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Rheuma kann jeder Altersgruppe betreffen, sogar Kinder. Bildrechte: Colourbox.de

Symptome und BehandlungSo erkennen Sie Rheuma und können der Erkrankung vorbeugen

18. Juni 2024, 17:54 Uhr

Rheumatische Erkrankungen betreffen Menschen jeden Alters - auch Kinder können an Rheuma leiden. Fast 400 verschiedene Erkrankungen fassen Mediziner heutzutage unter dem Begriff Rheuma zusammen - dazu gehört beispielsweise Gicht. Mit der richtigen Behandlung kann man die Schmerzen aber lindern und das Fortschreiten der Krankheit aufhalten.

Was ist Rheuma?

Rheuma betrifft nicht nur Knochen, Gelenke und Knorpel, sondern auch "Weichteile" wie Muskeln, Bänder oder Sehnen. Selbst Organe, das Rippenfell oder Nerven können betroffen sein. Die Erkrankung schädigt auch die Gefäße. Betroffene können außerdem sehr viel früher Herzinfarkte und Schlaganfälle bekommen. Unbehandelt beeinträchtigt Rheuma die Lebenserwartung. 

Rheumatische Erkrankungen lassen sich in vier Hauptgruppen unterteilen: 

  • entzündlich-rheumatische Erkrankungen 
  • verschleißbedingte (degenerative) Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen 
  • Weichteilrheumatismus 
  • Stoffwechselerkrankungen mit rheumatischen Beschwerden (pararheumatische Erkrankungen) 

Wenn von "Rheuma" gesprochen wird, ist aber in den meisten Fällen die rheumatoide Arthritis gemeint. Bei dieser Erkrankung sind in der Regel mehrere Gelenke dauerhaft entzündet.

Wenn von "Rheuma" gesprochen wird, ist in den meisten Fällen die rheumatoide Arthritis gemeint. Bildrechte: Colourbox.de

Das sind typische Symptome

Welche Gelenke von Rheuma betroffen sind und wie sich die Erkrankung äußert, ist unterschiedlich. Es hängt davon ab, ob die Entzündungen eher mild oder stark ausgeprägt sind und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.

Eine rheumatoide Arthritis kann ganz unspezifisch beginnen - mit Abgeschlagenheit, selten auch Fieber. Konkrete Anzeichen sind warme, geschwollene oder gerötete Gelenke. Typischerweise sind die Gelenke symmetrisch betroffen, also beispielsweise beide Daumen.

Besonders häufig beginnt die Krankheit in den Gelenken der Finger und Zehen, die nachts schmerzen und sich morgens über eine Stunde lang steif anfühlen. Weil Rheuma den ganzen Körper betrifft, fühlen sich Betroffene oft müde und schwach.

Bei rheumatoider Arthritis sind vor allem die Finger und Zehen betroffen. Bildrechte: Colourbox.de

Rheuma oder Arthrose?

Rheumatoide Arthritis wird manchmal mit Arthrose verwechselt. Nicht immer ist die Diagnose leicht zu stellen. Vor allem bei älteren Patienten, die unter Arthrose leiden. Manche Patienten leiden auch an beiden Krankheiten gleichzeitig. Trotzdem gibt es verschiedene Punkte, in denen sich Arthrose von Rheuma unterscheidet:

  • Arthrose ist durch den altersbedingten Abbau von Gelenkknorpel bedingt - nicht durch Entzündungen.
  • Bei Arthrose sind andere Gelenke zuerst betroffen als bei Rheuma.
  • Bei Arthrose entsteht nach Pausen tagsüber oft ein Anlaufschmerz. Er kann immer wieder auftreten, hält aber nur kurz an.
  • Bei Arthrose schmerzen die Gelenke vor allem bei Bewegung, nicht in der Ruhe.

So wird Rheuma behandelt

Die gute Nachricht ist: Verschiedene Behandlungen können die Schmerzen lindern und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen oder sogar aufhalten. Eine rheumatoide Arthritis möglichst früh zu erkennen und zu behandeln hilft, Gelenkschäden vorzubeugen. Eine vollständige Heilung von Rheuma gibt es aber bislang nicht.

Doch erstmal muss die rheumatische Erkrankung festgestellt werden. Das kann durch eine körperliche Untersuchung, eine Blutuntersuchung oder durch Röntgen- oder Ultraschallbilder passieren.

Eine rheumatoide Arthritis kann mit Medikamenten, Physio- und Ergotherapie sowie psychologischen Verfahren behandelt werden. Manchmal ist auch eine Operation nötig. Außerdem wird empfohlen, sich regelmäßig zu bewegen und Sport zu treiben. Welche Behandlungen infrage kommen, hängt davon ab, wie stark die Entzündung ist, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist, wie ihr Verlauf eingeschätzt wird und wie gut bisherige Behandlungen geholfen haben.

Auch die richtige Ernährung kann gegen Symptome helfen: Wichtig ist, dass die Lebensmittel entzündungshemmend wirken. Fleisch sollte nur noch selten auf den Tisch kommen, weil es viel entzündungsfördernde Arachidonsäure enthält. Auch Zucker, Weißmehlprodukte und Fertiggerichte sollten gemieden werden.

Empfohlen wird stattdessen, jeden Tag mehrere Portionen Gemüse zu essen. Denn pflanzliche Mineralstoffe und Antioxidantien sowie gute Fette, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, helfen gegen die Entzündung.

Besonders Gemüse wirkt entzündungshemmend und kann die Symptome bei Rheuma lindern. Bildrechte: IMAGO / Zoonar

Quellen und weiterführende Links

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