Gute VorsätzeZigarette ade! - Die besten Methoden, mit dem Rauchen aufzuhören
Endlich mit dem Rauchen aufhören - ein häufiger Vorsatz. Was sind die sinnvollsten Methoden, sich das Rauchen abzugewöhnen - und was hat es mit Nikotinpflaster, Hypnose und Akupunktur auf sich? BRISANT stellt die gängigsten Ansätze zur Rauchentwöhnung vor.
Inhalt des Artikels:
- Verhaltenstherapie: Das Rauchen verlernen!
- Nikotinersatzpräparate: Pflaster, Kaugummis, Tabletten und Nasenspray
- Buproprion und Vareniclin - rauchfrei dank Medikament?
- Akupunktur: Kleine Stiche, große Wirkung?
- Hypnose: Rauchfrei im Schlaf?
- Apps und Online-Portale: Unterstützung durch Gleichgesinnte
- E-Zigaretten und Heater: Rauchen ohne Qualm
Ein Patentrezept, um vom Rauchen loszukommen - das gibt es nicht. Was es aber gibt, sind zahlreiche Alternativen und Hilfestellungen. Denn nicht jede Maßnahme eignet sich für jeden Raucher-Typ.
Und manchmal ist es sogar hilfreich, verschiedene Methoden zur Rauchentwöhnung miteinander zu kombinieren.
Verhaltenstherapie: Das Rauchen verlernen!
Eine Verhaltenstherapie basiert darauf, dass Verhaltensweisen, die einmal erlernt worden sind, auch wieder "verlernt" werden können. In der Therapie werden der Grund für das Rauchen und die bisherigen Rauchgewohnheiten hinterfragt. In welchen Alltagssituationen greift ein Raucher zur Zigarette? Nach dieser Analyse heißt es, Strategien zu erlernen, um den Alltag künftig auch rauchfrei zu meistern und Rückfälle zu vermeiden.
Einfach entspannen - aber ohne Zigarette
Viele Raucher setzen die Zigarette zur Entspannung ein. Nach dem Rauchstopp gilt es, diese Funktion des Rauchens zu ersetzen. Mit Entspannungsmethoden wie der Progressiven Muskelentspannung können Aufhörwillige lernen, sich anders zu entspannen als mit einer Zigarette – als Puffer für typische Stress-Rückfallsituationen nach dem Rauchausstieg.
Nikotinersatzpräparate: Pflaster, Kaugummis, Tabletten und Nasenspray
Rund 40 Prozent aller aufhörwilligen Raucher leiden aufgrund des fehlenden Nikotins unter körperlichen Entzugserscheinungen. Wem es so geht, der kann sich mit Nikotinpräparaten helfen. Die haben den Vorteil, dass sie keine krebserregenden Stoffe wie Teer oder Kohlenmonoxid enthalten und das Nikotin langsamer und sicherer als beim Rauchen an den Körper abgeben.
Wer darauf zurückgreifen möchte, hat die Wahl zwischen Nikotinpflastern, die den ganzen Tag über kontinuierlich Nikotin abgeben, und Nikotinkaugummis und -lutschtabletten, die dann genommen werden, wenn das Verlangen nach einer Zigarette besonders groß ist. Eine weitere Alternative ist Nikotinnasenspray. Darüber kann der Körper das Nikotin besonders schnell und hochdosiert aufnehmen.
Buproprion und Vareniclin - rauchfrei dank Medikament?
Als Alternative zu Nikotinpräparaten gibt es die Wirkstoffe Bupropion oder Vareniclin, die beide in Tablettenform eingenommen werden und verschreibungspflichtig sind. Buproprion wird unter dem Handelsnamen Zyban vertrieben und zählt zu den sogenannten Antidepressiva. Es blockiert die Botenstoffe Noradrenalin und Dopamin und hungert damit das Belohnungssystem aus. Die Zigarette taugt nicht mehr als Glücksbringer - und das Rauchverlangen schwindet. Eigentlich eine feine Sache. Allerdings kann Bupropion schwere Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit, Zittern, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und Unruhe verursachen.
