Wie gefährlich ist Mpox?Affenpocken: Schweden meldet ersten Fall
Keine guten Neuigkeiten in Sachen Affenpocken: Nun wurde in Schweden erstmals eine Infektion mit der gefährlichen Variante des Mpox-Virus nachgewiesen. Es ist der erste Fall in Europa und außerhalb Afrikas. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es in den kommenden Wochen mehr Fälle werden.
Die Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO sind beunruhigt wegen der steigenden Zahl von Menschen, die sich in Afrika mit dem Affenpocken-Virus-Variante 1 b infiziert haben. Allein in der Demokratischen Republik Kongo sind es dieses Jahr schon 15.664 Fälle und leider auch 548 Tote.
Doch damit nicht genug: Mittlerweile sind auch Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda betroffen.
Monkeypox-Virus oder kurz Mpox, wie die Krankheit mittlerweile offiziell heißt, wütet wieder in Afrika. Und das Virus ist mutiert! Die Folge: Es tötet vor allem Kinder und auch die Zahl der Fehlgeburten ist in letzter Zeit stark angestiegen.
2022 auch Fälle in Europa
Schlagzeilen machte 2022 eine vergleichsweise milde Version von Mpox, die in den USA und in Europa beobachtet wurde - unter anderem in England und Deutschland. Auch damals wurde ein Gesundheitsnotstand ausgerufen, der mittlerweile aber wieder beendet ist.
Wie gefährlich sind Affenpocken für den Menschen?
Infektionen mit dem Monkeypox-Virus verlaufen meist glimpflich und rufen in der Regel nur milde Symptome hervor. Aber auch schwere Verläufe sind in Einzelfällen möglich. Ansteckend sind nur Erkrankte, die auch Symptome einer Infektion mit dem Virus zeigen - und auch dann nur bei engem Kontakt!
Ich denke, dass wir keine allzu großen Probleme bekommen werden, was die Pandemie angeht. Es wird nicht so sein wie bei Corona. Das Virus lässt sich sicherlich leichter einschränken und auch die Kontakte reduzieren, als das bei Corona der Fall war, weil sie brauchen wirklich einen engen Kontakt zu den Viren.
Virologe Ingo Drexler | Reuters
In Afrika führt die in Europa und den USA auftretende westafrikanische Variante des Virus bei etwa einem Prozent der Erkrankten zum Tod. Bei der zentralafrikanischen Variante des Erregers sterben etwa zehn Prozent der Erkrankten.
Mit Affenpocken infiziert? Das sind die Symptome
Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Schüttelfrost und Erschöpfung - das sind die ersten Krankheitsanzeichen.
Dann kann sich ein juckender, schmerzender Ausschlag mit Bläschen oder Pusteln entwickeln, der sich, meist vom Gesicht ausgehend, auf andere Körperteile ausbreitet. Der Ausschlag sieht je nach Phase unterschiedlich aus und kann Windpocken und Syphilis ähneln.
Wie kann man sich mit Affenpocken anstecken?
Zu seinem Namen kam der Erreger, weil er erstmals im Jahr 1958 in einem dänischen Labor bei Affen nachgewiesen wurde. Auf den Menschen übertragen werden die Viren durch Kontakt mit Sekreten infizierter Tiere.
Übertragungen von Mensch zu Mensch sollen durch Kontakte mit Körperflüssigkeiten oder Krusten möglich sein - und damit auch beim Sex. Der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge genügen schon kleine Tröpfchen, um sich mit dem Virus zu infizieren.
Bei der Mehrheit der 2022 bekannt gewordenen Fälle waren Männer betroffen, die Sexualkontakte zu anderen Männern hatten.
Quellen und weiterführende Links:
Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 16. August 2024 | 17:15 Uhr