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Zuviel Stress kann den Cortisolspiegel erhöhen. Was hilft, um den Wert dauerhaft zu senken. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Was ist dran am Internet-Trend?Cortisol senken: Was hilft und was gefährlich ist

09. Dezember 2024, 18:52 Uhr

Im Internet kursiert aktuell ein Gesundheitstrend: Den Cortisolspiegel senken, um so ziemlich jedes gesundheitliche Problem zu lösen – von Müdigkeit über Bauchfett bis hin zu Konzentrationsstörungen. Da fragt man sich schon: Ist es tatsächlich so einfach?

Was zu viel Cortisol im Körper bewirkt, wann der Internet-Hype gefährlich sein kann und was wirklich hilft:

Stresshormon Cortisol - zu viel schadet dem Körper

Cortisol wird in der Nebennierenrinde produziert und ist in stressigen Situationen wichtig, um unseren Körper auf "Kampf oder Flucht" vorzubereiten. Ein hoher Cortisolspiegel über einen längeren Zeitraum hinweg ist allerdings ungesund.

Cortisol zu hoch? Das sind die Symptome:

Eine hohe emotionale oder körperliche Belastung, zu viel Alkohol oder Koffein, Hormonumstellungen, eine übermäßige Zufuhr an cortisonhaltigen Medikamenten oder eine Überfunktion der Nebennierenrinde können zu einem erhöhten Cortisolspiegel führen.

Mögliche Folgen können Symptome wie Schlafprobleme, ein steigender Blutzuckerspiegel, Bluthochdruck, Übergewicht, Koronare Herzerkrankungen oder Magenprobleme sein. Auch das Cushing-Syndrom - eine Stoffwechselerkrankung - steht mit dauerhaft erhöhtem Cortisol in Zusammenhang. Erkrankte entwickeln oftmals ein sogenanntes Mondgesicht und einen Stiernacken.

Zeitdruck, Ärger, Frust können den Cortisolspiegel erhöhen. Bildrechte: IMAGO/Zoonar

Internet-Hype rund um das Thema Cortisol - Detox, Drinks oder Ashwaganda?

Wer Social Media nutzt und viel im Internet unterwegs ist, hat das Thema vielleicht schon wahrgenommen: Influencer, "Cortisol-Coaches" und vermeintliche Gesundheitsprofis geben zahlreiche Ratschläge, um das Cortisol zu senken:

"Kein Kaffee auf nüchternen Magen", heißt es da. "In den ersten 30 Minuten nach dem Aufwachen nicht aufs Handy schauen", besondere Cortisol-Drinks zu sich nehmen, Ashwaganda (auch Schlafbeere, Indischer Ginseng) einnehmen, mittags spazieren gehen oder viel Wasser trinken.

Zudem werden zahlreiche zusätzliche Beschwerden wie Müdigkeit, Wassereinlagerungen, Blähungen und Haarausfall mit einem erhöhten Cortisolspiegel in Verbindung gebracht. Doch falsche Tipps können die Gesundheit auch gefährden.

Kritik am Trend: Dr. Julia Fischer

Eine, die diesen Trend kritisiert, ist Julia Fischer. Die Ärztin, auch bekannt als "Doc Fischer", ist ARD-Gesundheits-Expertin. Über den aktuellen Trend sagt sie, dass einige der Ratschläge nicht sinnvoll oder sogar falsch sind und klärt auf:

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Cortisol senken: Das hilft wirklich


Bewegung und Sport: Regelmäßige körperliche Aktivität hilft, den Cortisolspiegel zu regulieren. Wer zu intensiv trainiert, stresst den Körper allerdings zusätzlich - empfehlenswert ist alles, was Ihnen selbst Spaß macht oder sanfte Sportarten wie Yoga, Wandern, Radfahren, Laufen.

Entspannung und Schlaf: Achtsamkeit, bewusste Pausen im Alltag setzen - das kann schon helfen, den Stresspegel zu senken. Nur Esoterik? Im Gegenteil! Meditation hilft nachweislich bei zu hohem Cortisolspiegel. Guter und ausreichender Schlaf ist ebenfalls ein wichtiger Baustein, um das Cortisol in den Griff zu bekommen.

Ernährung: Ohne ausgewogene Ernährung wird es schwer, den Cortisolspiegel dauerhaft zu senken. Wenig Zucker, Alkohol und Kaffee sind dabei hilfreich, ebenso viele Ballaststoffe, Omega-3-Fettsäuren aus guten Ölen und fettem Fisch sowie kaliumreiche Lebensmittel, weil der Mineralstoff viel Energie spendet.

Yoga im Park? Gute Idee: Der Aufenthalt in der Natur senkt den Cortisolspiegel ebenfalls nachweislich. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Cortisol messen - wie geht das?

Ist mein Cortisolspiegel zu hoch? Um das zu messen, ist eine Blutabnahme erforderlich - möglichst am frühen Morgen, denn dann ist der Cortisolwert am höchsten.

Es kann auch ein Cortisol-Tagesprofil erstellt werden, dann muss mehrfach am Tag gemessen werden.
Eine Messung über Blut und Urin ist ebenfalls möglich. Sprechen Sie dazu am besten mit Ihrem Hausarzt.

Ganz entspannt: Die Blutentnahme sollte möglichst unter stressfreien Bedingungen stattfinden. Bildrechte: IMAGO / Zoonar II

Quellen und weiterführende Links

BRISANT
Ärztezeitung
Max-Planck-Gesellschaft
DAK
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