
Ochsenfrosch & Tigermücke Invasive Arten: Diese Tiere stehen auf der Liste
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17. November 2023, 10:28 Uhr
Was sind invasive Arten?
Invasive Arten, auch Neozoen genannt, sind Tierarten, die nicht heimisch sind und durch fremdes Zutun in Deutschland sesshaft geworden sind. Ungefähr 1.000 fremde Arten konnten bisher in Deutschland festgestellt werden. "Invasiv" werden diese Tiere dann, wenn sie sich ausbreiten und dadurch heimische Tierarten und Ökosysteme gefährden.
Aktuell gibt es in Deutschland 46 invasive Tierarten. Dazu zählen unter anderem
- Asiatische Hornisse
- Bisamratte
- Schwarzer Zwergwels
- Grauhörnchen
- Kleiner Mungo
- Nordamerikanischer Ochsenfrosch
- Nutria
- Waschbär
Warum müssen invasive Arten bekämpft werden?
Invasive Arten verbreiten sich extrem schnell und sind auf ökologischer Ebene sehr bedenklich. Sie treten mit den heimischen Tieren in Konkurrenz um Lebensraum und Ressourcen und führen so auf lange Sicht zu einer Beeinträchtigung der heimischen Biodiversität. Zudem können die fremden Tiere auch den Menschen direkt betreffen, indem sie Krankheiten und Schädlinge mit einführen.
Auch nicht zu unterschätzen ist der wirtschaftliche Schaden, den invasive Arten anrichten. Einer Schätzung zufolge, liegen die Kosten für die Beseitigung dieser Arten in der EU zwischen 9,6 und 12,7 Milliarden Euro pro Jahr. Laut einer Studie der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung aus dem Jahr 2022 lagen die Ausgaben der Bekämpfung im Jahr 2020 weltweit bei 3,7 Milliarden Euro. Den Schaden, den die invasiven Arten anrichten, ist gleichzeitig aber mindestens zehnmal so hoch.
Was wird gegen invasive Tierarten gemacht?
Viele invasive Tierarten wurden einst bewusst eingeführt. Beispielsweise der Waschbär als Pelzlieferant oder der asiatische Marienkäfer zur Bekämpfung von Schädlingen. Andere hingegen haben sich ihren Weg selbst gebahnt - der Klimawandel könnte diese Entwicklung sogar noch beschleunigen.
Um den wirtschaftlichen Schaden und den Verlust der Vielfalt zu minimieren braucht es laut EU-Kommission Maßnahmen. Dazu ist eine Verordnung in Kraft getreten, die aktuell 46 Tier- und 42 Pflanzenarten führt. Diese insgesamt 88 Arten dürfen nicht absichtlich in die EU gebracht, gehalten, gezüchtet oder befördert werden. Wenn sich die Arten allerdings erstmal verbreitet haben, ist es fast aussichtslos, sie in Schach zu halten. Die einzige Möglichkeit Ausbreitungen einzudämmen, ist, sie durch ein Frühwarnsystem rechtzeitig zu erkennen und die Etablierung durch Sofortmaßnahmen zu verhindern.
BRISANT/Bundesamt für Naturschutz/BUND/NABU/Tierschutzbund/BMUV
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. September 2023 | 17:15 Uhr