Warnsignale für Eltern Daran erkennen Sie, dass Ihr Kind Drogen nimmt
Hauptinhalt
22. November 2024, 12:51 Uhr
Auf diese Signale sollten Eltern achten
Eltern erkennen nicht immer, ob das eigene Kind regelmäßig Marihuana raucht oder Designerdrogen nimmt. Es gibt jedoch einige Signale, die auf eine (beginnende) Sucht hindeuten:
- Das Kind verändert sein Wesen und der Körper verändert sich
Begleitet wird die Wesensveränderung von starken Stimmungsschwankungen, die über das "normale" Pubertieren hinausgehen. Kinder werden - je nachdem, welche Drogen sie nehmen - entweder aggressiv und unruhig oder depressiv und ziehen sich komplett zurück. Unruhe oder Zittern können auf Entzugserscheinungen hindeuten.
Ihr Kind sieht ungesund aus, hat ein fahles Gesicht, ist müde und erschöpft. Außerdem leidet es unter Schlafstörungen, Kreislaufproblemen und hat keinen Appetit. Aber: All das könnte auch hormonelle Ursachen haben! Es müssen auch weitere Signale vorliegen.
- Das Kind ändert Verhalten und Gewohnheiten
Es kann sich nicht mehr konzentrieren, wirkt apathisch und unmotiviert. Darunter leiden die schulischen Leistungen oder es schwänzt die Schule.
Plötzlich hat das Kind einen anderen Freundeskreis, an gemeinsamen Essen oder Aktivitäten mit der Familie hat es kein Interesse, ebenso an seinen ehemals geliebten Hobbys. Drogenbeschaffung steht jetzt im Vordergrund.
- Das Kind hat finanzielle Probleme
Das Taschengeld reicht vorne und hinten nicht mehr, obwohl größere Anschaffungen nicht geplant oder zu sehen sind. Eltern fehlt plötzlich Geld aus der Brieftasche.
Das sollten Eltern tun, wenn das Kind Drogen nimmt
- Reagieren Sie nicht panisch, aufgeregt oder mit Hausarrest. Schaffen Sie ein gutes Vertrauensverhältnis zu Ihrem Kind, setzen Sie es keinesfalls unter Druck. Sprechen Sie die Veränderungen, die Sie beobachten, ganz konkret an, machen Sie ihm aber keine Vorwürfe. Sich auszuprobieren, gehört zum Erwachsenwerden dazu. Bieten Sie stattdessen Hilfe und eine gemeinsame Lösung an.
- Unterlassen Sie es, im Zimmer Ihres Kindes herumzuschnüffeln. Das geht nach hinten los!
- Verbieten Sie nicht den Umgang mit den neuen Freunden, aber befragen Sie kritisch, ob wirklich jedes Wochenende Komasaufen angesagt sein muss. Unternehmen Sie stattdessen gemeinsam mit der Familie etwas.
- Verharmlosen und vertuschen Sie den Drogenkonsum nicht! Schreiben Sie keine Entschuldigung für die Schule oder die Ausbildung, wenn das Kind einen "Kater" oder Entzugserscheinungen hat. Es muss da durch und Verantwortung für sich selbst übernehmen.
- Suchen Sie eine Selbsthilfegruppe auf, wenn Sie alleine nicht weiterkommen. Dort haben viele andere Eltern genau dieselben Probleme. Verschiedene Vereine und Organisationen bieten Selbsthilfegruppen an, zum Beispiel der Kreuzbund, das Deutsche Rote Kreuz und die Drugcom.
- Wenn das Kind bereits längere Zeit süchtig ist: Zwingen Sie es nicht in eine Therapie, das bringt gar nichts. Ihr Kind muss den Entzug WOLLEN.
Hier bekommen Süchtige und Angehörige Hilfe
- Bundesweite Sucht- und Drogen-Hotline (24 Stunden): 01806 - 31 30 31
- Die Telefonseelsorge bietet eine kostenlose und anonyme Beratung rund um die Uhr und kennt geeignete Beratungsstellen: 0800 -111 0 111 oder 0800 -111 0 222
- Nummer gegen Kummer: Kinder und Jugendtelefon 116 111, Elterntelefon 0800 -111 0 550
- Informationstelefon zur Suchtvorbeugung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): 0221 - 89 20 31
- Sorgentelefon für Angehörige des Deutschen Roten Kreuzes: 06062 - 607 67 (Freitag bis Sonntag und an gesetzlichen Feiertagen von 8 - 22 Uhr)
Welche Arten von Drogen gibt es?
Es gibt vier Kategorien von Drogen: Tranquilizer/Psychopharmaka, Stimulanzien, Sedativa und Halluzinogene.
Psychopharmaka
sind Arzneistoffe, die angstlösende, beruhigende, entspannende, antriebshemmende, krampflösende, muskelentspannende oder schlaffördernde Wirkungen haben. Psychopharmaka sind u.a.:
- Cannabis und Haschisch
- Ritalin
- Codein (in Opium enthalten)
- Schlafmittel
- Antidepressiva
Stimulanzien
sind Substanzen mit einem aufputschenden und stimmungsaufhellenden Charakter. Das Wirkungsspektrum umfasst eine psychische Anregung und eine allgemeine Antriebssteigerung, wodurch Müdigkeitserscheinungen sowie das Hunger- und Durstgefühl gemindert werden. Stimulanzien sind u.a.:
- Crack
- Crystal Meth
- Ecstasy
- Kokain
Sedativa
sind das Gegenteil von Stimulanzien und Substanzen mit einer dämpfenden Wirkung. Diese Beruhigungsmittel können abhängig von Beschaffenheit und Dosis hypnotisch, schmerzlindernd und motorisch dämpfend wirken. Sedativa sind u.a.
- Alkohol
- Heroin
- Ketamin
- Morphin
Halluzinogene
sind Substanzen, die sich stark auf die Sinneswahrnehmung auswirken und den Bewusstseinszustand verändern können. Davon hervorgerufene Halluzinationen werden durch emotionale Befindlichkeiten beeinflusst. Positive Gefühle können leicht in "Horrortrips" umschlagen. Halluzinogene sind u.a.:
- Lachgas
- LSD
- Magic Mushrooms
- Tollkirsche
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 05. Juli 2023 | 17:15 Uhr