Zwischen dem Binärcode auf einem Laptopmonitor ist Wort "gehackt" zu sehen.
Ohne sichere Passwörter und umsichtiges Verhalten macht man es Hackern leicht. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Jens Büttner

Cyber-Kriminalität Mit diesen Tipps schützen Sie sich im Internet gegen Hacker und Datenklau

23. Oktober 2024, 15:57 Uhr

Über Ihren Facebook-Account werden Nachrichten verschickt, die nicht von Ihnen stammen? Auf der Kreditkartenabrechnung erscheinen Bestellungen, die Sie nicht aufgegeben haben? Cybercrime trifft zunehmend auch Privatpersonen. Denn die machen es den Kriminellen oft viel zu leicht, an sensible Daten zu kommen. Wie kann man das im Internet verhindern? BRISANT gibt Tipps.

Nutzen Sie ein und dasselbe Passwort für unterschiedliche Konten? Damit sind Sie keine Ausnahme. Doch Cyberkriminellen bereiten Sie damit ein leichtes Spiel. Kommen die nämlich an nur eines Ihrer Passwörter - können sie höchst wahrscheinlich auch andere Online-Zugänge nutzen.

Um das zu verhindern, lassen Sie sich am besten von einem sogenannten Passwort-Manager bzw. Passwort-Generator helfen. Damit können Sie sichere und einzigartige Passwörter für jedes Ihrer Konten erstellen.

Der Passwort-Manager verschlüsselt die einzelnen Passwörter und speichert sie in einem sicheren virtuellen Tresor. Für diesen müssen Sie sich ein Passwort merken - das Master-Passwort - und dürfen das natürlich nicht auf Ihrem Endgerät speichern.

Passwort-Generator
Ist ein Passwort mit Hilfe eines Passwort-Managers erstellt worden, haben Hacker es schwer. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Andrea Warnecke

Sichere Passwörter mit Bedacht wählen

Für Passwörter gilt grundsätzlich: Je länger, desto besser. Nach Angaben der Verbraucherzentrale sollten sie mindestens acht Zeichen lang und dabei möglichst komplex sein. Groß- und Kleinbuchstaben, Sonderzeichen und Ziffern gehören in jedes sichere Passwort. Wie Sie gute Passwörter erstellen, erfahren Sie hier.

Außerdem warnt die Verbraucherzentrale davor, sich Passwörter für Accounts vom Browser merken zu lassen. Darüber hinaus sollte man nie die eigenen Zugangsdaten von einer Website oder sozialen Medien nutzen, um sich bei anderen Websites anzumelden oder ein Konto zu erstellen - so bequem das auch ist.

Verwenden Sie Benutzernamen und Passwörter, die weder Ihren echten Namen noch Ihre E-Mail-Adresse oder Hinweise auf Ihr Geburtsdatum enthalten. Auch sollten die Passwörter nicht in einem Wörterbuch zu finden sein.

Test: Wurde meine Mail-Adresse ausspioniert?


Um zu checken, ob die eigenen Daten von Kriminellen ausspioniert wurden, kann beim Hasso-Plattner-Institut ein Test gemacht werden. Einfach hier die E-Mail-Adresse eingeben und prüfen.

Hand einer Person, die auf Laptop schreibt.
Für sichere Passwörter gibt es einige Regeln. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Panthermedia

Mit Online-Freigaben geizen

Online-Speicher sind praktisch und sicher. Allerdings nur, wenn Sie Ihre Daten nicht für die ganze Welt freigeben. Überlegen Sie genau, wer Zugriff auf welche Daten bekommt. Persönliche Daten wie Geburtsort und -name, Adresse usw. haben in sozialen Netzwerken nichts zu suchen.

Verwenden Sie stets die strengsten Datenschutzeinstellungen und wählen Sie Ihre "Freunde" sorgfältig aus. Auch Quiz-Fragen oder Spiele in Sozialen Medien haben nach Angaben der Verbraucherzentrale meist nur die eine Funktion: nämlich Ihre persönlichen Daten zu erfassen. Auch Apps sollten nur aus App-Stores heruntergeladen werden. E-Mail-Anhänge oder SMS-Links öffnet man nur, wenn man den Absender kennt, Phishing-Mails sollten grundsätzlich ignoriert werden.

