Im Alter von 87 Jahren gestorben "Tatort"-Star Peter Sodann ist tot
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08. April 2024, 09:14 Uhr
Schauspieler Peter Sodann ist im Alter von 87 Jahren in Halle an der Saale gestorben. Das teilte seine Familie am Sonntag mit. Der Vater von vier Kindern sei bereits am Freitag (05.04.) friedlich eingeschlafen, heißt es weiter.
Einem breiten Publikum ist er vor allem für seine Rolle als der etwas grummelige "Tatort"-Hauptkommissar Bruno Ehrlicher bekannt, den er von 1992 bis 2007 spielte.
Programmänderung Zum Tod von "Tatort"-Kommissar Peter Sodann ändert "Das Erste" sein Programm und strahlt am Sonntag (07.04.) um 23:35 Uhr den "Tatort: Die Falle" aus. Der ursprünglich geplante Film "Alle reden übers Wetter" wird zu einem späteren Zeitpunkt gesendet.
Vom Werkzeugmacher zum Gefängnis-Insassen
Sodann stammte aus dem sächsischen Meißen, wo er am 1. Juni 1936 als Sohn eines Arbeiters geboren wurde. Nach einer Werkzeugmacherlehre und einem Ausflug ins Fach Jura studierte er an der Leipziger Theaterhochschule.
Sodann leitete das Kabarett "Rat der Spötter", das 1961 wegen eines Programms schließen musste, das als konterrevolutionär befunden wurde. Wegen vermeintlich staatsfeindlicher Äußerungen wurde Sodann sogar verhaftet und saß neun Monate in einem Stasi-Gefängnis.
Theater-Karriere und politische Ambitionen
Nach seiner Haftentlassung machte sich Sodann als Theatermacher einen Namen. Als Intendant formte er an seinem Wohnort Halle eine einzigartige Kulturinsel mit mehreren Spielstätten.
Auch politisch trat Sodann in Erscheinung. Er engagierte sich für die Partei "Die Linke", für die er 2009 als Kandidat bei der Bundespräsidentenwahl antrat. "Ich habe schon immer die Absicht gehabt, die Welt zu ändern", bekannte er damals. In der DDR erhielt er 1986 den Nationalpreis, der für "hervorragende schöpferische Arbeiten" verliehen wurde. 2001 wurde er auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Aufbau einer "DDR-Bibliothek"
In den vergangenen Jahren widmete sich Sodann vor allem dem Aufbau seiner "DDR-Bibliothek", für die er Millionen Bücher zusammentrug.
Für seine Bibliothek sammelte und katalogisierte er alle Bücher, die zwischen Kriegsende und dem Fall der Mauer in den DDR-Verlagen veröffentlicht wurden. Sodann sah die Bücher als "historisches Kulturgut", das für nachfolgende Generationen gesichert werden muss.
Quellen und weiterführende Links
BRISANT
MDR
dpa
afp
epd
Dieses Thema im Programm: Das Erste | BRISANT | 07. April 2024 | 17:00 Uhr