Einfache Tricks Kunstpelz oder echtes Fell? So erkennen Sie die Unterschiede
Hauptinhalt
01. Februar 2024, 17:46 Uhr
An Kapuzen weht dichtes Haar, so manche Mütze ziert ein flauschiger Bommel. Ein Blick durch die winterlichen Fußgängerzonen zeigt: Pelz ist nach wie vor beliebt! Doch weil niemand augenscheinlich Tierquälerei auf Pelzfarmen unterstützen will, fällt die Wahl häufig auf Kunstfell. Doch handelt es sich beim Einkauf tatsächlich um Kunstfasern oder ist es nicht doch echtes Fell? BRISANT hat einige Tipps.
Inhalt des Artikels:
Laut EU-Verordnung müssen Kleidungsstücke, die echten Pelz enthalten, mit dem Hinweis "Enthält nichttextile Teile tierischen Ursprungs" beschriftet werden. Welcher Teil der Kleidung aus Fell besteht oder von welchem Tier und aus welchem Land der Pelz stammt, muss dabei nicht angegeben werden.
Echter Pelz oft billiger als Kunstfell
Der Hinweis soll aber nicht nur die Verwendung von echtem Pelz signalisieren. Generell gilt: Kleidungsstücke, die Fell, Daunen, Leder, Horn- oder Perlmutt-Knöpfe enthalten, müssen vom Hersteller entsprechend gekennzeichnet werden. Da echter Pelz aus ausländischen Farmen aber oft billiger ist als Kunstfell, taucht echtes Fell immer wieder bei preiswerten Kleidungsstücken auf, die nicht richtig deklariert sind. Wie erkennt man als Laie, ob man nun echtes oder künstliches Fell trägt?
Mit diesen Tricks unterscheiden Sie echten Pelz und Kunstfell
- Echtes Fell glänzt meist deutlich stärker als künstliche Fasern.
- Echter Pelz hat am Ansatz immer Leder. Scheitelt man die Haare und Tierhaut mit Poren kommt zum Vorschein, ist es echtes Fell. Sieht man eine gewebte Fläche, ist es Kunstpelz.
- Pustet man in den Kragen und die Haare bewegen sich dabei, kann man davon ausgehen, dass es ein Kragen aus echtem Fell ist. Der Grund: Echtfell weist eine feine, dichte Unterwolle auf. Ein sanftes Pusten genügt meist schon und das Haar bewegt sich. Echter Pelz hat auch unterschiedlich lange Haare. Bei Kunstpelz sind sie hingegen meist gleich lang und gleich dick.
- Test zu Hause: Hat man eine Jacke gekauft und ist sich nicht sicher, ob deren Besatz nicht doch von einem Tier stammt, kann man ein paar Härchen ausreißen und anzünden. Zerfallen sie leicht und riechen nach verbranntem Haar oder Horn, ist es Echtpelz. Schmelzen die Haare, werden klumpig und riechen eher synthetisch, ist es Kunstfell.
- Unter der Lupe zeigt sich bei Kunstpelz, dass die Haarspitzen meist stumpf sind, weil sie geschnitten wurden. Echte Haare sind vorne spitz.
Keine Pelzproduktion in Deutschland
In Deutschland gibt es die Pelzproduktion mit Mardern oder Nerzen seit 2019 nicht mehr. Die letzte "Fuchsfarm" wurde hierzulande bereits 2005 geschlossen. Das bedeutet allerdings nicht, dass die echten Felle nicht mehr produziert werden und im Laden landen - zum Beispiel aus dem direkten Nachbarland Polen.
Patenschaften für gerettete Tiere
Mitarbeiter der Organisation ANINOVA haben es sich zur Aufgabe gemacht, versteckte Farmen zu finden, die dortigen Zustände zu dokumentieren und damit wachzurütteln. Immer wieder gelingt es ihnen auch, Vierbeiner aus der Gefangenschaft zu befreien. Für gerettete Tiere können dann Patenschaften übernommen werden.
(Dieser Artikel wurde am 18.02.22 zum ersten Mal veröffentlicht.)
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
br
mdr
geo
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 19. Februar 2022 | 17:10 Uhr