1. Todestag von Andy Fletcher Depeche Mode in Leipzig: Fans bejubeln emotionales Konzert
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Auf den Tag genau ein Jahr nach dem Tod ihres Keyboarders und Gründungsmitglieds Andrew "Andy" Fletcher haben Depeche Mode am Freitagabend (26.5.) in Leipzig das erste Deutschlandkonzert ihrer aktuellen Tour gespielt.
Rund 70.000 Fans kamen bei bestem Wetter zu dem ausverkauften Open-Air-Konzert.
Depeche Mode spielten in Leipzig Songs des aktuellen Albums "Memento Mori" wie zum Beispiel "My Cosmos is Mine" und "Ghosts Again". Aber auch Klassiker wie "Everything counts" und "Walking in my shoes" wurden gespielt.
1. Todestag von Andy Fletcher
Dave Gahan und Martin Gore erinnerten in Leipzig in emotionalen Bildern auf der Leinwand an ihren Weggefährten. Am 26. Mai 2022 starb Gründungsmitglied und Keyboarder Andy Fletcher. Er erlag im Alter von 60 Jahren einem Riss in der Hauptschlagader.
Andrew "Andy" Fletcher galt immer als das zurückhaltende Depeche-Mode-Mitglied, das unauffällig die Fäden zog. Er war nie am Songschreiben beteiligt, bei öffentlichen Auftritten hielt er sich im Hintergrund.
Und genau diese Zurückhaltung war es, die die Band über die Jahre immer wieder zusammenbrachte, wenn sie mal wieder unter den großen Egos von Dave Gahan und Martin Gore litt und auseinanderzubrechen drohte.
Der plötzliche Tod ihres Keyboarders im vergangenen Jahr war ein Schock für die Band. Sie dachte ans Aufhören, doch Aufnahmen für ein neues Album waren in vollem Gange.
Andy war immer so etwas wie der Klebestoff der Band. Es wäre für ihn undenkbar gewesen, dass sein Tod das Ende der Band bedeutet hätte.
Andy Fletcher und die Stadt Leipzig
Dass Depeche Mode nun am 1. Todestag ausgerechnet in Leipzig ein Konzert spielen, kann Zufall oder Schicksal sein. Andy Fletcher hatte schon immer einen Bezug zu Leipzig und Ostdeutschland. Er liebte die Architektur, auch das Heruntergerockte der ehemaligen DDR-Fassaden, wie er in Interviews zum Ausdruck brachte. Auch machte er als DJ schon Station in der sächsischen Stadt.
Der Frankfurter Rundschau erzählte er 2009: "Es war, als hätte es die Teilung nie gegeben. Wir merkten, was für eine große Nummer wir in Ostdeutschland wirklich waren - anhand der Plattenverkäufe, die durch die Decke gingen."
Bis heute verkaufen wir im Osten Deutschlands mehr als im Westen. Außerdem füllten wir auch in mittelgroßen Städten ganze Stadien, in Leipzig zum Beispiel.
Er fügte hinzu: "Ich erinnere mich, wie mir bei unserem ersten Besuch dort ein Mädchen eine private Stadtführung gab, zu diesem riesigen braunen Denkmal." [Völkerschlachtdenkmal in Leipzig, Anmerkung der Redaktion]
BRISANT/dpa/wikipedia/Depeche Mode/Frankfurter Rundschau/Rolling Stone
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