Erfolg in Großbritannien Gentherapie schlägt an - Neue Hoffnung für Leukämie-Patienten?
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Behandlungsmethoden für Patienten mit einer Leukämie-Erkrankung sind vielfältig, dennoch führen sie nicht immer zum Erfolg. Ein neuer Behandlungsansatz aus Großbritannien könnte nun den Durchbruch für viele Krebserkrankte bedeuten.

Leukämie ist die häufigste Krebserkrankung bei Kindern unter 15 Jahren. Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 600 Kinder neu daran. Leukämie, auch Blutkrebs genannt, ist ein Sammelbegriff für Krebserkrankungen, die zu Veränderungen der weißen Blutkörperchen führen. Die Folge ist eine krankhaft veränderte Zusammensetzung des Blutes. Leukämie bei Kindern ruft aus diesem Grund Symptome hervor, die mit dem Blut und seinen Funktionen im Organismus zusammenhängen.
Symptome einer Leukämie-Erkrankung
Die Beschwerden entstehen, weil Krebszellen die gesunden roten Blutkörperchen im Blut verdrängen. Das kann eine sogenannte Blutarmut zur Folge haben und möglicherweise diese Symptome auslösen:
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Blässe, Unwohlsein, Schwindel, Kurzatmigkeit
- Schwächegefühl, erhöhte Anfälligkeit für Infekte, Fieber, Nachtschweiß, Neigung zu Blutungen
Haben die Krebszellen andere Körperregionen und Organe befallen, treten in der Regel weitere Beschwerden auf. Dazu zählen etwa Gelenk- und Knochenschmerzen. Siedeln sich die Krebszellen im Gehirn an, kann das Kopfschmerzen, Sehstörungen und Lähmungen hervorrufen. Im schlimmsten Fall kann die Erkrankung zum Tod führen. Die Überlebenschancen sind in den vergangenen Jahrzehnten allerdings stark gestiegen.
Therapiemöglichkeiten für Patienten
Die Behandlung der Patienten hängt von der Ausprägung der Erkrankung ab und davon, um welche Art von Leukämie es sich handelt. Prinzipiell wird die Erkrankung sehr oft mit einer Chemotherapie behandelt. Auch eine Strahlentherapie kann zum Erfolg führen. Sie soll vor allem verhindern, dass die Krebszellen das Gehirn befallen oder sich dort weiter ausbreiten. Sollten beide Therapie-Ansätze nicht zum Erfolg führen, gibt es für die Patienten oft eine Stammzellen-Therapie.
Erfolgverprechende neue Behandlungsmethode
Gute Nachrichten zur Behandlung von Leukämie gibt es aus Großbritannien. Dort soll ein 13 Jahre altes Mädchen, das akut an Leukämie erkrankt ist, als erste Patientin überhaupt von einer neu entwickelten Gentherapie profitiert haben. Zuvor hatten mehrere Behandlunsmethoden nach Angaben der BBC nicht zum Erfolg geführt und es habe keine weitere Perspektive aus medizinischer Sicht gegeben.
Zunächst unheilbares Mädchen wieder zu Hause
Doch dann offenbar der Durchbruch. Mit der sogenannten Base-Editing-Methode sei es den britischen Wissenschaftlern und Medizinern gelungen, dem eigentlich unheilbar kranken Mädchen zu helfen. Die junge Patientin habe genetisch modifizierte T-Zellen (weiße Blutkörperchen) eines gesunden Spenders erhalten. Nach Angaben des Immunologen Waseem Qasim vom University College London, der die Forschung leitet, sei die Methodik vielversprechend. Dem Mädchen gehe es laut BBC gut. Sie sei ein halbes Jahr nach der Behandlung wieder zu Hause. Die Angst, dass der Krebs zurückkehrt sei nach wie vor groß, doch alle bisherigen Kontrollen seien unauffällig verlaufen.
Die Experten vom Great Ormond Street Krankenhaus in London wollen nun weitere Patienten mit der Methode behandeln. Je nach Erfolg werde sich zeigen, ob die Gentherapie tatsächlich einen medizinischen Durchbruch bedeute.
BRISANT
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 12. Dezember 2022 | 17:15 Uhr