Kohlenhydrate in der DiätMit Nudeln vom Vortag abnehmen - kann das klappen?

Kohlenhydrate sind Energielieferanten, gelten aber auch als Dickmacher. Doch es gibt ein paar Tricks, mit denen Nudeln, Reis und Co. einer gesunden Ernährung nicht im Weg stehen.

Das mag vielleicht überraschend klingen, aber die Nudeln vom Vortag nochmal aufzuwärmen hat so einige Vorteile. Stehen gekochte Nudeln einige Stunden im Kühlschrank, wandelt sich ein Teil ihrer Stärke in resistente Stärke um. Diese ist ein wertvoller Ballaststoff und für den Dünndarm nahezu unverdaulich. Erst im Dickdarm findet die Verstoffwechslung statt.

Ballaststoffe machen lange satt, denn sie quellen auf und vergrößern das Volumen der Nahrung. Außerdem entsteht bei ihrem Abbau Buttersäure. Diese sorgt für eine gesunde Darmwand, regt zur Bildung von Entgiftungsenzymen an und hemmt Entzündungen.

Auch der Blutzuckerspiegel freut sich über Ballaststoffe. Einer britischen Studie zufolge lässt resistente Stärke diesen weniger in die Höhe schießen. Das schützt vor Heißhunger und fördert die Fettverbrennung.

Die "alten" Nudeln sind also auf jeden Fall gesünder als frisch gekochte, wirklich Kalorien lassen sich so aber nicht sparen. Aufgrund der vielen verschiedenen Sorten kann man für Nudeln kaum verallgemeinern, wie viele Kalorien durch das Vorkochen und Stehenlassen reduziert werden. Zum Vergleich: 100 g abgekühlte Kartoffeln enthalten lediglich 3,5 Kalorien weniger als frisch gekochte.

Die Veränderung der chemischen Struktur der Stärke dauert 12 bis 24 Stunden. Wer nicht so lange warten will, findet größere Mengen resistenter Stärke in Hülsenfrüchten, geschrotetem Getreide und unreifen Bananen. Auch für Brot gibt es einen Trick, um mehr resistente Stärke zu sich zu nehmen.

La dolce vita - die Italiener kennen sich mit Pasta aus. Und natürlich auch mit ihrer Zubereitung. Al dente gekochte Nudeln lassen den Blutzuckerspiegel weniger stark ansteigen als weich gekochte Nudeln. Das liegt an der Veränderung ihrer Stärkestruktur, je länger sie im kochenden Wasser schwimmen.

Nicht erst die Zubereitung, schon der Nudelkauf ist für unsere Gesundheit entscheidend. Konkret geht es um Vollkornnudeln. Denn im Vollkornmehl werden Keimling und Kornhülle verarbeitet. Die Kornhülle enthält reichlich Ballaststoffe und Vitamine, im Keimling stecken zudem gesunde Nährstoffe wie B-Vitamine, Eisen, Zink und Magnesium.

Im Vergleich dazu gehen bei der Produktion von Weißmehl fast alle Vitamine und Ballaststoffe verloren. Übrig bleibt: Stärke - also fast nur Zucker.

Zur ausgewogenen Ernährung zählt nicht nur die Nudel selbst, sondern auch das Drumherum. Fettreiche Soßen oder viel Käse lassen die Kalorien des gesamten Gerichts in die Höhe schnellen. Besser eignet sich die Kombination mit Gemüse, denn das ist kalorienarm, ballaststoffreich und voller Vitamine. Auch Low-Carb-Nudeln sind durchaus einen Versuch wert. Ob aus Kichererbsen, roten Linsen oder Zucchini, die Möglichkeiten sind schier endlos.