Erholung braucht ZeitSo lange sollte der perfekte Urlaub sein
Zurück aus den Sommerferien und trotzdem nicht erholt genug? Dann heißt es, beim nächsten Urlaub alles perfekt zu planen und sich für die richtige Urlaubslänge zu entscheiden: Kurztrip oder Langzeit-Urlaub? Das ist hier die Frage.
Wissenschaftler sind sich tatsächlich uneinig, wie viele Urlaubstage man sich am Stück gönnen sollte. Forscher der finnischen Universität von Tampere appellieren, dass ein Urlaub mindestens acht Tage lang sein sollte. Erst dann fühlten sich die Probanden optimal erholt.
Psychotherapeut Gerhard Zimmermann geht im Interview mit dem "Stern" sogar noch weiter: "Ich empfehle mindestens einmal im Jahr zwei Wochen Urlaub am Stück, besser drei. Bis wirklich eine Erholung eintritt und die Stresshormone im Körper abgebaut werden, können bis zu 14 Tage und in Einzelfällen auch mehr als 14 Tage vergehen."
Studie: Urlaub verlängert Leben
Finnische Wissenschaftler stellen in der "Helsinki Businessmen Study" sogar die These auf: Wer Urlaub nimmt, kann sein Leben verlängern. Wie das?
Ganz simpel: Die Forscher begleiteten fünf Jahre lang rund 1.000 Probanden. Jeder der Studienteilnehmer war im Joballtag regelmäßig Stress ausgesetzt und hatte zudem ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen - sei es durch Rauchen, hohen Blutdruck oder Übergewicht.
Das Ergebnis: Diejenigen, die regelmäßig und lange urlaubten (mindestens drei Wochen Jahresurlaub), waren nicht nur körperlich fitter, sondern auch mental gesünder.
Wie viele Wochen am Stück darf ich Urlaub nehmen?
Wer arbeitet, benötigt Zeit, um sich zu erholen. Grundsätzlich steht jedem Mitarbeiter laut Bundesurlaubsgesetz eine Mindestanzahl an Urlaubstagen zu - je nach Länge der Arbeitswoche:
- Sechstagewoche: mindestens 24 Urlaubstage
- Fünftagewoche: mindestens 20 Urlaubstage
Unabhängig von der Länge der Arbeitswoche hat aber jeder Arbeitnehmer Anspruch auf zwei Wochen Erholungsurlaub am Stück.
Endlich frei und plötzlich krank
Wer kennt es nicht: Man freut sich monatelang auf den Urlaub, doch wenn es endlich soweit ist, kratzt der Hals, juckt die Nase oder der Kopf tut weh.
Dieses Phänomen hat sogar einen Namen: "Leisure Sickness".
Wissenschaftler erklären sich die Last-Minute-Urlaubs-Erkrankungen damit, dass Beschäftigte im Alltag ständig unter "Dauer-Strom" stehen. Das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren und macht ausgerechnet dann schlapp, wenn der Körper zur Ruhe kommt. Lässt dieser Druck nach, produziert das Immunsystem nicht mehr so viele Abwehrzellen - Krankheitserreger haben ein leichtes Spiel.
Entspannte Rückkehr in den Alltag: Gegen das "Post-Holiday-Syndrom"
Wer es organisieren kann, sollte sich schon den Freitag der letzten Arbeitswoche und die ersten Tage der Rückkehrwoche freihalten.
Damit bauen Sie sich selbst eine Brücke in die Erholung und zurück in die Arbeitswoche. Dann ist das Wochenende, also die nächste Erholungspause, nicht mehr so weit entfernt.
Quellen und weiterführende Links
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 21. August 2024 | 17:15 Uhr