Resilienz lernenSieben Tipps, um gut durch Krisen zu kommen
Die Inflation, die US-Wahlen, die Regierungskrise, die Klimakrise, der Ukraine-Krieg sind nur ein paar der aktuellen Themen - kein Wunder, dass viele am Ende ihrer Kräfte sind. Wie soll man da durchhalten? Gelingen kann das mit Resilienz - einer Widerstandskraft, die es möglich macht, schwierige Lebenssituationen zu überstehen. Und die kann man sogar lernen. BRISANT erklärt, wie das geht.
Es gibt Menschen, die nichts umhauen kann, weil sie immer Lösungen und Wege aus der Krise finden. Offenbar haben diese Menschen über Jahre Mechanismen entwickelt, die ihnen bei der Bewältigung schwieriger Situationen helfen.
Fähigkeiten, die Diplompsychologin Ursula Nuber als die sieben Säulen der Resilienz bezeichnet:
- Optimismus
- Akzeptanz
- Lösungsorientierung
- Opferrolle verlassen
- Verantwortung übernehmen
- Zukunftsplanung
- enge Bindungen
Die gute Nachricht: Die meisten dieser Fähigkeiten lassen sich erlernen.
So kann man Resilienz lernen
Optimismus - ein positiver Blick in die Zukunft
Wer Niederlagen und schwierigen Situationen Positives abgewinnen kann, tut sich leichter, mit neuem Mut durchzustarten. Wem das nicht in die Wiege gelegt ist, dem kann zum Beispiel helfen, ein Glückstagebuch zu führen, um häufiger positive Dinge wahrzunehmen.
Akzeptanz - Situationen annehmen, wenn sie nicht zu ändern sind
Manche Situationen kann man einfach nicht ändern. Bestes Beispiel dafür ist die Corona-Pandemie. Es hilft, eine solche Situation als das zu akzeptieren, was sie ist: eine vorrübergehende Phase. Und die hat nicht nur schlechte Seiten. Tipp: Legen Sie Ihren Fokus auf die positiven Aspekte.
Lösungsorientierung - Blick nach vorn
Hat man eine Situation akzeptiert, hilft es, ein klares Ziel vor Augen zu haben, das man als sinnstiftend empfindet. Dann kann man den Blick nach vorn richten und den Weg dorthin als Bereicherung empfinden.
Opferrolle verlassen - aktiv werden
Niemand möchte Opfer sein. Dennoch fällt es manchen Menschen schwer, in Krisensituationen nicht in Selbstmitleid zu zerfließen. Was hilft, ist die Passivität hinter sich zu lassen und aktiv zu werden. Dafür ist es manchmal notwendig, seine Einstellungen zu verändern und die eigene Person zu reflektieren.
Verantwortung übernehmen - Initiative zeigen
Sich eine Situation genau anzuschauen und die eigenen Einflussmöglichkeiten zu erkennen ist ein erster Schritt. Anschließend geht es darum, aktiv an Lösungsansätzen zu arbeiten.
Enge Bindungen - Beziehungen knüpfen und nutzen
Auch wenn es in manchen Situationen schwerfällt, Kontakte zu pflegen - in Krisensituationen benötigt man sie ganz besonders. Wer seine sozialen Beziehungen pflegt, kann auch in Krisen darauf zählen, dass einem Menschen zur Seite stehen und helfen.
Positive Zukunftsplanung - die eigene Zukunft in die Hand nehmen
Man hat immer eine Wahlmöglichkeit! Niemand ist seinem Schicksal hilflos ausgeliefert, jeder kann aktiv gegensteuern. Dabei helfen Dinge, die das persönliche Wohlbefinden stärken: Sport, Ruhepausen, eine Hobby, eine aktive Freizeitgestaltung. Je mehr man sich selbst Gutes tut, desto widerstandsfähiger wird man.
Was bedeutet eigentlich Resilienz?Ursprünglich kommt der Begriff Resilienz aus der Physik. Dort verwendet man ihn, um die Fähigkeit eines elastischen Werkstoffs zu beschreiben, sich in seine ursprüngliche Form zurückzuverwandeln.
In Anlehnung an das physikalische Prinzip bezeichnet die Psychologie Menschen als resilient, die einen optimistischen Umgang mit den kleinen und größeren Krisen des Lebens pflegen, sich von Alltagssorgen und Leistungsdruck nicht aufreiben lassen.
Resilienz ist eine besondere Kraft der Psyche, Belastungen auszuhalten: eine ausgeprägt lebensmutige Haltung.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
MDR
DAK Krankenkasse
geo.de
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 07. November 2024 | 17:15 Uhr