
Alternative zu Gas Wärmepumpen: Planung, Geräte und Kosten
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20. Oktober 2023, 09:51 Uhr
Geht es nach dem Willen der Bundesregierung, sind in deutschen Haushalten bald keine Gas- und Ölheizungen mehr verbaut. Wärmepumpen sollen in Zukunft unsere Wohnungen und Häusern heizen. Doch geht das überhaupt so einfach? Wir haben die wichtigsten Fragen und Antworten zusammengetragen.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Luft-Wärme- und Erd-Wärmepumpen. Luft-Wärmepumpen holen sich die Wärme aus der Außenluft und erwärmen damit das Wasser in den Heizkörpern oder der Fußbodenheizung. Erd-Wärmepumpen holen sich die Wärme aus der Erde oder dem Grundwasser. Dafür ist eine Bohrung notwendig.
Wichtig in der Kalkulation: Beide Arten der Wärmepumpe benötigen Strom, um zu arbeiten. Experten empfehlen deshalb, Wärmepumpen mit Solarstrom vom eigenen Dach zu betreiben. Das senkt die Kosten.
Muss jetzt jeder sofort eine Wärmepumpe anschaffen?
Die Pläne des Bundeswirtschafts- und des Bundesbauministeriums sehen vor, dass ab 2024 keine neuen Gas- und Ölheizungen mehr eingebaut werden dürfen (Stand: März 2023). Das bedeutet aber nicht, dass alte und funktionierende Heizungen jetzt ausgetauscht werden müssen. Auch Reparaturen sind weiter möglich und erlaubt.
Kann man in jedes Haus eine Wärmepumpe einbauen?
Für (gut gedämmte) Neubauten sind Wärmepumpen in der Regel kein Problem, vor allem dann, wenn eine Fußbodenheizung eingebaut wird. Die benötigt eine geringere Vorlauftemperatur als herkömmliche Wandheizkörper.
Kniffliger wird die Nachrüstung in Altbauten. Hier muss der Wärmebedarf genauer berechnet werden. Einige Experten empfehlen deshalb den Einbau einer Hybridheizanlage: Schafft die Wärmepumpe an kalten Tagen die Vorlauftemperatur nicht oder wird sie zu unwirtschaftlich, springt die Gasheizung ein. In unsanierten Altbauten ist der Einsatz von Wärmepumpen nicht sinnvoll, weil unwirtschaftlich.
Wie teuer ist eine Wärmepumpe? Und welche Förderungen gibt es?
Luft-Wärmepumpen sind in der Anschaffung etwas günstiger als andere Modelle, verbrauchen dafür aber an kalten Tagen mehr Strom. Etwa 40.000 Euro kosten die Geräte, für Erd-Wärmepumpen werden schnell mal 50.000 Euro fällig. Außerdem ist der Einbau von Erd-Wärmepumpen aufwändiger, weil dafür in die Erde gebohrt werden muss.
Beim Förderprogramm BEG übernimmt der Staat 25 bis 40 Prozent der Kosten, die beim Umstieg auf eine Wärmepumpe anfallen. Der Antrag muss online beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gestellt werden – vor den Arbeiten! Außerdem haben einige Bundesländer eigene Förderprogramme.
Wie finde ich einen Handwerker?
Im Moment sind in vielen Gegenden Deutschlands die Handwerker knapp - und nicht alle Handwerksbetriebe sind für den Bau von Wärmepumpen qualifiziert. Der Bundesverband Wärmepumpe e.V. hilft mit einer Datenbank bei der Suche nach Fachbetrieben in der näheren Umgebung. Ob die dann allerdings Zeit haben, steht auf einem anderen Blatt.
(Der Beitrag wurde zuerst am 16.03.2023 veröffentlicht.)
BRISANT/Finanztip/energie-fachberater.de
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 17. März 2023 | 17:15 Uhr