Eine junge Frau sitzt an einem Tisch
Leinsamen im Müsli: Mit einem Esslöffel am Tag können Sie viel für Ihre Gesundheit tun. Bildrechte: IMAGO/Shotshop

Dieses Korn kann (fast) alles! Leinsamen: So gesund sind sie wirklich

23. August 2024, 08:30 Uhr

Beate Maschke-Spittler
Bildrechte: Raphaela Fietta

Ein kleines und seit Jahrhunderten bekanntes Korn, das regional wächst. Und das soll nun das neue Superfood sein? Ja! Denn die Samen sind nicht nur gut für die Verdauung, sondern wirken auch positiv auf den Cholesterinspiegel, sind entzündungshemmend und stecken voller Proteine. All diese Eigenschaften können sogar beim Abnehmen helfen!

Welche Wirkung auf die Gesundheit hat Leinsamen?

Verdauungs-Booster: Leinsamen ist eine Top-Quelle für Ballaststoffe, die eine wichtige Rolle bei der Verdauung spielen. Die Schleimstoffe, die im Leinsamen enthalten sind, quellen im Magen auf und sorgen so für eine längere Sättigung. Außerdem regen sie die Darmbewegung an und wirken damit Verstopfungen entgegen.

Omega-3-Fettsäuren: Leinsamen enthält eine hohe Konzentration an Alpha-Linolensäure (ALA), einer Omega-3-Fettsäure. Alpha-Linolensäure kann den Cholesterinspiegel senken und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren.

Antioxidantien: Der entzündungshemmende Wunderstoff in Leinsamen? Lignane! Diese Pflanzenstoffe können die Zellen vor schädlichen freien Radikalen schützen. Lignanereiche Ernährung reduziert das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen, zum Beispiel für Speiseröhren-, Magen- und Darmkrebs sowie Brustkrebs für Frauen nach der Menopause. Außerdem verringert der Verzehr von Lignanen das Risiko, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu entwickeln.

Müsli
Ein Löffel Leinsamen in Müsli oder Porridge ist optimal, um die gesundheitlichen Vorteile zu genießen. Bildrechte: imago images/imagebroker

Hilft Leinsamen beim Abnehmen?

Indirekt kann Leinsamen beim Abnehmen helfen: Indem die Samen das Sättigungsgefühl erhöhen, die Verdauung fördern und den Blutzuckerspiegel stabilisieren, tragen sie dazu bei, Heißhunger und übermäßiges Essen zu vermeiden.

Leinsamen essen: ganz oder geschrotet?

Egal ob braun oder golden, geschrotet oder ganz – Leinsamen sind in jeder Form gesund. Allerdings gibt es kleine Unterschiede, was die Verwertung angeht:

  • Geschrotete Leinsamen wirken im Porridge oder Müsli besser als ganze Körner, denn dann können die Inhaltsstoffe in der Schale ihre Wirkung entfalten.
  • Man kann Leinsamen selber mahlen und auch geschrotet kaufen - sollte ihn dann allerdings zügig verbrauchen.
  • Ganze Leinsamen eignen sich vor allem, um die Verdauung zu fördern.
  • Goldene Leinsamen sind oft teurer und weniger leicht erhältlich als braune, der Nährstoffgehalt beider Sorten ist vergleichbar hoch.
  • Wichtig ist es, immer ausreichend zu trinken, wenn man Leinsamen zu sich nimmt - am besten rund ein Glas Wasser zusätzlich pro Teelöffel Leinsamen. Sonst drohen Verdauungsprobleme.

Leinsamen in Porzellanschale mit Mörser
Tipp: Zermahlen oder zerquetschen Sie den Leinsamen kurz vor dem Verzehr mit einem Mörser oder einer Kaffeemühle.  Bildrechte: PantherMedia/Liane Nothaft

Ist Leinsamen roh giftig oder schädlich? Wieviel darf man pro Tag essen?

Ein guter Richtwert für den Verzehr ist ein Esslöffel (15-20 Gramm) am Tag. Warum es nicht mehr sein sollte?

Der Grund dafür ist, dass Leinsamen reichlich Cadmium aus dem Boden speichert. Cadmium ist ein Schwermetall und kann in hohen Mengen giftig sein. Zudem enthalten Leinsamen Vorstufen von Blausäure, die in die Säure umgewandelt werden können.

Der Blausäuregehalt verflüchtigt sich beim Kochen. Sollte man Leinsamen also keinesfalls roh essen? Das ist kein Problem – sofern man nicht zu viele davon isst, muss man keine Sorge vor einer Vergiftung haben.

 

Leinsamen mit Holzlöffel
Leinsamen das soll nun das neue Superfood sein? Wenn es nach der Meinung von Ernährungs-Experten geht: ja! Bildrechte: IMAGO / CHROMORANGE

Beauty-Tipp: Leinsamen für Gesichtsmaske oder Haarmaske

Leinsamen können noch mehr! Auch als Maske spenden Leinsamen Feuchtigkeit, beruhigen die Haut und sorgen für einen strahlenden Teint, denn die in den Samen enthaltenen Schleimstoffe wirken wie ein natürlicher Feuchtigkeitsbooster und helfen auch bei Rötungen und Irritationen. Im Internet ist der Masken-Trend Kult - und manche sprechen schon davon, dass Leinsamen "wie Botox" wirkt. Übrigens: Wirkt mindestens genau so gut als Haarmaske für glänzendes, geschmeidiges Haar!

Zutaten:
2 Esslöffel Leinsamen
200 ml Wasser

Zubereitung:
Die Leinsamen in einem kleinen Topf mit dem Wasser aufkochen und dann etwa zehn Minuten auf niedriger Hitze köcheln lassen, bis eine gelartige Masse entsteht.
Die Mischung abkühlen lassen und durch ein Sieb passieren, um die festen Samenreste zu entfernen. Leinsamengel auf das gereinigte Gesicht (oder die feuchten Haare) auftragen und 15 bis 20 Minuten einwirken lassen.
Anschließend mit lauwarmem Wasser abspülen.

Frühstücks-Bananenpüree mit Leinsamen 1 min
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1 min

MDR Garten So 23.10.2022 08:30Uhr 00:41 min

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 15. August 2024 | 17:15 Uhr

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