"Nur noch ein einziges Mal"-Stars Darum geht es im Streit zwischen Blake Lively und Justin Baldoni
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10. Januar 2025, 09:01 Uhr
Kaum hat das neue Jahr begonnen, geht der juristische Schlagabtausch zwischen Blake Lively und Justin Baldoni weiter. Was mit Gerüchten über Spannungen am Set ihres gemeinsamen Films "It Ends With Us" begann, scheint sich zu einem Rechtsstreit mit gegenseitigen Anschuldigungen entwickelt zu haben.
Blake Livelys Vorwürfe: sexuelle Belästigung und Rufschädigung
Alles begann mit einer Klage der Schauspielerin, die am 21. Dezember 2024 in Ausschnitten von der "New York Times" veröffentlicht wurde. Der Vorwurf: sexuelle Belästigung während der Dreharbeiten und eine anschließende "Hetzkampagne", die Baldonis Team gegen die Schauspielerin gestartet habe, um ihren Ruf zu schädigen. Baldoni habe ihr während der gesamten Dreharbeiten "schweres emotionales Leid zugefügt".
In der Klageschrift heißt es, Baldoni habe unangemessene Bemerkungen über Livelys Aussehen gemacht, er habe sie bei Kussszenen ohne Absprache gebissen und sei unangekündigt in ihren Wohnwagen am Set gekommen, als sie gerade stillte oder sich umzog. Außerdem soll er versucht haben, weitere intime Szenen in den Film einzubauen. Weiter heißt es, Justin Baldoni und der Produzent Jamey Heath hätten "ihre persönlichen sexuellen Erfahrungen und ihre frühere Pornosucht diskutiert und versucht, Ms. Lively unter Druck zu setzen, damit sie Details aus ihrem Intimleben preisgibt."
Die "New York Times", der die vollständige 80-seitige Klageschrift nach eigenen Angaben vorliegt, veröffentlichte auch angebliche Textnachrichten zwischen Baldoni, seiner Publizistin Jennifer Abel und der PR-Agentin Melissa Nathan, die den Vorwurf einer "Hetzkampagne" gegen Blake Lively nach den Dreharbeiten untermauern sollen.
Kurz nach der Veröffentlichung meldete sich auch die Schauspielerin selbst zu Wort. In einer Erklärung an die "New York Times" schrieb sie: "Ich hoffe, dass meine Klage dazu beiträgt, den Schleier über diesen unheilvollen Vergeltungstaktiken zu lüften, mit denen Menschen geschädigt werden sollen, die Fehlverhalten melden, und dass sie dazu beiträgt, andere zu schützen, die ins Visier genommen werden könnten."
Die Schauspielerin reichte die Klage offiziell am 31. Dezember 2024 sowohl beim California Civil Rights Department als auch in einer separaten Klage vor einem Bundesgericht in New York gegen Justin Baldoni, Wayfarer Studios und andere Parteien ein.
Justin Baldoni klagt gegen die "New York Times"
Nachdem die "New York Times" Livelys Vorwürfe veröffentlicht hatte, reichte Baldoni zusammen mit anderen Personen nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ebenfalls Klage ein - gegen die Zeitung wegen Verleumdung. Demnach fordert er Schadenersatz in Höhe von 250 Millionen Dollar und behauptet, die Zeitung habe Aussagen "aus dem notwendigen Kontext gerissen und absichtlich zusammengesetzt, um in die Irre zu führen."
Die Zeitung reagierte auf die Vorwürfe und kündigte an, sich gegen die Klage zu wehren. Den Verantwortlichen zufolge sei die Berichterstattung "akribisch und verantwortungsvoll" gewesen.
Nach Zeitung auch Klage gegen Blake Lively
Doch damit nicht genug. Denn offenbar will der Schauspieler nicht nur die "New York Times" verklagen, sondern auch Blake Lively selbst. Das kündigte Baldonis Anwalt Bryan Freedman in einem Interview mit "NBC News" am Donnerstag (02.01.) an: "Wir werden jede einzelne Nachricht zwischen den beiden veröffentlichen. Wir wollen, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Wir wollen, dass die Dokumente öffentlich sind. Wir wollen, dass die Leute ihre Meinung auf Belegen basieren."
Das wolle er mit einer Gegenklage gegen Blake Lively erreichen. Wann genau die Klage eingereicht werden soll, sagte Freedman nicht. Es solle aber "bald" geschehen.
Livelys Team reagiert auf Baldonis Klage
In einem Statement des Anwaltsteams von Blake Lively, das dem US-Magazin "People" vorliegt und sich auf die Klage gegen die "New York Times" bezieht, heißt es: "Nichts in dieser Klage ändert irgendetwas an den Behauptungen, die in der Beschwerde des California Civil Rights Department von Frau Lively vorgebracht werden. Während wir diese Angelegenheiten nicht in der Presse verhandeln werden, ermutigen wir die Leute, Frau Livelys Beschwerde in ihrer Gesamtheit zu lesen. Wir freuen uns darauf, jede einzelne der Behauptungen von Wayfarer vor Gericht zu klären."
Damit hat alles begonnen
Der Film "Nur noch ein einziges Mal" erzählt die Geschichte von Lily Bloom, die in Boston ihren Traum vom eigenen Blumenladen verwirklicht und sich in den charmanten Neurochirurgen Ryle Kincaid verliebt. Doch ihre Beziehung wird von häuslicher Gewalt überschattet.
Nach Abschluss der Dreharbeiten sah man Lively und Baldoni bei Presseterminen und Premieren für den Film nicht mehr gemeinsam. Dies löste erste Spekulationen über Spannungen am Set aus. Lively wurde daraufhin für ihre Vermarktung des Films kritisiert, die sich mehr um das Thema "Blumen" (passend zu ihrer Filmrolle) drehe und den Film als "romantische Liebesgeschichte" verkaufe, obwohl es eigentlich um häusliche Gewalt gehe. Unfreundliches Verhalten und angeblich mangelnde Sensibilität gegenüber Opfern häuslicher Gewalt sind nur zwei der zahlreichen Anfeindungen, denen sie ausgesetzt war.
Justin Baldoni hingegen wurde Anfang Dezember von der Nichtregierungsorganisation "Vital Voices" für sein "Engagement für die Rechte von Frauen und Mädchen" ausgezeichnet. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe zog die Organisation die Auszeichnung wieder zurück.
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 03. Januar 2025 | 17:15 Uhr