmaßliche Opfer seine Geschichte mehrfach geändert und zuvor jemand anderen als Carter des sexuellen Übergriffs beschuldigt habe.

Die Vorwürfe gegen Nick Carter sollen seiner Band finanziell geschadet haben. Bildrechte: picture alliance/AP Images | Andy Kropa

Sexueller Übergriff im Tourbus?

Es handelt sich um die heute 39-jährige Shannon Ruth, eine Autistin mit Cerebralparese, einer Bewegungsstörung, die auf eine Hirnverletzung in der Kindheit zurückgeht. Sie hatte im Dezember 2022 auf einer Pressekonferenz angekündigt, Nick Carter zu verklagen. Der Vorwurf: Er habe sie 2001 - Ruth war damals 17 Jahre alt - bei einem Konzert in Tacoma, Washington, in seinen Tourbus gelockt und dort vergewaltigt. Zuvor soll der damals 21-Jährige ihr Alkohol in ein Getränk gemischt haben.

Drei weitere Frauen, die anonym bleiben wollen, hätten sich der Klage angeschlossen, zitiert die "Daily Mail" den Anwalt des mutmaßlichen Opfers.

Nick Carter bestreitet die Vorwürfe. Sein Anwalt teilte mit: "Er hat niemals die empörenden Dinge getan, die ihm vorgeworfen werden. In Wirklichkeit ist er das Opfer einer kalkulierten und konzertierten Desinformationskampagne, die darauf abzielt, seinen Ruf zu zerstören".

Eine unabhängige Untersuchung des Falles habe zu keiner Anklage gegen Carter geführt. Er weist auch darauf hin, dass Ruth viele Jahre gewartet habe, bevor sie die Anschuldigungen gegen ihn vorbrachte. Frühere Zivilklagen seien von den von der Klägerin beauftragten Anwälten aus Mangel an Fakten fallen gelassen worden, so Carter.

Nick Carter im Jahr 2000. Die Vorwürfe gegen den heute 43-Jährigen sollen sich in den 2000ern zugetragen haben. Bildrechte: IMAGO / Allstar

Nicht der erste Vergewaltigungsvorwurf

Teil dieser Desinformationskampagne soll auch Melissa Schuman sein, ein ehemaliges Mitglied der Girlband "Dream". Sie und ihr Vater hätten Shannon Ruth manipuliert, die "ein verletzliches und sehr beeindruckbares Individuum war, das sich nach Aufmerksamkeit sehnte und verzweifelt dazugehören wollte", heißt es in der Klageschrift.

Schuman hatte Nick Carter 2017 auch der Vergewaltigung beschuldigt. Den Ablauf des Übergriffs, der 2003 stattgefunden haben soll, beschrieb Schuman damals ausführlich in einem Blog. Da die Vorwürfe damals bereits verjährt waren, wurden sie von offizieller Seite nicht weiter verfolgt.

Die Verstrickung mit Aaron Carter

In Sachen "Verschwörung" geht die Anklageschrift wohl noch einen Schritt weiter. So sollen Schuman und Ruth bereits in der Vergangenheit Menschen manipuliert haben, um Nick Carter zu schaden. Die Frauen hätten Carters eigenen Bruder Aaron, der im vergangenen Jahr mit nur 34 Jahren verstorben ist, dazu benutzt, um falsche Anschuldigungen gegen den "Backstreet Boy" vorzubringen.

Der Streit war so eskaliert, dass Nick eine einstweilige Verfügung gegen Aaron erwirkte.

Nick und Aaron Carter 2006 - da war die Welt noch in Ordnung. Bildrechte: imago images/ZUMA Press

Aaron Carter habe das Spiel kurz vor seinem Tod durchschaut und sich bei seinem Bruder entschuldigt. "In den Monaten vor seinem kürzlichen Tod entschuldigte sich Aaron nicht nur bei Carter für seine Beteiligung an der Verleumdungskampagne der Beklagten, sondern erklärte auch öffentlich, dass Schuman und Ruth Lügner seien", heißt es laut "People" in der Klageschrift.

Urteil noch nicht in Sicht

Nick Carter selbst hat sich bislang nicht zu seiner Klage geäußert. Wann und ob es zu einem Prozess kommt, ist noch unklar.

Quellen: Brisant, People, Daily Mail, TMZ

Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 20. Februar 2023 | 17:15 Uhr