Vorsicht- Betrug  Mit dieser Phishing-Mail wird versucht an persönliche Daten zu kommen. Der Schreibfehler DHL.Deuchsland verrät die Betrugsmasche.
Kennt man den Absender einer Mail nicht, sollten Anhänge und Links grundsätzlich nicht geöffnet werden. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/Rolf Poss

Daten auch zu Hause schützen

Selbst in den eigenen vier Wänden ist man vor Datenklau nicht sicher. "PC Welt" empfiehlt deswegen, für ein drahtloses Heimnetzwerk nur Geräte zu verwenden, bei denen man das Kennwort ändern und Sicherheitseinstellungen verwalten kann. Alte Telefone, Laptops und Speichergeräte sollten stets sicher entsorgt werden.

Installieren Sie auf Rechner und Smartphone ein gutes Antiviren-Programm. Damit reduzieren Sie das Risiko, dass Betrüger an Ihre Daten gelangen. Und: Laden Sie regelmäßig Updates für Ihre Geräte und Browser herunter.

Darüber hinaus sollte man auf Empfehlung der Verbraucherzentrale einige nicht-technische Maßnahmen zum Schutz der eigenen Identität treffen: täglich den Briefkasten leeren, auf Direktwerbung verzichten und alle persönlichen Dokumente mithilfe eines Aktenvernichters unkenntlich machen, bevor man sie entsorgt.

Hochzeitsfoto im Aktenvernichter.
Persönliche Dokumente gehören in den Aktenvernichter vor einer Entsorgung. (Symbolbild) Bildrechte: imago/Ikon Images

Privatsphäre in der Öffentlichkeit schützen

Öffentliche WLAN-Netze sollten laut Verbraucherzentrale nur mit Vorsicht genutzt werden. Für Buchungen, Online-Einkäufe und -Banking sind sie nicht geeignet. Verzichten Sie auf die Eingabe jeglicher persönlicher Daten, wenn Sie nicht Ihr privates Netz nutzen können.

Was es sonst zu beachten gibt, wenn man doch über öffentliche WLAN-Hotspots surft, erfahren Sie hier.

Ein Mann in einem dunklen Raum am PC 3 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
3 min

Brisant Di 06.02.2024 17:15Uhr 02:54 min

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

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Umständlich aber sinnvoll: Multifaktor-Authentifizierung

Viele Anwender scheuen die Multifaktor-Authentifizierung, weil sie ihnen zu umständlich erscheint. Allerdings müssen Sie in der Regel nach Eingabe von Benutzernamen und Passwort lediglich einen Code eingeben, der Ihnen per Mail oder Textnachricht gesendet wird. Eine Mühe, die sich lohnt und sinnvoll ist, so das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI).

Ein Mann hält ein Handy, auf dem ein Passwort eingegeben wird
Eine Multifaktor-Authentifizierung bietet mehr Sicherheit für die eigenen Daten. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/Fabian Strauch

Sicherheitstipps für den Alltag zusammengefasst

Von der Verbraucherzentrale gibt es vier allgemeine Tipps, die für mehr Sicherheit im Online-Alltag sorgen:

  • Nicht auf unbekannte Links und Anhänge in E-Mails oder SMS klicken, um Datenklau zu vermeiden
  • Beim Online-Shopping und -Banking nie öffentliche WLAN-Netzwerke und stets eine Mehrfaktor-Authentifizierung verwenden
  • Verschiedene Passwörter für alle Accounts
  • Software auf Computer und Handy durch Updates aktuell halten
  • Daten regelmäßig durch Backups auf externen Festplatten oder verschlüsselten Cloudspeichern (Standort Deutschland) sichern

Weitere Tipps zum Thema "Sicher im Internet - Handy, Tablet und Computer schützen" gibt es hier.

Testen Sie Ihr Wissen mit der Smartphone-Rallye: Was darf man im Netz?

Wie können Sie persönliche Datenspuren in der Online-Welt reduzieren? Antworten sowie Tipps gegen Datenklau finden Sie mit der interaktiven Smartphone-Rallye der Verbraucherzentrale. Probieren Sie es aus.

Brisant - Urlaub Buchung 4 min
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(Dieser Beitrag wurde am 23.06.2021 erstmals veröffentlicht und am 21.07.2024 aktualisiert.)

Quellen und weiterführende Links


Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)
Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit
Verbraucherzentrale
Hasso-Plattner-Instiut
PC Welt
Onlinesicherheit

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 21. Juli 2024 | 17:00 Uhr

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