Vareniclin ist ein sogenannter partieller Nikotin-Antagonist, der direkt an den Nikotinrezeptoren im Gehirn ansetzt und Entzugserscheinungen und Verlangensattacken mildert. Vareniclin wird unter dem Handelsnamen Champix vertrieben. Doch genau wie beim Wirkstoff Buproprion können auch durch Vareniclin schwere Nebenwirkungen auftreten. Beobachtet wurden neben Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerz, Schlaflosigkeit, Albträumen und Geschmacksstörungen auch neuropsychiatrische Komplikationen wie suizidales Verhalten und Symptome einer Depression.
Akupunktur: Kleine Stiche, große Wirkung?
Zur Rauchentwöhnung werden feine Nadeln an bestimmte Stellen im Ohr gestochen und mit einem Pflaster fixiert. Dort bleiben sie bis zu einer Woche. Die Nadeln sollen das Verlangen nach einer Zigarette reduzieren bzw. verschwinden lassen.
Hypnose: Rauchfrei im Schlaf?
Bei der Hypnose wird man in eine Art Trance versetzt. In diesem Zustand verfügt man über eine stark eingeschränkte, auf wenige Inhalte konzentrierte Aufmerksamkeit. Der Therapeut gibt Anweisungen, die direkt auf das Unbewusste wirken sollen. In mehreren Sitzungen soll so der Entschluss gestärkt werden, künftig nicht mehr zu rauchen.
Vor der Entscheidung für eine (recht kostspielige) Hypnose sollte man wissen: Als Mittel zur Rauchentwöhnung ist die Methode wenig untersucht. Ihre Wirksamkeit zur Tabakentwöhnung konnte bislang nicht wissenschaftlich belegt werden.
Apps und Online-Portale: Unterstützung durch Gleichgesinnte
In den App-Stores gibt es zahlreiche Anwendungen, die helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Sie sind kostenlos oder für wenige Euro erhältlich. Die Apps zeigen, wieviel Geld man ohne Zigarettenkauf spart, wie sich Herz und Lunge ohne Nikotin regenerieren oder zählen die Tage, die man durchgehalten hat. Außerdem kann man seine Erfolge in den sozialen Netzwerken teilen und dort auch mit anderen Aufhörwilligen in den Wettbewerb treten.
Ein eigenes Portal, um aufhörwillige Raucher zu unterstützen, bietet auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Ihr "Rauchfrei"-Angebot informiert über die gesundheitlichen Folgen des Zigarettenkonsums, Betroffene können sich außerdem mit Gleichgesinnten austauschen oder mit individuellen Fragen an einen E-Mail Coach wenden.
Einige Krankenkassen übernehmen zudem bereits Kosten für zertifizierte Entwöhnungsprogramme oder speziell entwickelte, kostenpflichtige Apps.
E-Zigaretten und Heater: Rauchen ohne Qualm
Zurzeit sind sie im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde: E-Zigaretten und Heater. Denn rauchen ohne gesundheitliche Risiken - das ist für viele passionierte Raucher ein Anreiz. Aber stimmt das auch? Laut Stiftung Warentest sind E-Zigaretten harmloser als normale Zigaretten. Studien zu langfristigen Auswirkungen gibt es bislang aber nicht.
Die E-Zigarette erhitzt Flüssigkeiten mit oder ohne Nikotin - sogenannte Liquids, die dann verdampfen. Die dazu notwendigen Temperaturen liegen unter denen, die zum Verbrennen von Tabak notwendig sind, so dass weniger Schadstoffe freigesetzt werden. Inwieweit E-Zigaretten auch zur Tabakentwöhnung geeignet sind, ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Außerdem ist fraglich, welche gegebenenfalls gesundheitsschädigenden Stoffe in den Liquids enthalten sind. Die Behandlungs-Leitlinie zur Rauchentwöhnung erteilt den E-Zigaretten dabei eine Absage: Sie sollten von Ärzten und Psychotherapeuten zur Reduktion des Zigarettenkonsums nicht angeboten werden
Der allerneueste Schrei sind sogenannte Heater. Hier werden keine Liquids erhitzt, wie bei der E-Zigarette, sondern echter Tabak. Eine Form des Rauchens, bei der - so die Hersteller - gut 95 Prozent weniger Schadstoffe aufgenommen werden als beim Rauchen herkömmlicher Zigaretten. Das Problem: Die Suchtgefahr besteht weiterhin, denn Nikotin wird auch über den Heater aufgenommen.
Quellen und weitergehende Links
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Dieses Thema im Programm:Das Erste | BRISANT | 05. November 2024 | 17:15 Uhr