Ein Junge bekommt eine Spritze in den Arm.
Grippeimpfung - ab wann ist der beste Zeitpunkt und wer sollte sich impfen lassen? Wann sollten sich Kinder impfen lassen? Alle Infos in der BRISANT Übersicht. Bildrechte: Colourbox.de

Kosten, Zeitpunkt, Risikogruppen Grippe-Impfung: Wann und für wen sie sinnvoll ist

29. Oktober 2024, 12:01 Uhr

Beate Maschke-Spittler
Bildrechte: Raphaela Fietta

Grippeimpfung 2024 - wann ist der beste Zeitpunkt?

Die beste Zeit für die Grippeschutzimpfung beginnt im Oktober und dauert bis Anfang Dezember. Wichtig zu wissen: Bei einem zu frühen Impftermin kann der Impfschutz bei der Grippewelle im neuen Jahr schon geschwächt sein. Impft man sich dagegen zu spät, ist das Risiko einer Ansteckung schon im Spätherbst vorhanden.

Bitte bei der Terminplanung für den Influenza-Schutz beachten: Nach der Impfung dauert es etwa 10 bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat.

Eine Frau liegt, in eine Decke eingewickelt, auf dem Sofa.
Wen eine echte Grippe (Influenza) erwischt hat, der fühlt sich richtig krank. Gute Besserung! Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Grippe (Influenza) Eine echte Virusgrippe (Influenza) ist keine einfache Erkältungskrankheit, sondern eine ernstzunehmende Erkrankung.

Typisch für die echte Grippe ist das plötzlich einsetzende Krankheitsgefühl mit Fieber, Halsschmerzen und trockenem Husten, begleitet von Muskel-, Glieder-, Rücken- oder Kopfschmerzen. Die Erkrankten fühlen sich sehr schwach.

Bei einem unkomplizierten Verlauf halten die Beschwerden etwa 5 bis 7 Tage an.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen? Risikogruppen

Die Impfung gegen Influenza ist besonders wichtig für folgende Risikogruppen:

  • Ältere Menschen ab 60 Jahre: Sie haben ein höheres Risiko für Komplikationen. Für diese Gruppe wird ein Hochdosis-Impfstoff empfohlen.
  • Schwangere ab dem 4. Monat, bei chronischen Erkrankungen schon früher.
  • Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit chronischen Krankheiten. Dazu gehören Atemwegs-, Herz-, Kreislauf-, Leber-, Nieren- oder Stoffwechselerkrankungen sowie Immundefekte (z. B. HIV).
  • Bewohner von Pflege- oder Altenheimen
  • Medizinisches Personal und Pflegende: Durch häufigen Kontakt mit Patienten besteht ein erhöhtes Ansteckungs- und Übertragungsrisiko.
  • Personen im öffentlichen Dienst: Kontakt mit vielen Menschen erhöht das Risiko (z. B. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher oder Mitarbeitende in Verkehrsbetrieben).

Ein Mann macht seinen Arm für eine Grippeschutzimpfung frei.
Menschen ab 60 Jahren wird die Grippeimpfung empfohlen. Bildrechte: IMAGO/Depositphotos

Risiko: Wer sollte sich nicht impfen lassen?

  • Wer an einer akuten Infektion oder Fieber leidet, sollte sich lieber nicht impfen lassen. Eine leichte Erkältung spricht jedoch nicht gegen die Grippeimpfung.
  • Menschen mit einer schweren Allergie gegen Bestandteile des Impfstoffs, zum Beispiel eine bekannte Allergie gegen Hühnereiweiß (bei bestimmten Impfstoffen), sollten mit ihrem Arzt über Alternativen sprechen.
  • Auch, wer früher schon einmal eine starke Impfreaktion auf Grippeimpfungen hatte, sollte sich vor einer Impfung vom Arzt beraten lassen.
  • Für Kinder und Jugendliche ist ein Lebend-Impfstoff in Form eines Nasensprays zugelassen. Dieser sollte bei schwerem Asthma, Immundefekten oder Immunschwäche, bei Behandlung mit Salicylaten (wie ASS) sowie bei Schwangeren und Kindern unter zwei Jahren nicht eingesetzt werden. Fragen Sie im Zweifelsfall bei Ihrem Arzt nach.

Verabreichung einer Impfung in den Oberarm eines Patienten.
Wer früher schon einmal eine starke Impfreaktion auf Grippeimpfungen hatte, sollte sich vor einer Impfung vom Arzt beraten lassen. Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Welche Nebenwirkungen oder Impfreaktionen kann es bei der Impfung gegen Grippe geben?

Es kann zu Schmerzen an der Einstichstelle und anderen lokalen Reaktionen kommen. Auch Erkältungssymptome sind möglich. Doch keine Sorge: Diese Reaktionen sind Folge der erwünschten Immunreaktion.

Bei der Impfung mit dem Hochdosis-Impfstoff, der für Menschen ab 60 Jahre empfohlen ist, treten diese Reaktionen häufiger auf und sind meist nach ein bis zwei Tagen abgeklungen. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.

Darf ich nach der Grippeimpfung Sport machen?

In den ersten Tagen nach jeder Impfung sollten Leistungssport und starke körperliche Belastung vermieden werden. Der Körper braucht die Energie für die Verarbeitung des Impfstoffs. Wer keine Nebenwirkungen verspürt, kann aber gemütlich Rad fahren oder Yoga machen.

Kann ich durch die Impfung Grippe bekommen?

Nein. Da es nicht möglich ist, durch Totimpfstoffe Infektionskrankheiten auszulösen, kann die Influenza-Impfung die Grippe-Erkrankung nicht auslösen.

Ein Mädchen mit Pflaster über der Impfstelle schaut in die Kamera.
Die Impfung kann keine Grippe auslösen, bietet aber keinen hundertprozentigen Schutz. Bildrechte: IMAGO/Shotshop

Wer übernimmt die Kosten für die Grippeimpfung?

Für die Risikogruppen wie ältere oder erkrankte Menschen werden die Kosten von allen gesetzlichen Krankenkassen und in der Regel auch von privaten Krankenversicherungen übernommen.

Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten auch für Personen unter 60 Jahren. Bei Privatversicherten ist dies abhängig vom individuellen Tarif. Am besten kurz bei der eigenen Krankenkasse nachfragen.

Bei Kindern und Jugendlichen ist die Impfung nach einer Empfehlung vom Arzt ebenfalls meist kostenlos - Privatversicherte müssen wieder ihren individuellen Tarif beachten.

Grippeimpfung und Corona-Impfung zusammen - geht das?

Ja. Die Impfungen können gleichzeitig verabreicht werden, sollten aber jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen. Bei der gleichzeitigen Impfung können vor allem lokale Reaktionen an der Injektionsstelle (Schmerz, Rötung, Schwellung) sowie Fieber oder Müdigkeit auftreten.

Lassen Sie sich vorab vom Arzt über mögliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen aufklären.

Podcast Kekulés Gesundheits-Kompass 64 min
Bildrechte: MDR/Stephan Flad

Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 04. Oktober 2024 | 17:15 Uhr

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