Gefahr, Symptome, Verbreitung Blaualgen: Worauf man beim Baden achten sollte
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26. August 2024, 08:53 Uhr
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In einigen Orten des Landes sind bereits Seen wegen Blaualgenbefall gesperrt. In ganz Niedersachsen beispielsweise gelten aktuell Blaualgen-Warnungen für rund ein Dutzend Seen. Auch in Sachsen (u.a. Stausee Quitzdorf) und Bayern (unter anderem am Altmühlsee und Kleinen Brombachsee) raten die Gesundheitsämter vom Baden in bestimmten Gewässern ab.
Badeverbote wurden in Niedersachsen neben dem Großen Ricklinger Teich (Hannover) auch für den See Westerholt in Wardenburg (Landkreis Oldenburg) sowie in Sachsen-Anhalt u.a. für den Badeteich im Touristenzentrum Prettin ausgesprochen. (Stand 20.8.)
Die Warnungen sollte man durchaus ernst nehmen, denn die Bakterien können für Menschen und Tiere gefährlich werden.
So gefährlich sind Blaualgen (Cyanobakterien)?
Sowohl im Meer als auch in größeren Badeseen können Cyanobakterien auftreten. Sie werden landläufig als Blaualgen bezeichnet. Treten sie in normaler Konzentration auf, sind die Bakterien ungefährlich. Bei warmem Wetter vermehren sich die Blaualgen allerdings - und können zur Gefahr werden.
Cyanobakterien produzieren Gifte, die sich im Wasser lösen können. Kommen Badegäste mit diesen Giftstoffen durch Verschlucken oder Hautkontakt in Berührung, können sie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Gliederschmerzen, Bindehautentzündungen, Ohrenschmerzen und Atemwegserkrankungen auslösen. Auch Haut- und Schleimhautreizungen sowie allergische Reaktionen sind möglich.
Im schlimmsten Fall kann es zu Lähmungen der Atemmuskulatur und zur Schädigung des Nervensystems kommen. Vor allem auf Kinder sollte geachtet werden. Schlucken die nämlich zu viel von dem verunreinigtem Wasser, droht Lebensgefahr.
Daran erkennt man Blaualgen
Eine massenhafte Vermehrung von Blaualgen erkennt man an der grünlichen oder blaugrünen Trübung des Wassers, die mitunter Schlieren bilden. Die verteilen sich aber meist nicht im ganzen Wasser, sondern nur stellenweise.
Tipp vom Umweltbundesamt: Sind in knietiefem Wasser die eigenen Füße nicht mehr zu sehen, sollte man aufs Baden verzichten. In der Regel werden betroffene Strände und Badestellen gesperrt.
Was tun nach Kontakt mit Blaualgen?
Wer mit Blaualgen in Kontakt gekommen ist, sollte nach Verlassen des Wassers umgehend gründlich duschen und die Badekleidung wechseln.
Sind große Mengen verunreinigtes Wasser verschluckt worden, vorsorglich einen Arzt aufsuchen!
Welche Gewässer sind belastet? Hier können Sie sich informieren!
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich vor dem Besuch eines Badegewässers über dessen Wasserqualität kundig machen. Auf der Internetseite des Umweltbundesamtes finden Sie Links zu den Badegewässern und aktuellen Wasserqualitätsdaten der einzelnen Bundesländer.
(Der Artikel wurde am 01.08. erstmals veröffentlicht und am 06.08. aktualisiert)
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 23. August 2024 | 17:15 Uhr