Bald verboten?Lachgas als Partydroge - Risiken und Nebenwirkungen
Lachgas ist günstig und legal verfügbar - an Kiosken, an Automaten oder online, unabhängig vom Alter. Deswegen ist es als Partydroge bei Jugendlichen so populär. Doch immer mehr Experten fordern ein Verbot.
Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, den Verkauf von Lachgas regulieren zu wollen: Der Umgang mit Lachgas als Partydroge besonders bei jungen Leuten könnte noch vor der Neuwahl verboten werden. Lauterbach hat dem Kabinett dazu am Mittwoch (13.11.) einen Entwurf vorgelegt, den SPD und Grüne an ein anderes anstehendes Gesetz anfügen könnten.
Diskussion um Partydroge Lachgas
"Der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen muss Anliegen aller verantwortungsbewussten Parteien des Bundestages sein", sagte Lauterbach der Nachrichtenagentur dpa.
Doch wie gefährlich ist Lachgas wirklich? Ein Überblick:
Wie wirkt Lachgas?
Lachgas hat beim Inhalieren durch Mund oder Nase bereits nach wenigen Sekunden eine betäubende Wirkung. Deshalb wird es auch in der Medizin angewendet - zum Beispiel beim Zahnarzt. Dabei können auch Halluzinationen und Glücksgefühle auftreten. Allerdings wird bei der medizinischen Nutzung auf eine genaue Dosierung geachtet.
Bei dem Konsum als Partydroge wird diese Dosierung nicht eingehalten - und genau da liegt das Problem. Denn der Rauschzustand hält nur wenige Minuten. Um im Vollrausch zu bleiben, wird das Lachgas in teils unkontrollierten Mengen konsumiert.
Viele Jugendliche inhalieren das Gas direkt aus Sahnespenderkapseln. Helium, ebenfalls ein Gas, das (meist aus Ballons) inhaliert wird, verändert die Stimme, hat aber keine betäubende Wirkung.
Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es?
Wer Lachgas konsumiert, muss sich des Risikos bewusst sein, dass das Gas Nervenschäden bis hin zu Querschnittslähmungen verursachen kann. Der Grund: Lachgas schädigt das Knochenmark und zerstört die Isolierung der Nervenbahnen. Daraus können Koordinationsstörungen resultieren und das Gedächtnis kann in Mitleidenschaft gezogen werden.
Hinzu kommt, dass durch häufigen Konsum eine psychische Abhängigkeit von Lachgas entstehen kann. Der Sauerstoffmangel kann außerdem zu erheblichen Schäden im Gehirn führen.
Im Zusammenspiel mit anderen Drogen können unberechenbare und unangenehme Rauschzustände eintreten. Erfolgt der Konsum in Verbindung mit Alkohol, kommt es verstärkt zu Übelkeit und Erbrechen.
Was ist Lachgas?
Lachgas ist ein farbloses Gas mit süßlichem Geruch, das auch als Distickstoffmonoxid bekannt ist. Nicht nur im medizinischen Bereich kommt das Gas zum Einsatz, auch zu industriellen Zwecken ist es geeignet. So wird es unter anderem als Treibgas in Kartuschen für Spraydosen, Sprühsahne oder Luftballons frei verkäuflich angeboten.
(Dieser Artikel wurde erstmals am 15.03.2023 veröffentlicht und am 13.11.2024 aktualisiert)
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
drugcom.de
Zeit
br
dpa
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